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0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
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das Geld freiwillig, wenn ihr mich laufen lasst«, sagte Joe lauernd.
    Jetzt wussten wir endlich, was sie so begierig aus dem Wasser fischen wollten. Aber ich ließ mir nichts anmerken, und schüttelte den Kopf.
    »Die Beute holen wir uns auf jeden Fall«, sagte ich. »Die gehört der Bank. Wir brauchen jetzt nur noch deinen Kumpan Walcot und den geheimnisvollen Boss mit den schwarzen Schuhen. Dann habt ihr ein für allemal ausgespielt. Aber wir können ja auch Dom fragen.«
    »Der weiß überhaupt nichts«, knurrte Joe.
    »Also hältst du den Kontakt«, sagte ich sanft. »Los, erzähl uns, wo dein Boss wohnt. Der lässt dich ja doch jetzt im Stich!«
    Joe blieb stur wie ein Panzer. Er schüttelte den Kopf und kniff die Lippen zusammen. Da er auf keine Frage mehr antwortete, ließen wir ihn in die Zelle bringen.
    ***
    Greg Walcot zog sich am nächsten Morgen wieder die Arbeitskluft an und erschien pünktlich um Viertel nach sieben Uhr auf der Baustelle. Er hatte sich die Mütze schräg über die Stirn gezogen und peilte erst einmal die Umgebung ab, bevor er sich am Tor meldete. Seine Witterung sagte ihm, dass kein Cop in der Nähe war und die Arbeiter beobachtete. Als Nummer 39 ließ er sich abhaken und schlüpfte durch. Dann holte er sich vom Vorarbeiter die Schlüssel für den Dreitonner. Er hatte den Job als Fahrer angenommen.
    Ein paar Minuten später begann der Bagger zu arbeiten, und sich durch Schutt und Erde hindurchzufressen. Greg kam mit seinem Truck als zweiter dran und brummte nach zwanzig Minuten mit der Ladung davon. Er hatte einen guten Blick gehabt, nach der dritten Fuhre war erst mal Pause. Der Bagger wurde versetzt.
    Neugierig kletterte er zu den anderen in den Schacht. Das Loch war zwar inzwischen mit einem Gitter verschlossen worden, aber der Einbruch war Gesprächsstoff Nummer eins. Schweigend hörte sich Greg die vielen Vermutungen an. Dann schlenderte er unbemerkt in die Nähe der gestapelten Zementsäcke und fühlte den Sack ab, in dem das Geld steckte. Er war steinhart wie ein Felsen am Nordpol. Zufrieden sah er zu, wie zwei Schubkarren herabgelassen wurden, um den Dreck wegzuschaffen, der von dem Loch in der Decke herrührte. Greg beteiligte sich und stieß das zweite Mal beim Vorbeischieben an den Stapel mit den Zementsäcken. In einer mächtigen Staubwolke platzte der oberste, als der Stoß umfiel.
    Greg steckte den Rüffel dafür ein und schaufelte den verstreuten Zement gleich mit auf die Karre. Nach ein paar Minuten holte er den Vorarbeiter, einen bulligen Kerl, und zeigte ihm den steinharten Sack.
    »Was ist denn nun schon wieder los?«, brummte der wandelnde Kleiderschrank Greg an.
    »Schlechte Ware, muss irgendwo nass geworden sein«, sagte Greg achselzuckend.
    »Quatsch, ich habe die Säcke selber aufgeschichtet, da war keiner fest.«
    Mit Schwung hob er den Papiersack hoch und ließ ihn fallen. Es klang dumpf und hohl, doch kein Riss zeigte sich in der Hülle. Verblüfft sah der Vorarbeiter hin, während Greg nervös wurde.
    »Gib mal die Schaufel«, sagte er und ließ sich das Werkzeug von Greg reichen. Dann stieß er die scharfe Schneide in die Hülle und schlitzte das Papier auf. Es zuckte Greg in den Fingern, ihm einen Meißel über den Vierkantschädel zu ziehen, doch er beherrschte sich.
    Mit den Fingern prüfte der Vorarbeiter den fest gewordenen Zement. Er konnte zwar kleine Stücke herausbrechen, aber es gab keine weiche Stelle. Der Sack war ringsum gleich hart.
    »Mist«, knurrte er. »Schmeiß das Zeug raus, und deck dann den Rest ab. Weiß der Teufel, wieso der dazwischengerutscht ist.«
    Greg ließ Luft ab und wuchtete den Sack hoch. Niemand im Kreis ahnte, wie viel ihm dieser Abfall wert war. Er bewunderte jetzt den Boss, von dem die Idee war und der die Reaktionen richtig vorausgesehen hatte. Ohne sich abhalten zu lassen, schleppte er das Zentnergewicht zu seinem Laster und warf es auf die Ladefläche. Es war das Werk weniger Sekunden, die Rolle Nylonschnur anzuhaken, die dicht an der Ladeklappe hing. Nur zufällig hätte jemand sehen können, dass am anderen Ende der zwanzig Yards langen Schnur eine leere Konservendose angebunden war, die zugelötet worden war.
    Dann marschierte Greg zurück und half den anderen, den Schacht auszuräumen. Der ganze Dreck- und Mörtelstaub wanderte auf seinen Transporter. Schließlich warf ihm der Schaufelbagger noch ein paar Ladungen Erde obendrauf, und er konnte abfahren. Am liebsten hätte er Reißaus genommen, doch mit dem

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