Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0329 - Erpresser kennen keine Gnade

0329 - Erpresser kennen keine Gnade

Titel: 0329 - Erpresser kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erpresser kennen keine Gnade
Vom Netzwerk:
geringschätzig.
    »Ihr wollt mich wohl mit ‘ner Kippe weichmachen, Ihr verfluchten Schnüffler?«
    »Trottel«, brummte ich nur und hielt ihm die Schachtel weiter hin Wenn er jetzt die Zigarette annahm, wurde er vielleicht zugänglicher.
    Es dauerte fast zwei Minuten.
    Zögernd streckte er dann die Hand aus.
    Mißtrauisch schaute er mich dabei an.
    Aber ich hatte mein harmlosestes Gesicht aufgesetzt und hielt seinem Blick stand.
    Dann nahm er die Zigarette.
    Jetzt durfte ich nicht den Fehler machen und ihm zeigen, daß ich einen kleinen Sieg errungen hatte.
    Ich ließ ihm erst mal Zeit, ein paar tiefe Züge zu machen.
    Ich rauchte auch. Ich hatte mich in meinem Stuhl ganz zurückgelehnt, daß er mein Gesicht kaum erkennen konnte, denn es lag nicht mehr im Schein der Schreibtischlampe.
    »Hunter, wir wollen uns jetzt mal vernünftig unterhalten«, fing ich an. Sofort verkrampfte sich der Mann vor mir wieder. Ehe ich die nächste Frage stellen konnte, brach es aus ihm heraus:
    »Ich hab‘ ihn nicht umgelegt!« Diesmal klang es fast kläglich, und er ließ die Anrede weg, mit der er uns bis jetzt immer bedacht hatte.
    »Gut, nehmen wir mal an, daß Sie es nicht waren, Hunter.« Ich sprach leise »Aber da sind so ein paar Sachen, die Sie uns dann erst erklären müßten. Unten im Keller haben wir Ihre Fußabdrücke gefunden Sie hatten die Pfütze oben an der Treppe übersehen und waren mit nassen Schuhen in den Kellerraum gegangen Als wir Edwards fanden, war seine Jacke auseinandergeschlagen. Jemand hatte seine Taschen untersucht. In Ihrer Jackentasche fanden wir ein Bündel mit Banknoten, schön mit einem Gummiband zusammengehalten. In Ihrer Brieftasche hatten Sie zwar auch noch ‘ne Menge Scheine, aber lose Sieht doch so aus, als hätten Sie das Bündel schnell in die Tasche gestopft.«
    Im Gesicht des Mannes vor mir arbeitete es.
    Ich machte eine Pause und ließ meine Worte erst mal auf ihn einw'rken.
    Als er die Zigarette im Asc enbecher ausdrückte, zitterte seine Hand wie ein Lämmerschwanz.
    Langsam fuhr ich dann fort: »Mancher Staatsanwalt hat seine Anklage schon auf weit schwächeren Indizien aufgebaut. Bei den Beweisen hier wird Sie kein Geschworener für unschuldig halten. Aber das Schlimmste ist, diesmal kommen Sie nicht mit Totschlag davon.« Wieder machte ich eine Pause.
    »Ich hab‘ ihn nicht umgelegt, glaubt mir doch endlich. Er war schon tot, als ich runter kam.«
    Wieder war ein Stück aus der Bresche herausgebrochen. Er keuchte wie ein alter Karrengaul, der einen schweren Wagen den Berg raufzieht. Dann brach es aus ihm heraus:
    »Jawoll, er war schon tot, als ich kam. Ich komme rein und da seh' ich ihn liegen Ist mir schwer in die Beine gegangen. Hab' ihn aber nicht angepackt. Dachte, der Kerl ist vielleicht noch da, und da hab‘ ich mich schnell verdrücken wollen. Zuerst noch unten gesucht. War aber keiner. Dann die Treppe rauf. Hörte Schritte. Ich direkt in Deckung. So‘n Stück Rohr lag neben mir Das hab‘ ich genommen Wollte mit meiner Kanone keinen Krach machen, wenn's nich‘ sein mußte. Den Rest kennen Sie ja«, schloß er und sank wieder auf seinen Stuhl zurück Dicke Schweißtropfen standen auf seiner Stirn.
    Ich gönnte ihm einen Moment Ruhe, reichte noch eine Zigarette rüber. Es hatte alles ganz echt geklungen Dafür bekommt man mit der Zeit ein Gefühl. Aber warum war Hunter ausgerechnet zu dieser Zeit in dem Lagerschuppen gewesen?
    Bevor ich ihm die Frage stellen konnte, klingelte das Telefon. Phil saß zu weit weg Ich nahm den Hörer Es war Mr. High Was er mir sagte, warf alle unsere Kombinationen wie ein Kartenhaus zusammen.
    ***
    Ich wartete nicht erst lange auf Phil, der Hunter in seine Zelle zurückbrachte, sondern ging sofort rüber zum Chef.
    Er schwenkte einen Bericht in der Hand.
    »Stimmt das tatsächlich?« fragte ich und ließ mich ausgepumpt in einen Sessel fallen.
    »Hiernach ist kein Zweifel möglich. Hunter ist nicht der Mörder von Edwards. Hunter hatte eine 37er Lueger. Eine andere Waffe haben wir in dem Lagerschuppen nicht gefunden Edwards wurde aber mit einem 38er Colt erschossen.«
    »Wer hat dann den Erpresser ermordet?«
    »Wieso Erpresser?«
    »Na, Edwards«, erklärte ich.
    »Edwards ist nicht der Erpresser, Cotton. Die Obduktion hat ergeben, daß die Kugel, die im Herzen von Edwards stak, aus der selben Waffe stammt, mit der auch der kleine Junge verletzt wurde.«
    »Dann sind wir also…« stotterte ich, aber Mr. High unterbrach mich:
    »Ja, Jerry,

Weitere Kostenlose Bücher