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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bereits hinter dem nächsten Felsen, hinter der nächsten Biegung des Weges, den sie sich jetzt selbst durch die Einöde bahnten.
    Nach einiger Zeit hatten sie den Aussichtspunkt erreicht, den Bill gewählt hatte. Er ließ den Motor laufen, stieg auf die Haube und sah sich um. Aber nirgends waren Spuren zu sehen.
    »Das gefällt mir nicht«, murmelte er. »Ich möchte doch bezweifeln, daß es sich in Luft aufgelöst hat, aber dann müßte es doch irgendwo sein.«
    Tandy Cant schwieg. Sie hatte es sich auf dem Beifahrersitz sehr bequem gemacht. Bill beschloß, dem Ungeheuer nicht nachzulaufen, sondern selbst aktiv zu werden. »Ich denke, wir suchen uns eine Stelle, die für eine Falle geeignet ist«, sagte er. »Und in diese Falle locken wir das Biest.«
    Sie lachte leise auf. »Und wie willst du das anstellen?«
    Er sah sie an. »Ich dachte, du wärst auch hinter dem Biest her. Hast du einen besseren Vorschlag?«
    »Im Moment nicht. Ich grübele noch. Ich möchte mich da umsehen, wo die Skelette gefunden wurden.«
    »Dem Foto nach ist der Platz sehr ungünstig – für uns!« widersprach Bill. Er studierte die Karte und versuchte, sich die Geländeformationen den Angaben nach plastisch vorzustellen. Nach einer Weile intensiven Überlegens glaubte er die richtige Stelle gefunden zu haben. Er deutete darauf.
    »Hier ist eine Art Schlucht, ein schmaler Felsspalt. Darin kann das Biest sich nicht so recht entfalten. Wenn wir da alles sorgfältig mit Gemmen und magischen Zeichen spicken, und es dann noch schaffen, das Biest hineinzulocken, können wir es meiner Meinung nach mühelos vernichten.«
    »Deine Methode gefällt mir nicht«, sagte sie. »Wer sagt dir, daß das Ungeheuer auf die Gemmen und Zeichen reagiert?«
    »Worauf sonst? Es ist schwarzmagisch, also wird es auf Weiße Magie reagieren.«
    »Und wie bekommst du es hinein? Du brauchst einen Köder. Ich werde mich nicht zur Verfügung stellen, und du wahrscheinlich auch nicht.«
    »Daran hatte ich auch nicht gedacht«, gab Bill trocken zurück.
    »Laß uns fahren.«
    Während er den Geländewagen seinem neuen Ziel entgegenlenkte, dachte er daran, wie man das Ungeheuer ködern konnte. Aber um einen magischen Scheinkörper zu erzeugen, dazu reichten seine magischen Tricks nicht aus, die er sich im Laufe der Zeit angelernt hatte.
    Es mußte eine andere Lösung geben.
    Sheriff Bud Cimarosa setzte sich in den Dienstwagen und fuhr los.
    Was er vom Büro aus hatte in die Wege leiten können, hatte er getan; die Kollegen ringsum waren informiert. Rückmeldungen hatte es nicht gegeben, also war der Frosch ringsum noch nirgendwo entdeckt worden, auch das Chrysler-Cabrio nicht. Cimarosa fuhr also los, um sich die Fundstelle noch einmal anzusehen, an der die Skelette entdeckt worden waren. Er hielt es für möglich, daß das Interesse der Fremden an diesem ominösen Ungeheuer, ob es nun existierte oder nicht, echt war. Und vielleicht gab es dort nun Spuren. Es wäre ihm äußerst recht, wenn er ohne die Amtshilfe von Kollegen aus anderen Orten oder Distrikten die Zechpreller und Autodiebe schnappte.
    In Furnace Creek wurde er dann tatsächlich fündig. Zu seiner großen Überraschung stand der Chrysler leer unter einem großen Baum auf einem öffentlichen Parkplatz. Cimarosa stellte den Streifenwagen daneben, stieg aus und sah sich das Cabrio näher an. Es mußte der Wagen sein, der vor Evans’ Saloon gestanden hatte. An der Ostküste zugelassen, wie das Nummernschild verriet… nun, von dort verirrte sich nicht so schnell ein zweiter Wagen dieses Typs ausgerechnet hierher. Der Sheriff war sicher, daß er vor dem richtigen Fahrzeug stand.
    Der Chrysler war leer. Kein Gepäck, nichts. Der stiernackige Sheriff öffnete das Handschuhfach – es war leer. Nichts, was auf den Eigner des Wagens hinwies. Cimarosa sah sich um, ob er von irgendwoher aus der Nähe beobachtet wurde – vielleicht befand sich das Mädchen oder der blonde Mann in der Nähe. Aber es gab anscheinend keinen Zuschauer.
    Eigentlich schade, dachte Cimarosa. Er klemmte sich wieder in seinen Wagen und benutzte das Funkgerät. Sein eigenes Büro war mangels Deputies nicht besetzt, aber bei Kollegen kam er durch.
    »Versucht doch mal festzustellen, wem der Wagen mit folgendem Kennzeichen gehört…«
    Er wartete. Er hatte Zeit. Auch nach einer halben Stunde wurde er noch nicht ungeduldig, weil er wußte, daß manche Dinge nur langsam vorangetrieben wurden. Der Amtsschimmel von Sankt Bürokratius kann zwar laut

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