Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0328 - Die Werwolf-Schlucht

0328 - Die Werwolf-Schlucht

Titel: 0328 - Die Werwolf-Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schreckliches und unheimliches Schauspiel…
    ***
    Fenris, der Götterwolf, hielt die Getreuen unter seinem Bann. Er ließ sie nicht los, sosehr sie sich auch bemühten. Hatte Morgana Layton als Mensch auch menschlich gehandelt, so reagierte sie nun wie ein Wolf.
    Der Fluch des Blutes hatte sie erreicht, der Ruf war an ihre Ohren gedrungen, und sie mußte gehorchen, denn nun hatte der andere Teil ihrer Doppelexistenz Macht über sie gewonnen.
    Natürlich sorgte ich mich um sie. Morgana hatte uns als Mensch helfen wollen, würde sie das als Wolf auch noch tun?
    Daran wollte ich nicht so recht glauben. Das konnte ich auch nicht, denn als Raubtier handelte man nicht mehr menschlich, obwohl Morgana damals in der Grillhütte sich nicht direkt gegen mich gestellt hatte. Darauf wollte ich mich nicht verlassen, denn nun stand sie unter dem direkten Einfluß des Götterwolfs.
    Und Fenris würde es nicht zulassen, daß ihm eine Getreue laufenging.
    Er kettete durch seine Magie alle an sich.
    Lupina war zudem das beste Beispiel dafür.
    Morgana drehte sich auf den Rücken. Der Fackelschein umtanzte ihre Gestalt und dieser gab ihr ein unheimliches Aussehen. Zudem winkelte sie die Arme und Beine an. Sie nahm eine andere Haltung ein, als wäre sie schon ein Wolf.
    Ihr Mund stand offen. Ob Speichel oder Geifer über die Lippen floß, konnte ich nicht sagen, es war jedenfalls ein schaumiges Zeug.
    Und sie schrie.
    Abgehackte Laute brüllte sie uns entgegen. Sie war nur noch äußerlich ein Mensch, der vor unseren Füßen lag, um sich schlug und schrie.
    Dann lag sie wieder still, um im nächsten Moment den Körper hochzubeugen und mit dem Rücken eine Brücke zu stemmen.
    Konnten wir etwas tun?
    Vielleicht hätte ich sie angreifen können. Ihr mein Kreuz gegen den Körper drücken sollen, aber die Magie der Wölfe war zu alt, nein, das alles konnte ich vergessen. Keine Spekulationen jetzt! Tatsachen waren wichtig.
    Morgana sackte wieder zusammen. Sie warf sich auf den Bauch und schlug mit beiden Händen auf die Erde. Da hatte sich bereits etwas verändert.
    Aus den Händen waren Pranken geworden.
    Und sie hämmerten auf den Boden.
    Wir beobachteten, wie ihr Fell wuchs. Ein seltsam blasses, grauweißes Fell, eine regelrechte Tarnfarbe, die den Körper bedeckte.
    Auch das Gesicht veränderte sich. Mit dieser Veränderung begann es eigentlich richtig. Da verschob sich die Nase und der Mund zog sich in die Länge, damit er eine Schnauze bilden konnte.
    Auf jedem Quadratzentimeter der ehemals normalen Haut wuchs das graue, farblose Fell, das gleichzeitig einen leichten, seidigen Schimmer besaß.
    Ein Phänomen.
    Ich hatte sie schon einmal so gesehen, deshalb war ich nicht so überrascht wie mein Freund Suko, der seinen Blick nicht von dem schlanken, geschmeidigen Wolfskörper wenden konnte.
    Das genau war die zweite Existenz der Morgana Layton. Nun konnten wir von ihr nicht mehr verlangen, daß sie noch menschlich reagierte.
    Morgana war voll und ganz unter den Bann des Götterwolfs geraten, der ihr eigentlicher Herr war.
    Noch lag sie auf dem kalten Boden. Manchmal drangen klagende Laute aus ihrem Maul, manchmal Heultöne.
    Die Laute schwangen durch die unterirdische Höhle, geisterten über die Wände und waren gleichzeitig ein Zeichen für die Flammenwölfe, ebenfalls in das Geheul mit einzustimmen.
    Im nächsten Moment wurden wir von einer Musik eingehüllt, wie sie schauriger nicht sein konnte. Ein Schreien, Klagen und Jaulen hielt uns umfangen, wir selbst konnten nicht mehr sprechen, denn wir würden uns kaum verstehen.
    Von Wand zu Wand schwangen die Echos, überschnitten sich wieder, und es war genau die richtige Begleitmusik für den Götterwolf. Seine Konturen flammten noch heller auf. Und wir bekamen auch mit, daß er mit den Augen rollte.
    Ich spürte die Magie nicht, die von diesen Augen ausging.
    Wahrscheinlich bemerkte sie Morgana Layton und auch die anderen Wölfe, denn sie schrien wild durcheinander.
    Morgana hielt nichts mehr an ihrem Platz. Sie stand voll unter dem Bann ihres ehemaligen Herrn.
    Als sie in die Höhe kam, torkelte sie. Diese Bewegungen hielt sie auch bei, während sie sich ihrem in die Felswand eingravierten Herrn und Meister näherte.
    Sie hatte nur wenige Schritte bis zum Ziel zu überwinden. Mit den Pranken schlug sie davor und stieß im selben Moment ein Heulen aus, das alles bisher Dagewesene übertönte.
    Schrecklich und grauenhaft hörte es sich an. Eine unheimliche Melodie, ein Gesang aus der

Weitere Kostenlose Bücher