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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Eysenbeiß. Die Gier, seinen Prydo zurückzubekommen. Das war die Chance, die er sich erhofft hatte. Mit dem Stab stieg seine Macht, und…
    Und Bill Fleming würde Verdacht schöpfen. Eine weitere Annäherung wäre erforderlich, und Fleming war trotz allem immer noch ein Mann, der nie zweimal auf denselben Trick hereinfiel. Ein anderer Unterdämon würde es weitaus schwerer haben als T’Cant, an Fleming heran zu kommen.
    »Nein«, entschied er. »Aber bringe ihn weiter in deine Abhängigkeit. Locke ihn damit, daß du ihm Einzelheiten über den Prydo verraten kannst, daß er ihn besser beherrscht. Die Einzelheiten erfährst du von mir, sobald es wichtig ist.«
    Und wenn er wissen will, woher ich es weiß?
    »So lenkst du ihn ab. Dir wird schon etwas einfallen, oder bist du zu dumm dazu? Bill Fleming muß uns in die Hände arbeiten. Er muß auf unsere Seite kommen und Zamorra verraten. Nur dann hat alles einen Sinn.«
    Ich höre und gehorche, Meister.
    So ist’s recht, dachte der Große . Daß Fleming den Prydo besaß, war im zweiten Überlegen noch besser. Jetzt, wo Eysenbeiß genau wußte, wer den Stab besaß, konnte er versuchen, ihn unter seine Fernkontrolle zu bringen. Vielleicht schaffte er es, ihn so zu steuern, wie sein Herr Leonardo zuweilen Zamorras Amulett steuerte. Zumindest vermochte er es vorübergehend aus der Ferne stillzulegen.
    Eysenbeiß wollte mehr.
    Er wollte den Prydo lenken. Er mußte in Flemings Hand selbständig arbeiten können, aber so, daß Fleming das nicht bemerkte, sondern sich selbst für den Lenker hielt. Und irgendwann… irgendwann kam dann der große Schlag.
    Eysenbeiß rieb sich die Hände.
    Es ließ sich alles viel besser an, als er anfangs gehofft hatte. Was spielte es schon für eine Rolle, wenn dabei die Bestie draufging? Das Experiment war es wert. Die Bestie war ohnehin unerlaubt aus Höllen-Tiefen entwichen. Um sie war es nicht schade. Mochte Fleming sie vernichten.
    Nur die Begleitumstände waren wichtig.
    Eysenbeiß freute sich schon darauf, dem Fürsten der Finsternis einen Erfolgsbericht vorlegen zu können. Und das war gleichzeitig ein Prestige-Sieg über Wang Lee Chan.
    Zeit spielte dabei eine untergeordnete Rolle. Eysenbeiß hatte Geduld.
    ***
    Tandy Cant nahm tatsächlich ein Sonnenbad. Als Bill zurückkehrte, richtete sie sich auf. »Schon fertig?«
    »Was heißt hier ›schon‹? Das waren immerhin gut zwei Stunden Maßarbeit! Vielleicht hast du dir in der Zwischenzeit auch schon ein paar Gedanken gemacht, wie wir das verdammte Biest hierherlocken.«
    »Ich werde eine Beschwörung versuchen«, sagte sie.
    »Man kann Dämonen beschwören, aber keine Monster«, sagte Bill schulterzuckend. »Laß dir etwas Besseres einfallen.«
    »Ich werde die Beschwörung machen«, beharrte sie. »Und ich garantiere dir, daß das Biest genau dahin kommt, wohin wir es haben wollen. Warte es nur ab.«
    Bill seufzte.
    Das schwarzharige Mädchen zeichnete einen seltsam gezackten Kreis in den heißen Sand und hockte sich nackt hinein. Im Innern des Kreises malte sie drei verschiedene Siegel auf den Boden.
    Bill betrachtete die Siegel. Er war sicher, sie schon einmal abgebildet gesehen zu haben, aber zu seinem oder Zamorras Repertoire gehörten sie nicht. Er überlegte, woher er sie kannte, während ihm auffiel, daß Tandy genauso dahockte wie in der vergangenen Nacht.
    Sie begann Worte zu formen und vor sich hinzumurmeln, in einem eigenartigen, monotonen Singsang. Bill horchte auf. Sollte etwa…?
    Plötzlich war er sicher.
    »Stop!« sagte er scharf. »Aufhören! Sofort aufhören.« Er sprang auf Tandy zu, und mit dem Fuß verwischte er eines der Zeichen und durchbrach den Kreis. Eine Stichflamme zuckte auf und sank wieder in sich zusammen. Tandy Cant fuhr hoch, zornsprühend. »Bist du wahnsinnig?« schrie sie ihn an. »Wie kannst du die Beschwörung unterbrechen? Willst du uns beide umbringen?«
    Er zeigte auf die Zeichen im Sand.
    »Das ist Schwarze Magie«, sagte er.
    »Na und?« fuhr sie ihn an. »Das ist die einzige Möglichkeit, die Bestie hierherzuzwingen! Mit deinen Zaubersprüchen und Gemmen und sonstigem Firlefanz geht das schließlich nicht, das hast du selbst zugegeben.«
    »Du kannst nicht einfach Schwarze Magie verwenden«, sagte er.
    »Du begibst dich damit in die Fänge des Bösen.«
    »Das laß nur meine Sorge sein«, zischte sie wütend. »Du kannst mir glauben, daß ich genau weiß, was ich tue und was ich riskiere. Für mich ist keine Gefahr gegeben.«
    »Und

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