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0328 - Wir legten einen Köder aus

0328 - Wir legten einen Köder aus

Titel: 0328 - Wir legten einen Köder aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir legten einen Köder aus
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Kreislauf halbwegs wieder anzuregen.
    Dann turnte er am Arm des Auslegers entlang bis zum senkrecht hochragenden Teil.
    Geschickt kletterte er an ihm abwärts und ließ sich über die Raupenkette auf die Erde gleiten.
    Er atmete tief und mit ausgebreiteten Armen.
    Wenig später schlich er auf die Baracke zu, die in einigem Abstand vom Bau aufgestellt worden war.
    Es dauerte nicht lange, bis es ihm gelungen war, das billige Türschloss mit einem Dietrich zu öffnen. Auf leisen Sohlen huschte er hinein, zog die Tür hinter sich zu und wagte erst jetzt, seine mitgebrachte Taschenlampe einzuschalten.
    ***
    Phil gähnte herzzerreißend, als wir in den Jaguar stiegen. Auch mir fielen vor Übermüdung fast die Augen zu.
    Ich holte das Zigarettenpäckchen hervor, aber es war leer.
    Mit einem ärgerlichen Knurren schnippte ich es in den Papierkorb am Mast einer Straßenlaterne.
    »Was hältst du davon?«, fragte ich.
    »Wovon?«, murmelte Phil schlaftrunken.
    »Von Jacksons Theater! Hat er wirklich keine Ahnung, wo sein Bruder war, als wir die Baustelle stürmten?«
    »Ich weiß es nicht, Jerry.«
    Ich startete und gab langsam Gas. Mit einem leisen Schnurren rollte der schnittige Wagen durch die leeren Straßen. Für ein oder zwei Minuten blieb es still, dann erkundigte sich Phil: »Wie spät ist es?«
    Ich warf einen Blick aufs Armaturenbrett.
    »Genau halb vier, Phil.«
    Er gähnte wieder, ließ sich ins Polster zurücksinken und brummte: »Ich bin ein G-man. Aber G-men sind auch nur Menschen, und sie gehen ein wie eine Primel, wenn sie nicht ein gewisses Mindestmaß an Schlaf kriegen. Ich hoffe, dass du ohne weitere Pausen durchfährst, bis zu der Ecke, wo du mich immer absetzt. Was du dann machst, bleibt dir überlassen. Ich jedenfalls werde schlafen — die paar Stunden, die mir noch bleiben, bis ich mich wieder treu nach Dienstplan mit deinem erschreckenden Eifer herumärgern muss. Weck mich, sobald wir die bewusste Ecke erreicht haben.«
    Sein Hut bedeckte nicht mehr den Kopf, sondern das Gesicht.
    Ich klopfte ihm einen freundschaftlichen Klaps mit der flachen Hand auf die Brust und sagte: »Okay, alter Junge. Schlaf! Was Besseres können wir im Augenblick tatsächlich nicht tun - das heißt…«
    Vorsichtig beugte ich mich im Fahren seitwärts und angelte mir das Mikrofon des Sprechfunkgerätes. Als sich der Kollege vom Nachtdienst in der Funkleitstelle gemeldet hatte, bat ich um eine Verbindung mit der Beobachtungsabteilung.
    »Snyder«, verkündete eine Stimme, die ungehörig wach und energiegeladen klang.
    »Cotton«, brummte ich abgespannt. »Ihr Spezialisten habt es doch gut! Ihr habt wenigstens annähernd geregelte Dienststunden. Wir armen Kerle vom Außendienst können am Tag sechzehn Stunden runterreißen und dazu noch die Nacht zum Tag machen.«
    »Für interne Beschwerden bin ich nicht zuständig«, frotzelte Snyder. »Soll ich dich mit der Personalstelle in Washington verbinden lassen?«
    »Tue es, und ich gebe mich als Snyder aus«, warnte ich.
    »Das bringst du fertig!«
    »Sicher. Und jetzt hör zu, Duff! Setz deine Heere wieder in Bewegung. Die Beobachtung von Bloyd Everich Jackson muss weitergeführt werden, aber diesmal als elastische Beschattung.«
    Das hieß, Jackson durfte nichts von der Beschattung merken.
    »Für dich tun wir doch alles, Jerry. Wann soll’s damit losgehen?«
    »Sofort, natürlich!«
    »Was bei dir so alles natürlich ist. Natürlich kommt von Natur, Mr. Cotton, Denken Sie gelegentlich mal darüber nach. Ihr Burschen im Außendienst habt ja genug Zeit zum Nachdenken.«
    »Natürlich«, nickte ich. »Eh, ich wollte sagen: Du hast recht. Also hetz deine Meute los, ja? Je früher sie wieder am Mann sind, umso besser ist es.«
    »Rechnest du damit, dass sich bei Jackson etwas tut?«
    »Keine Ahnung. Aber ich traue dem alten Fuchs nicht. Entweder hat er uns reingelegt, und dann müssen wir ihm noch die Rechnung vorlegen, oder er hat uns nicht reingelegt, und dann kann es seinem Leben nur zuträglich sein, wenn ein paar G-men in seiner Nähe sind.«
    »Ist er bedroht?«
    »Vielleicht.«
    »Durch wen?«
    »Durch den Mann, den er uns angeblich ans Messer liefern wollte und der nicht anwesend war, als wir ihn zu einem verbilligten Aufenthalt in einer soliden, schlicht und geschmacklos eingerichteten Zelle einladen wollten.«
    »Also schlicht gesagt, durch seinen Bruder? Meinst du, der ahnte, dass es der Alte war, der ihn und seine Kumpane verpfiffen hat?«
    »Ahnen? Wenn der alte Jackson

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