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0329 - Erpresser kennen keine Gnade

0329 - Erpresser kennen keine Gnade

Titel: 0329 - Erpresser kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erpresser kennen keine Gnade
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des Erpressers nicht identisch seien.
    Ich muß ehrlich sagen, daß ich von den Erläuterungen nicht mal die Hälfte verstand. Aber den Schluß verstand ich wieder.
    »Man müßte«, so führte Dr. Baxter aus, »der Präzision wegen die Stimme der Verdachtsperson im Wechselgespräch mit der von Mrs Read aufnehmen. Verschiedene Verzerrungen könnten dann besser beurteilt und auch noch einiges bezüglich der Modulation geklärt werden«
    So eine Arbeit war eigentlich nicht nach meinem Geschmack. Auch Phil ließ die Flügel hängen, als wir zu Mrs. Read rausfuhren.
    Ich wollte sie erst schonend auf unser Vorhaben vorbereiten, sonst gingen hinterher wieder die Nerven mit ihr durch, wenn sie die Worte im Telefon hörte, die der Erpresser gesprochen hatte.
    Der Versuch sollte ganz naturgetreu erfolgen.
    Die Miller würde von einer Öffentlichen Fernsprechzelle aus anrufen.
    Da die Leitung von Mrs. Read unter Kontrolle stand, konnten wir das Gespräch genau wie das mit dem Erpresser mitschneiden.
    Mrs. Read war ziemlich fertig mit den Nerven. Ich beruhigte sie.
    Auf dem Tisch entdeckte ich einen Haufen Geldscheine und daneben einen großen Bogen Wachspapier.
    Ich zeigte darauf und versprach ihr: »Das werden Sie diesmal nicht wegbringen müssen.«
    Dann erläuterte ich ihr unseren Plan. Ich mußte es zweimal erklären, bis sie ganz begriffen hatte. Als der Anruf kam, schien sie sehr aufgeregt zu sein.
    Als wir fertig waren, fragte ich:
    »Könnte das der Erpresser gewesen sein? Hat seine Stimme so geklungen?«
    »Nein«, flüsterte sie mit blutleeren Lippen. Dann wankte sie zu einem Sessel, schlug die Hände vors Gesicht und weinte.
    ***
    Fast heftig wurde die Tür aufgerissen. Jane, unsere Kollegin, kam herein. Als sie Mrs. Read weinend im Sessel entdeckte, warf sie uns einen strafenden Blick zu. Sie legte das Buch, das sie in der Hand hielt, auf ein kleines Tischchen und sprach beruhigend auf die Weinende ein Viel nützte das allerdings nicht.
    »Mußte das sein?« fragte sie leise und ging an uns vorbei.
    Sie wußte genausogut wie wir, daß wir es nicht aus Vergnügen getan hatten.
    Jane gab der Witwe des Ermordeten dann ein Beruhigungsmittel, das schnell wirkte.
    Ich langte nach dem Buch, das Jane kurz vorher auf das Tischchen gelegt hatte.
    Das Buch war von Andy Read, sein letzter Roman. .Statthalter des Teufels' war der Titel, der mir schon einmal aufgefallen war. Mrs Read hatte sich jetzt beruhigt, wie es schien. Jane verließ das Zimmer.
    Ich mußte nur noch auf den Anruf von Dr. Baxter warten, der mir bestätigen wollte, ob alles geklappt hatte.
    Ich hoffte es im stillen. Ich wollte die Prozedur der jungen Frau vor mir nicht noch mal antun müssen. Nur um etwas zu sagen, bat ich sie:
    »Ich würde sehr gern dieses Buch hier lesen, Mrs Read.«
    Ich hielt es so, daß sie es sehen konnte. Sie nickte. »Aber sicher Nehmen Sie es ruhig mit. Es müssen noch mehr Autorenexemplare da sein. Es ist das letzte Buch meines Mannes. Ich habe es noch nicht gelesen.«
    Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Dann schellte zum Glück das Telefon. Mit einer gemurmelten Entschuldigung sprang ich auf.
    Dr. Baxter war mit dem Experiment zufrieden. Er wollte mir noch am Telefon einen längeren Vortrag halten, aber ich verstand zuwenig davon, als daß ich mich damit belasten wollte. Froh, daß alles geklappt hatte, legte ich den Hörer auf und verabschiedete mich von Mrs. Read.
    Als sie mir die Hand gab, fragte sie leise:
    »Werden Sie ihn wirklich kriegen?«
    Wenn ich ganz ehrlich gewesen wäre, hätte ich ihr sagen müssen, daß ich es hoffe, aber noch nicht wüßte, wen und wie Ich brachte es aber nicht fertig.
    »Ganz bestimmt, Mrs. Read«, sagte ich, und es klang wie ein Versprechen.
    Ich überließ Phil das Steuer. Ich hockte mich auf den Beifahrersitz und zermarterte mir den Kopf, wer wohl der Täter sein könnte.
    Mißmutig blätterte ich in dem Buch, das ich mir von Mrs. Read erbeten hatte. Gelangweilt las ich hier einen Satz, dann dort eine Passage.
    Plötzlich stutzte ich. Ich las den ganzen Absatz noch einmal. Dann blätterte ich um und verschlang auch die nächste Seite. Ich war so fasziniert, daß ich gar nicht merkte, daß Phil mit mir redete. Erst als er mich mit dem Ellenbogen in die Seite stieß, schreckte ich auf.
    »Mensch, Jerry, was hast du?« fragte Phil besorgt.
    Ich klappte 'das Buch zu und steckte es in meine Jackentasche.
    »Ich kenne den Erpresser«, sagte ich.
    Phil trat so plötzlich auf die

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