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0329 - Erpresser kennen keine Gnade

0329 - Erpresser kennen keine Gnade

Titel: 0329 - Erpresser kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erpresser kennen keine Gnade
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an der Tür nochmals umdrehte, sah ich, wie beide ihre Biergläser zu einem kräftigen Schluck ansetzten.
    »Ich glaube nicht, daß einer von den beiden der Erpresser ist«, sagte ich draußen zu Phil.
    »Sie sehen harmlos aus, aber du kannst nicht in ihre Schädel reingucken. Und jetzt ist leider der Kreis der Verdächtigen größer geworden. Wer weiß, wem die Freunde noch von dem Gewinn erzählt haben.«
    Statt einer Antwort blickte ich zu dem Kollegen, der uns aufgeregt zuwinkte. Ich legte mehr Tempo vor. Der Kollege kam uns ein Stück entgegen.
    »Jerry, der Erpresser hat sich bei Miß Dunster gemeldet. Kam gerade über Sprechfunk durch.«
    »Okay«, sagte ich und spurtete zu dem Jaguar, »dann wollen wir mal zurück zur Horatio Street.«
    Jane öffnete uns, als wir an der Wohnungstür von Miß Dunster klingelten.
    »Wo ist Miß Dunster?«
    »Weg«, sagte Jane lakonisch. »Dem Erpresser das Geld bringen. Sie wollte sich dem Befehl des Gangsters nicht widersetzen und ist sofort losgefahren.«
    »Wann kam der Anruf?«
    »Es war kein Anruf. Mit der Morgenpost kam dieser Brief«, sagte Jane und reichte mir ein Stück Papier, das sie mit ihrem Taschentuch anfaßte. Ich nahm den Brief samt Taschentuch und las:
    Fahren Sie sofort mit dem Geld zum Lincoln Square. Fragen Sie im Haus Nr. 877 beim Portier nach Mr. Frank Sullivan. Verlangen Sie ihn zu sprechen und warten Sie beim Portier. Geben Sie Sullivan das Päckchen und fahren Sie dann sofort nach Hause. Halten Sie sich an meinen Befehl, sonst werden Sie sterben!
    Die einzelnen Worte waren anscheinend aus einer Zeitung herausgeschnitten und auf ein Stück Papier aufgeklebt worden.
    Ich faltete das Blatt sorgfältig zusammen und legte es in meine Brieftasche.
    Später konnten unsere Spezialisten den Wisch untersuchen.
    »Weiß der Einsatzleiter Bescheid?« fragte Phil.
    »Ich habe ihn sofort angerufen, und er hat zwei Leute zu diesem Sullivan geschickt. Sie sollen allerdings auf Sie warten und nur im Notfall zupacken. Die Geldübergabe soll aber unter keinen Umständen gestoppt werden, um Miß Dunster nicht zu gefährden.«
    »In Ordnung«, nickte ich. »Komm Phil, wir machen uns sofort auf die Socken. Sie, Jane, bleiben noch hier, bis Miß Dunster zurück ist. Ich glaube, dann besteht für sie keine Gefahr mehr. Entweder haben wir dann den Erpresser erwischt, oder das Geld ist futsch. Auf jeden Fall hat Miß Dunster dann nichts mehr zu befürchten.«
    Wir rannten die Treppen der sechs Stockwerke in einem Tempo hinunter, daß Jesse Owens vor Neid blaß geworden wäre, wenn er uns gesehen hätte.
    Die Strecke bis zum Lincoln Platz schafften wir in viereinhalb Minuten.
    Der Portier im Hause Nr. 877 kam uns schon entgegen, als wir in das Haus stürmten. Er sagte:
    »Wahrscheinlich wollen Sie auch zu diesem Mr. Sullivan.«
    »Allerdings, Freund, wo wohnt er denn.«
    »Sechster Stock, Zimmer 631«, brummte der Portier. Ich gab Phil einen Wink, und mein Freund verstand. Er ging zum Lift, aus dem gerade ein schwarzhaariges Girl ausstieg. Sehr attraktiv! Sie rauschte an uns vorbei und verließ das Haus.
    Während Phil sich bei diesem Sullivan umsehen sollte, wollte ich dem Portier auf den Zahn fühlen.
    Ich fragte ihn, was dieser Sullivan für ein Mann sei, was er treibe, wovon er lebe. Ich hielt dem Portier meinen Dienstausweis unter die Nase, um meinen Fragen den nötigen Nachdruck zu verleihen.
    Der Portier pfiff durch die Zähne, als er den Ausweis sah und brummte: »Hab' mir doch gleich gedacht, daß an diesem Kerl was faul ist.«
    »Wieso?«
    »Na, das ist doch ein ganz undurchsichtiger Kerl. Wohnt jetzt vielleicht ein halbes Jahr hier, aber was er so treibt, weiß ich wirklich nicht, ‘ne regelmäßige Arbeit hat er auf keinen Fall, und die meiste Zeit hockt er zu Hause. Weiß der Teufel, wo er das Geld zum Leben her hat. Dazu ist die Wohnung nicht gerade billig. Gut in Schale ist der Bruder auch noch, also ich weiß nicht, wie er das macht. Vielleicht hat er ‘ne reiche Freundin?«
    »Freundin?«
    »Naja, die kleine Schwarze, die gerade hier vorbeigegangen ist. Wohnt auch hier. Hat die Wohnung, die der von Sullivan genau gegenüber liegt. Die zwei tun zwar immer so, als kennen sie sich gar nicht, aber mir können die schließlich nichts vormachen. Bin ja nicht auf den Kopf gefallen.«
    Ehe ich das bestätigen oder in Abrede stellen konnte, wurden wir unterbrochen.
    Phil kam mit Fred Nagara aus dem Lift.
    Ich ging ihnen entgegen, denn ich wollte nicht, daß der Portier

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