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0329 - Erpresser kennen keine Gnade

0329 - Erpresser kennen keine Gnade

Titel: 0329 - Erpresser kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erpresser kennen keine Gnade
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Blick auf ein Rudel von Reportern.
    »Haben sie Ihnen sehr zu schaffen gemacht, Jerry?«
    Ich nickte.
    »Sie sollen sich bei unserer Pressestelle Einzelheiten holen Noch eins, Jerry. Man soll ihnen ein Bild von Edwards geben. Und lassen Sie das Bild auch an die Fernstationen gehen, damit es heute noch gebracht wird. Im Text natürlich vorsichtig sein Lassen Sie aber darauf hinweisen, daß Edwards bewaffnet ist und seine Waffe auch gebraucht.«
    Dann drehte er sich um und ging über den Rasen davon Ich verständigte die Reporter, wo sie ihre Informationen für die Nachtausgabe holen könnten. Dann winkte ich Phil und fuhr mit ihm zurück zum Distriktsgebäude.
    Bis in den späten Abend hinein sichteten wir die Berichte und Aussagen. Vielleicht hatten wir doch eine Kleinigkeit übersehen? Aber dann kamen wir zu dem Schluß, daß nichts unterlassen worden war.
    Dann kam gegen 20.15 Uhr der erste Anruf. Ein Teil der TV-Gesellschaflen hatte schon in den ersten Nachrichten das Bild von Edwards gebracht.
    Edwards sei in einer Kneipe in der Bridge Street, ganz unten im Süden von Manhattan, erklärte der Anrufer. Wir jagten sofort Nagara und einen zweiten Beamten dorthin Fünf Minuten später kam der nächste Anruf. Diesmal sollte Edwards in Queens in einem Automatenrestaurant gesehen worden sein Wieder schickten wir zwei Beamte, die gerade dort in der Gegend waren, hin.
    Und dann ging es Schlag auf Schlag. Bevor Nagara von der Bridge Street anrief und uns berichtete, daß der angebliche Edwards ein norwegischer Matrose war, der keine Ähnlichkeit mit Edwards hatte, waren rund zwei Dutzend Alarmmeldungen eingegangen. Aber im Laufe des Abends wuchs die Zahl noch ganz gewaltig an.
    Wir mußten jeder Spur nachgehen.
    Aber alles war umsonst.
    Edwards und Sullivan und dessen Freundin — sie alle blieben wie vom Erdboden verschwunden.
    ***
    Der Mann, dessen Bild heute abend auf allen Fernsehschirmen in New York zu sehen war, rannte wie ein gehetztes Wild über den Pier der J. Stanley Dollar Line, die der Park Street genau gegenüber liegt.
    In langen Sprüngen hetzte er zu dem nächsten Kistenstapel.
    Hier kauerte er sich keuchend zusammen. Er lauschte.
    Aber nur das Pfeifen des Windes und das Klatschen des Wassers war zu hören.
    Der Pier war kaum beleuchtet.
    Die wenigen Lampen schwangen im heftigen Wind hin und her und versuchten, wie Miniaturscheinwerfer die Dunkelheit zu durchbrechen. Edwards hetzte weiter, rannte gebückt zu dem nächsten Stapel. Dort drückte er sich eng an die dunkle Plane, die die Kisten vor Nässe schützen sollte. Edwards zitterte.
    Er hatte Angst. Angst, die im fast das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Seit er in der kleinen Kneipe sein Bild auf dem Fernsehschirm gesehen und die Worte des Sprechers gehört hatte, würgte ihn diese Angst.
    Sie machte jede klare Überlegung unmöglich. Er war sofort nach der Durchsage aus seiner dunklen Ecke in der Kneipe aufgestanden und hatte versucht, ohne aufzufallen hinauszukommen.
    Aber Moreno, dieser Gauner, hatte ihn gesehen.
    Edwards hatte es gemerkt, und dann war er gelaufen.
    Einfach gelaufen, bis auf den Pier. Weiter vorn sah Edwards die Lichter eines Schiffes.
    Das schien ihm die Rettung zu sein.
    Ungesehen mußte er an Bord kommen, und wenn man ihn auf See entdeckte, dann würde er sich schon herausreden können.
    Edwards merkte erst jetzt, daß aus dem Stapel, an dem er jetzt hockte, eine Kiste ein Stück herausragte. Schnell kroch er in den Winkel, wo er zwischen Kisten und der schweren Segeltuchplane genügend Platz hatte.
    Hier würde ihn so schnell niemand finden. Auch die Hafenpolizei nicht, wenn sie ihre Streifengänge auf dem Pier machten.
    Edwards tastete um sich.
    Er fand eine kleine Kiste Er zog sie zu sich heran.
    Sogar setzen konnte er sich und einen Moment ausruhen.
    Er war völlig ausgepumpt.
    Als sein Atem wieder ruhiger ging, holte er eine zerdrückte Zigarettenpackung aus der Tasche.
    Mit fliegenden Fingern holte er eines der weißen Stäbchen heraus und riß dann ein Streichholz an.
    Nachdem er die Zigarette angezündet hatte, hielt er das brennende Streichholz hoch.
    Er sah sich in seinem Unterschlupf um. Nicht übel, dachte er, und trat das Streichholz sorgfältig aus, nachdem es fast bis auf seine Finger heruntergebrannt war. Langsam beruhigte er sich. Jetzt konnte er ruhiger überlegen. Er fühlte sich hier sicher. Jeden Fußbreit kannte er hier. Er dachte an das Versteck.
    Vor dem Zugang zum Pier lag die kleine Lagerhalle, die

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