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0329 - Erpresser kennen keine Gnade

0329 - Erpresser kennen keine Gnade

Titel: 0329 - Erpresser kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erpresser kennen keine Gnade
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groß bringen.«
    »Dürfte ein gefundenes Fressen sein. Schließlich war Read ein sehr bekannter Mann«, sagte ich und ging in unser Office zurück. Phil war eingetrudelt, und ich erzählte ihm kurz die letzten Nachrichten. Er fragte:
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Die Leute noch einmal genau verhören.«
    »Wenn Mrs, Read ‘nen Nervenzusammenbruch hat, können wir nichts machen.«
    »Dann fahren wir eben zu Miß Dunster, Phil. Ich glaube, daß dort sowieso mehr zu holen ist. Denn der Kreis der Täter, der dort in Frage kommt, ist wesentlich kleiner.«
    Wir verließen das Office.
    Miß Dunster wohnte in der Horatio Street. Der große Backsteinkasten war schon etliche Jahrzehnte alt, und einen Lift hatte er natürlich auch nicht. Sechs Stockwerke mußten wir raufsteigen, bis wir vor der Tür standen, hinter, der Miß Dunsters Wohnung lag. Nachdem ich geklingelt hatte, merkte ich, daß ich durch den kleinen Spion in der Tür beobachtet wurde.
    Die Tür wurde dann sofort geöffnet. Unsere Kollegin Jane begrüßte uns. Sie sah ziemlich übernächtig aus und sagte:
    »Kommen Sie herein. Miß Dunster macht sich gerade fertig.«
    Sie führte uns ins Wohnzimmer, in dem ein heilloses Durcheinander herrschte.
    Von Ordnung schien diese Miß Dunster nicht viel zu halten.
    Auf der Couch neben dem Fenster türmten sich Wäschestücke.
    Daneben lagen mehrere Paar Schuhe, alle schmutzig.
    An einem Pumps war ein Absatz abgebrochen. Auf dem Schrank lag eine Menge Bücher wie Kraut und Rüben durcheinander. Sogar die Stühle waren mit irgendwelchen Sachen belegt.
    Jane machte zwei Stühle frei und warf die Dinge, die darauf gelegen hatten, auf die Couch.
    »Setzen Sie sich, meine Herren«, sagte sie. »Platz haben Sie ja jetzt.«
    »Sie sind schließlich nicht zum Aufräumen und Saubermachen hier«, beruhigte ich Jane, denn es war ihr sichtlich peinlich, daß hier so ein Tohowabohu herrschte.
    Als ich mich setzte, entdeckte ich auf dem kleinen Tisch vor mir ein Buch.
    Ich streckte die Hand aus, denn es war ein Roman von Andy Read: .Statthalter des Teufels' hieß es. Ich schlug es auf und sah, daß es gerade erst erschienen war.
    Ich blätterte noch darin herum, als Miß Dunster ins Zimmer trat Die Erpressergeschichte schien sie sehr mitzunehmen, denn sie wirkte äußerst nervös.
    »Ich sehe, Sie legen auch die Kriminalromane von Andy Read«, sagte ich, verschwieg ihr aber, daß der Schriftsteller in der vergangenen Nacht ermordet und seine Frau erpreßt worden war. Ich wollte sie nicht noch mehr aufregen. Deshalb fing ich nicht gleich mit den Fragen an, sondern sagte:
    »Ich lese seine Romane auch sehr gern. Aber den Band hier kenne ich noch nicht. Könnten Sie mir den vielleicht mal leihen? Ich würde ihn morgen zurückbringen.«
    Die Frau mußte sehr nervös sein, denn sie reagierte fast unfreundlich auf meine Frage. Sie kam auf mich zu und nahm mir das Buch aus der Hand. »Das gehört mir nicht. Ich kann es Ihnen nicht geben. Muß es heute noch zurückbringen.«
    Damit ging sie zum Schrank, neben dem eine Tasche auf dem Boden lag. Dort hinein steckte sie das Buch. Sogar den Reißverschluß, der vorher offen gewesen war, zog sie zu.
    Als sie sich dann umdrehte, schien ihr zum Bewußtsein zu kommen, daß sie sehr unfreundlich gewesen war.
    Sie verzog das Gesicht zu einem gequälten Lächeln und sagte:
    »Ich habe aber hier noch eine Menge Bücher von Read. Wenn Sie vielleicht eins davon haben möchten?«
    Sie kramte in dem Bücherberg auf dem Schrank herum und fischte ein paar ' Bände von Read heraus. Aber ich winkte ab und sagte:
    »Nein, danke, Miß Dunster. Die dürfte ich schon alle kennen. Mir ging es um den neuen Roman. Aber das ist ja völlig unwichtig. Ich habe noch ein paar Fragen an Sie. Seit wann setzen Sie im Hunderennen?«
    Sie nahm sich ebenfalls einen Stuhl. Die Schachtel, die darauf gelegen hatte, stellte sie neben den Stuhl auf den Boden.
    »Ich kann Ihnen das nicht genau sagen«, antwortete sie dann. »Aber doch schon einige Jahre. Zuerst habe ich es nicht regelmäßig jeden Sontag gemacht. Aber seit einem Jahr gehe ich jeden Sonntag hin. Wissen Sie…«
    Ich wußte, daß sie jetzt eine Art von moralischer Rechtfertigung vom Stapel lassen wollte.
    Ich hatte keine Lust, mir das anzuhören und unterbrach sie schnell: »Haben Sie immer am selben Totalisator getippt?«
    »Ja. Immer bei Mr. Fitzgerald und seinem Partner Ferguson. Wissen Sie, die beiden sind immer so nett zu mir, und deswegen bin ich immer dort

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