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0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefangen."
    Hegmar hielt diesen Optimismus für übertrieben. Er wußte, daß es im Augenblick keine Möglichkeit gab, vorherzusagen, wo der Gegner zuschlagen würde. Sie konnten nur hoffen, daß der Zwerg bei seinem nächsten Angriff von aufmerksamen Raumfahrern erschossen wurde.
    „Korporal Yaged hielt einen Desintegrator in den Händen, als man ihn tot in der Schreibstube fand", erinnerte Oberstleutnant Moghu. „Wir können daraus schließen, daß er den Fremden gesehen hat, bevor er starb. Der Zwerg muß also den Zustand völliger Entmaterialisation aufgeben, wenn er sich betätigen will. Er kann im entstofflichten Zustand nicht angreifen."
    „Sie haben recht", stimmte Rhodan erleichtert zu. „Dieser Umstand erhöht unsere Chancen auf einen Erfolg beträchtlich. Wir brauchen nur überall Männer zu postieren. Der Unbekannte muß früher oder später auftauchen, wenn er seine Pläne verwirklichen will."
    Hegmar konnte Rhodans Zuversicht nicht teilen. Es war unmöglich, jeden Raum in der 2500 Meter durchmessenden CREST IV besetzen zu lassen. An Bord des Ultraschlachtschiffs hielten sich fünftausend Besatzungsmitglieder auf. Rhodans Befehl, daß niemand mehr allein sein durfte, machte es völlig unmöglich, sämtliche Räume zu bewachen Nur die wichtigsten Anlagen würden sich gründlich bewachen lassen, aber auch dort gab es unzählige Schlupfwinkel, in denen der Zwerg materialisieren konnte.
    Hegmar geriet ins Schwitzen, wenn er an die ungeahnten Möglichkeiten des Feindes dachte. Der Zwerg konnte Sabotageakt auf Sabotageakt verüben, ohne daß man ihn jemals zu Gesicht bekam.
    Wahrscheinlich wurde das Wesen noch vorsichtiger, wenn es entdeckte, daß es rücksichtslos verfolgt wurde.
    „Vielleicht können wir bei den Angriffen unseres Gegners ein gewisses System erkennen", sagte Oro Masut hoffnungsvoll. „Wir müssen uns genau merken, wo er auftaucht. Wenn er ein paarmal zugeschlagen hat, läßt sich vielleicht vorausberechnen, wo der nächste Angriff erfolgt."
    „An diese Möglichkeit habe ich auch schon gedacht", sagte Rhodan. „Ich will es nach Möglichkeit jedoch nicht dazu kommen lassen, daß mehrere Angriffe erfolgen. Ich rechne damit, daß der Gnom bereits bei seinem nächsten Vorstoß einen Fehler begeht, der ihm das Leben kostet."
    Die beiden nächsten Angriffe erwiesen sich als verhältnismäßig harmlos. Obwohl in beiden Fällen der Zwerg nicht gesehen wurde, bezweifelte Perry Rhodan nicht, daß die Zwischenfälle durch ihn verursacht worden waren. Zunächst fiel in den zehn unteren Decks die Beleuchtung aus, und es dauerte zehn Minuten, bis die Reparaturtrupps den Schaden entdeckt und behoben hatten. Danach begann in einem der Hangars ein leerstehender Katapult wie verrückt zu arbeiten. Da sich niemand an das wildgewordene Gerät heranwagte, mußte der zuständige Hangartechniker die Energiezufuhrkabel zerstören, um die Maschine zum Stillstand zu bringen.
    Als Rhodan die Meldung erhielt, waren viereinhalb Stunden seit Erwachen des Zwerges verstrichen.
    Der erste Angriff war genau eine halbe Stunde nach Verschwinden des Gnomen erfolgt. Das Licht in den zehn unteren Decks erlosch sechsundvierzig Minuten später.
    Zeitmäßig schien der Saboteur völlig unwillkürlich zu arbeiten.
    „Wir wissen nicht, ob inzwischen schon weitere Sabotageakte durchgeführt wurden", sagte der Leitende Ingenieur der CREST IV. „Es kann sein, daß verschiedene Schäden von der Besatzung erst später entdeckt werden."
    „Sie denken doch hoffentlich nicht an Zeitbomben", sagte er.
    Hefrich schüttelte den Kopf.
    „Dazu hat unser Gegner wahrscheinlich keine Zeit. Er muß uns schnell vernichten, wenn er Aussicht auf Erfolg haben will. Da er zweifellos intelligent ist, weiß er genau, daß wir immer mehr über ihn lernen. Er muß die Überlegung in seine Pläne einbeziehen, daß wir früher oder später eine wirksame Waffe gegen ihn finden. Deshalb ist er zur Eile gezwungen."
    „Glauben Sie, daß er müde wird?" wandte sich Rhodan an John Marshall.
    „Ich weiß es nicht", antwortete der Mutant. „Alles, was ich von seinen Gedanken empfangen konnte, war..."
    Er unterbrach sich, als sich die Geräuschkulisse in der Zentrale plötzlich veränderte. Das gleichmäßige Summen der Kalups ging in ein unruhiges Brummen über.
    „Die Kalups!" entfuhr es Oberst Akran.
    „Unterbrechen Sie den Linearflug, Oberst!" rief Rhodan. „Wir dürfen kein Risiko eingehen. Offenbar hat unser Freund sich am Lineartriebwerk zu

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