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0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sarge?"
    „Sie sehen es doch!" gab Fagerquist zurück. „Ich ziehe meine Stiefel aus. Wenn ich gebadet habe und wieder angezogen bin, können Sie ins Wasser."
    Belleto knurrte unwillig. Er hatte nicht die Absicht, es diesem verrückten Sergeanten gleichzutun.
    Wenn unverhofft ein Offizier auftauchte, würde er Fagerquist bestrafen.
    Fagerquist hatte keinerlei Bedenken. Er streifte die Kleider ab und trat unter die Dusche. Dann sprang er kopfüber ins Becken. Er kraulte zum anderen Rand hinüber und zog sich hoch.
    Belleto starrte mürrisch auf ihn herunter.
    Fagerquist stieß prustend die Luft aus und ließ sich ins Wasser zurückfallen.
    „Wie lange wollen Sie drinbleiben?" erkundigte sich Belleto.
    Fagerquist warf beide Arme nach hinten und schoß wie ein Delphin durch das schimmernde Wasser.
    Er erreichte die andere Seite des Beckens nicht mehr.
    Das Wasser erstarrte so schnell zu Eis, daß Wode Belleto die Veränderung nicht aufgefallen wäre, wenn Fagerquists Bewegungen nicht plötzlich abgebrochen wären. Der Kopf und die linke Schulter des Sergeanten ragten aus der weißen Fläche. Der rechte Arm war drohend über die Oberfläche des Eises erhoben. Die Hand bewegte sich leicht.
    „Sarge!" schrie Belleto entsetzt.
    Es kam keine Antwort.
    Belleto riß den Strahlenkarabiner von der Schulter und sprang ins Becken. Hart prallte er aufs Eis und rutschte aus. Vorsichtig richtete er sich auf und rannte auf den Sergeanten zu. Als er ihn erreichte, packte er Fagerquists Hand. Sie war geschwollen und kalt.
    „Sarge!" murmelte Belleto betroffen.
    Er beugte sich vor, so daß er Fagerquists Gesicht sehen konnte. Die grauen Augen des Raumfahrers schienen hervorzutreten. Die Haut hatte eine wächserne Farbe angenommen.
    Belleto richtete sich auf, als er das Getrampel von Stiefeln hörte. Er packte seine Waffe und blickte wild um sich. Überall am Beckenrand waren jetzt Männer zu sehen. Sie starrten auf Belleto und auf das, was von Fagerquist noch zu sehen war, herab.
    Jemand rief: „Wo ist dieser verdammte Zwerg?"
    „Wir müssen das Wasser auftauen", murmelte Belleto.
    Ein Mann hatte sich aufs Eis herabgelassen und kam auf Belleto zu. Es war Captain José Alcara.
    Der dunkelhaarige Mulatte bewegte sich auf dem glatten Untergrund so sicher als befände er sich auf normalem Boden.
    „Wie kommt dieser Mann hierher?" fragte er.
    „Er wollte schwimmen", sagte Belleto. „Dann..." Die Erinnerung übermannte ihn, und er verstummte.
    „Das ist das Werk des Zwerges", sagte Captain Alcara. „Er hat die Notschaltung betätigt, mit der man die Vereisungsanlage in Tätigkeit setzen kann."
    „Haben Sie ihn... ist der Zwerg tot?" fragte Belleto dumpf.
    Alcara knirschte mit den Zähnen. Er wandte sich abrupt um, als bereitete es ihm Widerwillen, den toten Sergeanten noch länger anzusehen.
    „Er ist uns entkommen!" Seine Stimme hob sich, sie war überall im Bad zu hören. „Wir können ihn einfach nicht erwischen."
     
    6.
     
    Der Blick zur Uhr war für Major Drave Hegmar schon zur Gewohnheit geworden.
    Siebenunddreißig Stunden wurden sie jetzt von diesem Zwerg terrorisiert.
    Seit 37 Stunden mußten sie um die CREST IV, mußten sie um ihr Leben fürchten. Und noch immer war es ihnen nicht gelungen, den Gegner zu stellen. Ralf Marten, auf den sie große Hoffnungen gesetzt hatten, hing schlaff und erschöpft in seinem Sessel.
    Die meisten der in der Zentrale anwesenden Männer hatten gerötete Augen. Die Gesichter der Offiziere waren eingefallen, etwas, was wie Resignation aussah, begann sich darin abzuzeichnen Ich sehe nicht besser aus, dachte Hegmar ironisch.
    Vor vier Minuten war die neueste Katastrophenmeldung eingetroffen. Der Zwerg wurde immer unverschämter. Er hatte eine Haftladung in einem Waffenlager gestohlen und sie an der Außenhülle der KC-37 angebracht. Im letzten Augenblick war es dem Teleporter Ras Tschubai gelungen, die Sprengladung zu lösen. Er hatte sie jedoch nicht mehr entschärfen können, so daß sie inmitten des Hangars explodiert war und erhebliche Zerstörungen angerichtet hatte.
    In der Zentrale hatte man sich schon an die Unglücksbotschaften gewöhnt. Man nahm sie hin, als gehörten sie seit eh und je zum Bordleben. Selbst die Jagd auf den Zwerg schien schon ein Teil der alltäglichen Beschäftigung zu sein; eine Sisyphusarbeit, die die stumpf gewordenen Sinne kaum noch Beschäftigte.
    Die Zellaktivatorträger litten nicht unter dieser allgemeinen Müdigkeit. Rhodan, Atlan und die Mutanten

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