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0328 - Die Werwolf-Schlucht

0328 - Die Werwolf-Schlucht

Titel: 0328 - Die Werwolf-Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kommissar Mallmann als letzten Gruß ein Heulen geschickt.«
    »Das hörten wir.«
    »Es war mehr als ein Gruß. Ich wollte euch damit sagen, daß ich noch vorhanden bin und weitermachen werde, denn ich kann gegen meine erste Existenz nicht ankommen. Sie ist einfach zu stark.«
    »Du meinst die aus der Urzeit?« Ich stellte die Frage bewußt, damit auch Suko, der in Deutschland nicht dabei gewesen war, die Zusammenhänge begriff.
    »Ja, diese Existenz drückt immer weiter nach oben. Was lange Zeit im verborgenen geschlummert hatte, kommt nun voll durch. Bevor die Menschen waren, da waren die Wölfe. Du kennst den Spruch, John Sinclair. Auch ich kenne ihn, und zwar sehr gut. Die Wölfe hatten damals die Macht. Sie waren es auch, die sich gegen die anderen Magien stemmten und diese überlebten. Wie die der Großen Alten. Die Welt verändert sich. Vieles geriet in Vergessenheit, wurde verschüttet, aber nicht vernichtet. Unsere Magie überdauerte die Zeiten und wartete darauf, wieder aktiv werden zu können. Es begann mit Lupina. Du kennst sie und weißt, daß sie versucht hat, eine Allianz der Werwölfe zu gründen, was ihr nicht gelungen ist, denn erstens gab es zu starke Gegner, und zweitens fehlte ihr die nötige Unterstützung aus der Vergangenheit. Ihr gelang es leider nicht, die Kräfte zu wecken, die im verborgenen lauerten.«
    »Zum Glück nicht«, warf ich ein.
    »Aus deiner Sicht bestimmt. Lupina schloß sich der Mordliga an, sie rieb sich in wilden Kämpfen auf und…«
    »Ist sie tot?« unterbrach ich Morgana.
    »Nein, sie existiert noch. Fenris hat sie zu sich genommen. Der Götterwolf, den man auch als Vater ihres Sohnes bezeichnen kann. Er hat sie bisher geschützt und wird sie auch weiterhin unter seinen Fittichen halten. Lupina ist noch nicht aus dem Spiel, John. Davon einmal abgesehen, ich will ja nicht über sie reden, sondern über mich. Du kennst mein Schicksal, ich spürte den Ruf des Blutes, und erfuhr am eigenen Leib, wie eine Magie aufstand. Sie wuchs aus der Vergangenheit hervor in die Gegenwart hinein, wo sie sich festsetzte. Ich bin ein Teil dieser Vergangenheit und muß damit leben.«
    »Komm zur Sache!«
    »Nachdem ich den Schwarzwald verließ, spürte ich den Ruf. Nachts, wenn ich träumte, vernahm ich die Lockung. Die Vergangenheit wurde wieder lebendig. Es war Fenris, der Götterwolf, dessen Stimme ich vernahm und der mich anwies, diese Insel zu besuchen.«
    »Weshalb?«
    »Ich kam hin und merkte sofort, daß dies ein Land war, in dem es kaum etwas Normales gab. Ein Überbleibsel, der Rest einer fernen Zeit. Hier lebte unsichtbar die Magie. Jeder Stein, jeder Felsen, jeder Grashahn atmete sie aus. Hier war ich richtig. Ich richtete mich auf der Insel ein. Es dauerte natürlich Wochen, denn ich mußte behutsam zu Werke gehen. Ein Boot konnte ich mir besorgen und von der Insel Sanday die Dinge holen, die ich unbedingt brauchte. Das waren unter anderem Proviant, die Fackeln, die du gesehen hast, und noch einiges mehr. Ich bereitete alles vor. Die Insel war menschenleer. Das dachte ich. Bis nicht nur die Fischer sie anliefen, das wäre nicht weiter schlimm gewesen, sondern auch Soldaten ankamen. Es war für sie der ungünstigste Zeitpunkt, aber was sollte ich machen? Sie vertreiben? Nein, so etwas schaffte ich nicht, also ließ ich sie auf der Insel und beobachtete sie nur. Die Soldaten verschwanden wieder, dennoch konnte ich nicht aufatmen, denn es kamen Wissenschaftler und untersuchten den Boden. Ich habe Gespräche belauscht und wußte deshalb genau, daß sie gekommen waren, um nach einer Atommüll-Deponie zu forschen. Irgendwo müssen sie ja ihren Dreck lassen. Die Insel schien ihnen geeignet zu sein, obwohl auch noch davon gesprochen wurde, Raketen aufzustellen. Ich besitze zwei Existenzen, John Sinclair, das weißt du genau. Als Mensch fühlte ich mich ebenfalls der Natur verbunden. Ich hasse es, wenn sie zerstört wird. Egal, auf welche Art und Weise. Diese Wissenschaftler wollten sie zerstören.«
    »Was noch kein Grund ist, sie zu töten!« warf ich ein.
    »Ich habe sie nicht getötet, Geisterjäger. Laß mich ruhig weiterreden, dann wirst du vieles aus anderen Augen sehen. Die Magie habe ich gespürt und bekam die Befehle aus einer fremden Welt. Fenris wollte hier einen Stützpunkt haben. Vor Millionen von Jahren hat dieser Flecken Erde sicherlich woanders existiert. Durch Verschiebungen, durch Wanderungen hat er einen anderen Platz bekommen, aber es ist nichts zerstört worden.

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