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0328 - Wir legten einen Köder aus

0328 - Wir legten einen Köder aus

Titel: 0328 - Wir legten einen Köder aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir legten einen Köder aus
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nicht gelogen hat, muss der junge Jackson es genau wissen, dass wir unsere überraschende Kenntnis nur von seinem älteren Bruder haben konnten. Und das, fürchtet der Alte, könnte ihm Thomas Jackson sehr nachtragen.«
    »Das wird ja immer schöner! Wir sind ein Team von Beobachtern, nicht von Gorillas. Wir können keine Garantie übernehmen, dass ihm nichts zustößt.«
    »Wer fragt Schon nach einer Garantie? Die Hauptsache ist, dass ihm nichts passiert und wir alles erfahren, was er tut. Und jetzt stell bitte zurück in die Leitstelle. Danke. - Hallo? - Ja, hier ist wieder Cotton. Was tat sich in der letzten Stunde? Oder war alles ruhig?«
    »Die Rauschgiftgeschichte, die Baker und Sullivan seit Monaten bearbeiten, hat sich zugespitzt. Vor einer Stunde erfuhren sie definitiv, woher das Zeug kommt. Um halb sechs heben sie den Laden aus.«
    »Sag ihnen, dass ich gratuliere. Aber das ist nichts, was die beiden Jacksons angeht. Der Alte hat sich niemals im Drogengeschäft umgetan, und der Junge hat in New York keinerlei Beziehungen. Sonst nichts?«
    »Eine verschwommene Geschichte, wir konnten nicht recht schlau daraus werden. Ein Mädchen rief an und deutete sehr versteckt an, dass es erpresst würde. Ob wir eine Möglichkeit wüssten, unauffällig zu ihr Kontakt aufzunehmen.«
    »Und?«
    »Die Möglichkeiten werden geprüft, wie das üblich ist.«
    »Hm. Hört sich auch nicht an, als ob es von der Firma Jackson & Jackson käme. Der Junge kann hier niemand erpressen, weil er niemand kennt, und 34 der Alte ist eine Nummer zu groß, als dass er sich noch mit solchen Fischzügen abgeben würde. Wenn der heute noch das Risiko eingeht, wieder in seine früheren Gewohnheiten zu fallen, dann muss es schon ein ausgewachsener Wal sein, damit Bloyd Everich Jackson noch einmal die Netze auswirft.«
    »Du musst es wissen, du verkehrst ja neuerdings gesellschaftlich mit ihm.«
    »Sonst liegt nichts vor? Kein Raubüberfall? Das käme der Mentalität des jungen Jackson am nächsten.«
    »Bis jetzt haben wir keine derartige Meldung.«
    »Welch eine friedliche Stadt«, seufzte ich zufrieden. »Ich fahre jetzt nach Hause und übernehme den Horchdienst an der Matratze. Bleib schön munter und lass die Telefonistin vom Nachtdienst in Ruhe. Ende!«
    Ich hängte das Mikrofon zurück. Gleich darauf überquerte ich die Kreuzung an der 86th Street.
    Das Haus, in dem eine gewisse Ruth Rutherford schlaflos auf ihrem Bett lag und immer mehr Hoffnung in die für sie so mysteriöse Organisation wie das FBI setzte, war nur ein paar Schritte von der Kreuzung entfernt.
    Aber in dieser frühen Morgenstunde ahnte ich noch nicht einmal etwas von der Existenz der beiden Schwestern.
    ***
    Drei Stunden Schlaf sind wenig.
    Das Rattern meines Weckers arbeitete sich mühevoll und langsam durch mein Unterbewusstsein bis in die entscheidende Gehirnwindung, wo endlich die Initialzündung erfolgte.
    Ich fuhr im Bett hoch und streckte den Arm aus, noch bevor ich die Augen auf bekam. Als die Lider widerstrebend ihre Pflicht taten, sah ich überrascht meinen ausgestreckten Arm. Als Nächstes entdeckte ich den Wecker, und dann war mir klar, dass ich schlaftrunken nach einem Telefon hatte greifen wollen. Ich stellte den Wecker ab.
    Erst unter der eiskalten Dusche wurde ich wirklich wach, aber in meinem Kopf war ein beharrliches Summen, als ob mir jemand eins über den Hinterkopf gezogen hätte. Ich machte ein paar Atemübungen, um Sauerstoff in die Lungen zu pumpen, und spürte, dass die Kopfschmerzen nachließen.
    Das ewig gleiche Einerlei des Morgens rollte ab: Kaffee, eine Kleinigkeit zu essen, dabei ein Blick in die Morgenzeitungen, verbunden mit dem Versuch, die Schuhbänder zu knoten, während man kaut und Schlagzeilen im Stehen überfliegt. Zuletzt die gewohnte Morgeninspektion: Wasser im Bad abgedreht? Herd abgeschaltet? Licht ausgeknipst? Butter wieder im Kühlschrank? Brieftasche, Dienstausweis, Pistole, Autoschlüssel? Alles okay - es konnte wieder einmal losgehen.
    Und es ging los. Ich hatte mich gerade im Office häuslich niedergelassen, als es klingelte - natürlich das Telefon.
    »Ein Mr. Bodenfeld möchte Mr. Cotton oder Mr. Decker sprechen«, kündigte die Telefonistin aus der Zentrale an.
    »Er wird mit mir vorliebnehmen müssen, denn Phil ist noch nicht da«, sagte ich ergeben. »Stellen Sie durch!«
    »Hallo, Cotton! Ich versuche schon seit einer Stunde, Sie zu erwischen! Fangt ihr erst mittags an?«
    Ich sah erschrocken auf die Uhr. Es war noch

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