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0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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McCisom.
    „Sagen Sie ihnen, daß ich erwarte, daß sie weiterhin ihre Pflicht tun. Sagen Sie ihnen, ich könnte es verstehen, wenn jemand unter der augenblicklichen Belastung die Nerven verliert. Ich kann es verstehen, wenn es einmal passiert. Sagen Sie ihnen das."
    „Ja, Sir", murmelte McCisom.
    Der Bildschirm wurde dunkel. Hegmar fragte sich, ob Rhodans Vorgehen richtig war. Vielleicht brachte Rhodan Männer wie Kadett Mobley auf seine Seite, wenn er sie beschämte. Es war einfach unmöglich, alle nervösen Raumfahrer zu verhaften. Die Idee einer Landung auf einem erdähnlichen Planeten war offenbar nicht mehr aus den Gehirnen der Männer zu vertreiben.
    „Der Zwerg hat seinen Aufenthalt im Hangar benutzt, um einen Moskito-Jäger zu sprengen", sagte Rhodan. „Wahrscheinlich benutzte er dazu wieder eine Mikrobombe, die er in einem Waffenlager gestohlen hat."
    „Ich hoffe, daß dieser Erfolg den Zwerg leichtsinnig macht", sagte Atlan.
    Sie sprechen von dem Zwerg, dachte Hegmar, und eine steile Falte bildete sich auf seiner Stirn.
    Sie sprechen davon, als gäbe es keine aufsässigen Männer in den unteren Decks, als sei diese Idee, einen erdähnlichen Planeten zu finden, die schon die Form einer geistigen Verschwörung an genommen hatte, überhaupt nicht existent.
    „Wenn wir ihn erwischen, wird es für die Mannschaft ein seelischer Auftrieb sein", bemerkte Ische Moghu.
    Hegmar blickte zu dem I. O. hinüber. Der Oberstleutnant saß auf der Kante seines Sessels. Seine Haltung drückte die Bereitschaft aus, jeden Augenblick aufzuspringen.
    Ein paar Meter von Hegmar entfernt wurde Ralf Marten wieder starr.
    „Das Schwimmbad", sagte er. „Ich sehe das große Becken."
    Während sich Major Hegmar fragte, was der Wiedererweckte im Schwimmbad machen wollte, dröhnte Akrans Stimme durch die Zentrale.
    „Achtung! Sofort das Schwimmbad umstellen. Strengt euch an, daß ihr ihn diesmal nicht entkommen laßt."
     
    *
     
    Zwei Männer bewachten die Schwimmanlage.
    Auf der einen Seite des großen Beckens patrouillierte Sergeant Fagerquist, auf der anderen Konverter-Techniker Wode Belleto. Sie hatten ihre Schritte so aufeinander abgestimmt, daß sie sich immer auf der gleichen Höhe des Bassins befanden. Diese Sicherheitsmaßnahme hatten sie nicht abgesprochen, aber schon nach der ersten Runde hatten sie festgestellt, daß sie sich auf diese Weise ständig im Auge behalten konnten. Und das erschien ihnen wichtig. Sie konnten sich sehen und der Zwerg hatte keine Möglichkeit, unverhofft im Rücken eines Mannes aufzutauchen, ohne entdeckt zu werden.
    Die Oberfläche des Wassers war fast ruhig.
    Fagerquist nahm den unbequemen Strahlkarabiner vom Rücken und packte ihn mit beiden Händen.
    Unwillkürlich blieb er stehen und blickte ins Wasser Auch Belleto blieb stehen.
    Ober die gesamte Breite des Beckens sah Belleto groß und unförmig aus; sogar sein Gesicht wirkte wie eine verschwommene Masse. Man mußte schon näher an den Techniker herankommen, wenn man in seinem aufgedunsenen Gesicht irgendwelche charakteristischen Merkmale feststellen wollte.
    Fagerquist fühlte, wie es in seinem Rücken kribbelte.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, daß sie erst in drei Stunden abgelöst wurden.
    „Ich hätte gute Lust, ein Bad zu nehmen!" rief er zu Wode-Belleto hinüber.
    „Machen Sie keinen Unsinn, Sarge!" rief Belleto zurück. „Was wollen Sie machen, wenn das Wasser plötzlich gefroren wird?"
    Fagerquist grinste nur. Rhodan hatte über Interkom mitgeteilt, daß die CREST IV erst dann wieder beschleunigen würde, wenn der Zwerg erledigt war. Außerdem würde man von der Zentrale aus jedes Flugmanöver ankündigen. Es bestand also keine Gefahr, daß das Wasser unverhofft gefroren wurde.
    Es gehörte zu den vielen Sicherheitsmaßnahmen an Bord der CREST IV, daß das Wasser im Schwimmbecken vor jedem Beschleunigungsmanöver gefroren wurde. Trotz der Andruckneutralisatoren war das Beharrungsvermögen des Wassers so stark, daß es bei hohen Beschleunigungswerten über den Beckenrand schwappen konnte. Die im Becken eingebaute Vereisungsanlage verhinderte solche Zwischenfälle; von einer Sekunde zur anderen konnte das Wasser in einen Eisblock verwandelt werden.
    Fagerquist ließ sich am Rand des Beckens nieder. Er war ein großer breitschultriger Mann mit kantigem Gesicht und knochigen Händen. Er war nicht besonders intelligent, besaß jedoch ein klares Vorstellungsvermögen.
    „He!" schrie Belleto. „Was machen Sie da,

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