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0328 - Die Werwolf-Schlucht

0328 - Die Werwolf-Schlucht

Titel: 0328 - Die Werwolf-Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Viamala-Schlucht gegen Jane Collins und Wikka gekämpft. [2]
    Auch dort hatte es zahlreiche Tunnels, Stege und Gänge gegeben.
    Sie waren künstlich angelegt worden, im Gegensatz zu diesen Wegen hier.
    Die Finsternis war wie ein Tuch. Weder Morgana noch ihre Bestien benötigten Licht. Sie kannten sich hier gut aus, während ich doch mehr vorwärts stolperte.
    Suko sprach nicht. Er schritt neben mir her und achtete auf den Weg.
    Beide schauten wir auf die breiten, schattenhaften Rücken der vor uns gehenden Bestien.
    Morgana Layton konnten wir nicht sehen. Sie war durch die Werwölfe verdeckt worden. Wenn ich sie wirklich hätte angreifen wollen, hätte ich zuvor die Wölfe aus dem Weg räumen müssen, um an sie heranzukommen.
    Es war kalt in dem Gang. Auf meinem Gesicht hatte sich eine Gänsehaut gebildet. Manchmal tropfte Wasser von der Decke her auf meinen Kopf oder rann in den Nacken.
    Und noch etwas fiel mir auf. Das Rauschen hatte sich verstärkt, Der Tunnel wirkte dabei wie eine Röhre, durch die das Geräusch schallte.
    Für mich auch ein Beweis, daß der Ausgang nicht mehr weit entfernt war.
    In der Tat sahen wir ihn sehr bald. Nach einer Kurve entdeckte ich das graue Halbrund.
    Morgana Layton und einige ihrer Werwölfe verschwanden zuerst, dann waren wir an der Reihe und konnten die kalte Luft einatmen, wobei wir gleichzeitig die Wassertropfen auf der Haut spürten, die der Wind uns entgegentrieb.
    Ich hielt meinen Schritt an, denn ein wirklich grandioses Bild bot sich unseren Augen. Fast zum Greifen nahe schob sich die Felswand in die Höhe. Dicht unter dem Gipfel befand sich eine gewaltige maulartige Öffnung. Daraus schoß mit ungeheurer Kraft ein Wasserfall.
    Da stürzten Tonnen der Erde entgegen. Das Wasser bildete eine breite, funkelnde, sprühende Bahn. Urgewalten jagten in die Schlucht hinein, wurden in der Tiefe noch einmal hochgeschleudert, bevor sie die Kraft vorantrieb und als Wildbach oder Fluß zwischen die engen Felsen preßte, wo das Wasser weiterschäumte.
    Jemand stieß mich an, ich vernahm das Knurren des Werwolfs hinter mir und ging weiter.
    Wir mußten an dem Wasserfall vorbei.
    Und zwar links von ihm, denn dort führte der Pfad weiter.
    Allerdings überquerte er die Schlucht.
    Dies geschah mit Hilfe einer Brücke!
    Keine stabile Konstruktion. Es war eine Hängebrücke, über die wir schreiten mußten.
    Ein riskantes Unternehmen.
    Das Geländer bestand aus Seilen. Wir selbst gingen über Holzplanken, die durch die Feuchtigkeit mit einem glitschigen, nassen Film überzogen waren.
    Das Tosen wurde so laut, daß wir unser eigenes Wort nicht mehr verstehen konnten. Von rechts wehte der Sprüh auf uns. Suko und ich setzten gleichzeitig einen Fuß auf die Brücke. Die Werwölfe und Morgana waren schon vorgegangen. Als die Brücke belastet worden war, begann sie zu schwingen. Automatisch streckten wir unsere Arme aus und hielten uns an dem Geländer fest. Auch die Seile waren feucht geworden. Unter meinen Schuhen bogen sich die Planken. Ich hatte das Gefühl, daß sie jeden Augenblick reißen würden und uns in eine grauenhafte Tiefe entließen, aus der es keine Rückkehr mehr gab.
    Die Brücke schwankte durch die Belastung wie ein alter Segler. Sie bog sich unten durch und verdiente den Namen Hängebrücke damit zu Recht. Ich drückte mir beide Daumen, daß wir es schafften und hatte für die großartige Kulisse keinen Blick mehr.
    Morgana löste sich aus dem Kreis der Bestien, um vor uns stehenzubleiben.
    Ich wich ihrem Blick nicht aus. Auch sie schaute prüfend in mein Gesicht. Es war zwar nicht ruhig, aber das Tosen des Wasserfalls ließ sich ertragen, so daß wir uns auch unterhalten konnten, obwohl man sehr laut sprechen mußte.
    »Du hast es bisher überstanden, John Sinclair. Der Rest ist einfach. Wir werden eine Steintreppe hinabgehen und danach dort sein, was du als Ziel bezeichnen kannst.«
    »Und das wäre?«
    »Laß dich überraschen.«
    »Das werde ich auch.«
    Sie schaute mich noch einmal an, runzelte die Stirn und ging. Wer sie so ansah und sie auch zum erstenmal kennenlernte, wäre nie auf den Gedanken gekommen, in ihr eine Werwölfin zu sehen. Für die Menschen wirkte Morgana wie eine normale Frau, was sie eigentlich auch war. Nur gab es da diesen unseligen Fluch, der sie umklammert hielt und der noch aus den Frühtagen der Erde stammte.
    Suko hatte nicht gesprochen und sich nur umgesehen. Ich kannte den Blick meines Partners. Er suchte nach einem Ausweg. Wenn wir die

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