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0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versuchten nach wie vor mit allen Mitteln, den Feind zu besiegen.
    Ein Schatten fiel über Hegmars Gesicht und riß ihn aus seinen Gedanken. Er blickte hoch und sah Captain Atara Kawinati neben dem Sessel stehen. Der große Japaner lächelte höflich.
    „Ich habe eine Idee, Sir", sagte er.
    Kawinati war Chef des Robotkommandos. Er war ein stiller, aber fähiger Offizier.
    „Was haben Sie vor?" erkundigte sich Hegmar. Er mußte sich Mühe geben, ein gewisses Interesse zu heucheln.
    „Man könnte einen Teil der Roboter programmieren, daß sie sofort auf den Zwerg schießen, wenn er in ihrer Nähe auftaucht", sagte der Captain. „Dazu wäre es nötig, daß wir die Roboter im gesamten Schiff verteilen."
    „Sprechen Sie mit dem Chef darüber", empfahl ihm Hegmar.
    „Sie sind Zweiter Offizier, Sir", sagte Kawinati. „Ich kann mir vorstellen, daß Sie mit diesem Vorschlag eher durchkommen als ich."
    Hegmar mußte lächeln.
    „Was ist los, Captain? Haben Sie Hemmungen?"
    Der Asiate lächelte zurück.
    „Werden Sie mit Rhodan darüber sprechen?"
    „Ja", sagte Drave Hegmar widerstrebend. Er versprach sich nicht viel von Kawinatis Plan. Es war bereits zu einem Zwischenfall mit Robotern gekommen. Wenn man alle Roboter bewaffnete und im Schiff verteilte, arbeitete man dem Zwerg vielleicht in die Hände.
    Kawinati merkte am Gesichtsausdruck Hegmars, daß sein Plan auf wenig Gegenliebe stieß. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Roboter Erfolg haben, ist gering, sagten Hegmars Blicke. Außerdem ist das Risiko zu groß.
    „Wir könnten alle ein bißchen Ruhe gebrauchen", sagte Kawinati.
    Hegmar nickte langsam. Er starrte auf Rhodans Rücken. Der Großadministrator hatte Merlin Akran abgelöst und saß jetzt im Kommandosessel. Atlan stand bei den Mutanten und unterhielt sich mit Iwan Goratschin. Der Doppelkopfmutant konnte ebensowenig gegen den Zwerg ausrichten wie Gucky oder John Marshall.
    Der Erste Offizier der CREST IV, Oberstleutnant Ische Moghu, war zusammen mit dem Leitenden Ingenieur, Bert Hefrich, zu einem Inspektionsrundgang durch das Schiff aufgebrochen. Hefrich wollte sich persönlich von den Schäden überzeugen, während der I. O. die Stimmung der Besatzung verbessern wollte.
    Hegmar ahnte, daß Moghu sich eine unlösbare Aufgabe gestellt hatte. Der Zwerg, der die Männer anfangs aus ihren Gedanken gerissen hatte, war nun ebenfalls zu einer Belastung geworden. Vor einer Stunde war bekannt geworden, daß zwei Hangartechniker den Versuch gemacht hatten, mit einem Moskito-Jäger von der CREST IV zu fliehen. Sie waren im letzten Augenblick festgenommen worden.
    Hegmar konnte sich vorstellen, daß auch andere Besatzungsmitglieder schon an Flucht gedacht hatten.
    Hegmar wunderte sich, daß der Zwerg noch nicht in der Zentrale aufgetaucht war. Das Wesen schien zu ahnen, daß es einen solchen Überfall nicht überleben würde.
    In den letzten Stunden wurden die zeitlichen Abstände, in denen der Gnom erschien, immer größer.
    Hegmar schloß daraus, daß der Fremde entweder ermüdete oder seinem Ziel näher kam.
    Kawinati war davongegangen und kam jetzt mit zwei Bechern zurück. Einen davon drückte er Hegmar in die Hand. Hegmar fühlte die Wärme der Flüssigkeit durch das Plastikmaterial.
    „Das ist mein dritter Kaffee in der letzten Stunde", verkündete der Captain.
    „Sie können sich jederzeit ablösen lassen", schlug Hegmar vor.
    „Natürlich", gab der Japaner zu. „Seltsamerweise finde ich keinen Schlaf, obwohl ich ziemlich müde Bin. Vielleicht habe ich Angst, daß ich während des Schlafes von unserem Feind überrascht werde.
    Vielleicht hält mich auch nur der Gedanke wach, ich könnte die Entscheidung versäumen."
    „Glauben Sie denn, daß. es so bald zu einer Entscheidung kommt?"
    „Es muß wohl, Sir", antwortete der Chef des Robotkommandos. „So kann es nicht weitergehen. Die Männer halten das auf die Dauer nicht aus."
     
    *
     
    Die Wellen der Ü belkeit fluteten durch Roscoe Poindexters Körper, und er erbrach sich. Eine Weile rang er nach Atem, dann ließ der Magenkrampf nach. Er konnte sich zurücksinken lassen. Der Medorobot, der neben dem Bett Aufstellung genommen hatte, wischte mit einem keimfreien Tuch über Poindexters Mund.
    Der Offiziersanwärter wünschte, er hätte endlich aufstehen können. Drei der vom Gas gelähmten Männer versahen bereits wieder ihren Dienst, aber er lag noch immer in der Krankenstation der CREST IV. Wahrscheinlich hatte er eine größere Dosis abbekommen.
    An der

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