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0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
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Zigarettenkippe durch den Türspalt fliegen und schoss sofort auf das weiße Stäbchen. Es wirbelte herum, doch da es zu leicht war, entfernte es sich nicht genug von dem ausgelaufenen Benzin. Ich warf mich flach hin, als schon die Stichflamme hochzuckte und mit einem dumpfen Wummern den Raum erzittern ließ. Obwohl das ganze vordere Drittel in Flammen stand, stürzte ich mich zu der Stelle, wo Joe hinter dem Flammenvorhang verschwunden war. Ich schloss die Augen und hielt die Luft an. Mit den Händen erfasste ich den schwankenden Körper und riss ihn mit. Ich stolperte zurück, während draußen ein Motor auf heulte. Wie einen nassen Sack ließ ich Joe fallen und wälzte ihn ein paar Mal hin und her, bis die Flammen erstickt waren. Er hatte angesengte Haare und verzog das Gesicht zu einer schmerzhaften Grimasse. Doch ich sah keine lebensgefährlichen Verletzungen.
    Phil hatte die Fesseln abgestreift und kam taumelnd auf die Beine. Seine Hände und Füße waren wie abgestorben, und die heiße Luft nahm uns den Atem weg.
    »Rasch, in die Grube«, brüllte ich durch das Knistern. Wir hoben vereint den eisernen Deckel an und ich sprang zuerst hinunter. Phil ließ den bewusstlosen Joe hinunter, den ich auf den Boden legte. Dann schnappte sich mein Freund den zweiten Benzinkanister, der noch voll in der Nähe stand und ließ den Schnappverschluss eimasten. Er reichte ihn mir vorsichtig wie eine Ladung Dynamit, und ich stellte ihn an die Seite. Dann kletterte Phil uns nach, und wir saßen wie in einem engen Grab beieinander.
    »Vier Gallonen Benzin brennen höchstens 20 Minuten«, überlegte Phil und massierte sich die Handgelenke. »Wenn uns der Sauerstoff nicht ausgeht, haben wir eine reelle Chance, aus diesem Brutkasten herauszukommen.«
    Die Hitze wurde nicht mehr stärker, doch die verbrannten Gase erfüllten die Luft. Über uns loderte noch immer mit voller Kraft der rötlichgelbe Feuerschein. Ich richtete Joe in sitzender Stellung auf, damit er nicht erstickte. Ab und zu röchelte er kurz und schnappte wie ein Karpfen nach Luft. Beinahe wäre er das Opfer seines eigenen Anschlages geworden, mit dem er uns umbringen wollte.
    Plötzlich hörten wir das harte Schlagen von Brecheisen und Mauerpickeln. Am Garagentor wurde wie wild gehämmert, um das durch die Hitze verklemmte Schloss aufzusprengen. Mit einem Mal drangen auch die Stimmen klar und deutlich zu uns. Kalte Luft strömte herein und zwei Feuerlöscher zischten auf. Wir bekamen eine kräftigte Ladung des Trockenpulvers ab und riefen laut unseren Rettern zu.
    Verblüfft sahen uns die Hausbewohner aus der Grube steigen. Mit rauchgeschwärzten Gesichtem schleppten wir Joe Hoosick ins Freie und legten ihn nieder.
    »Seien Sie so freundlich, und rufen Sie die Funkstreife an«, bat ich den mir Nächststehenden. Er rannte im Laufschritt zum Telefon, während wir die anderen beruhigten. Als die Kollegen eintrafen, packten wir Joe auf den Rücksitz und quetschten uns daneben.
    »Bringen Sie uns zur 69. Straße, FBI Division«, sagte ich müde zu dem Fahrer. Er schaltete Blaulicht und Sirene ein und fegte los. Wir waren beide leicht erschöpft und hatten das gleiche leere Gefühl im Magen und noch keine Spur vom Boss der Gangster.
    ***
    Greg fegte wie eine Irrer durch die Straßen. Er fuhr noch immer das Taxi, und hatte nur den einen Wunsch, so viel Meilen als möglich zwischen sich und uns zu bringen. Er überlegte, ob er nicht in einer Tour bis Mexiko durchfahren sollte, doch den Gedanken musste er sofort verwerfen. Seine Barschaft war bis auf 11 Dollar und 40 Cents zusammengeschmolzen. Er musste erst seinen Anteil an der Beute haben, bevor er sich absetzen konnte.
    Innerlich verfluchte er sich selbst, dass er auf diesen gerissenen Kerl hereingefallen war, der ihn zu dem Überfall engagiert hatte. Zwar waren 100 000 Bucks eine märchenhafte Summe für ihn, aber jetzt saß ihm die Angst im Nacken. Noch lag das Geld unter den Augen der Polizei dicht neben der Einbruchstelle im Zementsack. Die Idee war nicht schlecht gewesen, aber man hatte ihm nicht gesagt, dass sich die G-men auf ihre Fersen heften würden.
    An den Kies kam Greg Walcot allein nicht heran. Nach ihrem Plan sollten sie gemeinsam die Beute am nächsten Tag unter den Augen der Polizei abholen. Und wo der Boss inzwischen zu erreichen war, wusste Greg auch nicht. Er hatte von dem vermummten Gesicht mit der großen Sonnenbrille fast nur die kurze und dicke Nase gesehen. Den Kontakt hielt allein Joe aufrecht.

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