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033 - Der Frosch mit der Maske

033 - Der Frosch mit der Maske

Titel: 033 - Der Frosch mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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verbarg. Sie waren, ohne es zu sehen, daran vorbeigefahren, denn es stand auf der anderen Seite der Mauer, und nur ein Lichtreflex auf der Lenkstange hatte zu seiner Entdeckung geführt. Dick rannte nach dem Auto und stellte die Scheinwerfer so ein, daß sie das Rad hell beleuchteten.
    Es war fast neu, über und über mit Kot bespritzt, und die Lampe fühlte sich kalt an. Elk hatte eine Eingebung. An der Rückseite des Sitzes war ein schwerer Werkzeugbeutel mittels eines festen Lederriemens angebracht, und diesen schnürte er auf.
    »Wenn es eine neue Maschine ist, so hat der Fabrikant den Namen und die Adresse des Besitzers in den Beutel eingeschrieben«, sagte er.
    Sie nahmen den Beutel ab. Elk löste den letzten Riemen und schlug die Klappe zurück.
    »Du großer Moses!« sagte Elk.
    Auf dem rohen Leder zeigte sich die säuberlich gemalte Inschrift: »Joshua Broad, Caverley Haus, Cavendish Square.«

41.
    Ellas erster Eindruck, als sie in die Küche kam, war der, daß das auf einer Leine unter der hohen Decke zum Trocknen aufgehängte Tischtuch herabgefallen war.
    Mit überraschender Plötzlichkeit wurde sie von rückwärts her in die Falten des schweren feuchten Tuches eingehüllt. Ein Arm preßte sich um sie, eine Hand bedeckte ihren Mund und drückte ihren Kopf nach unten. Sie versuchte zu schreien, aber sie brachte keinen Ton hervor. Sie stieß mit dem Fuß gegen die Tür, doch ein eiserner Arm legte sich um ihre Knie. Sie hörte einen Ton wie von zerreißendem Stoff, und ihre Gelenke wurden zusammengebunden. An dem eiskalten Luftzug spürte sie, daß die Tür geöffnet wurde, und in der nächsten Sekunde war sie im Garten.
    »Geh!« zischte eine Stimme, und sie fühlte, daß ihre Füße jetzt wieder befreit wurden. Sie vermochte nichts zu sehen, sie fühlte nur, daß der Regen auf das Tuch, das ihren Kopf bedeckte, herniederströmte und daß es vom Wind mit aller Kraft ihr ins Gesicht geweht wurde. Der Wind blies es ihr so eng um Mund und Nase, daß sie kaum zu atmen vermochte.
    Erst als sie die Füße in dem feuchten Straßenkot versinken fühlte, wußte sie, daß sie in der kleinen Allee neben dem Haus war. Und als sie dies erkannte, fühlte sie sich auch schon erfaßt und in ein Auto gehoben. Sie hörte, wie jemand den Platz neben ihr einnahm und der Wagen ansprang. Dann löste eine geschickte Hand das Tuch von ihrem Kopf. Auf einem der beiden Vordersitze saß eine dunkle Gestalt, deren Gesicht sie nicht zu erkennen vermochte.
    »Was wollen Sie, wer sind Sie?« fragte sie. Aber lange bevor die Stimme des Mannes an ihre Ohren klang, hatte sie schon gewußt, daß sie in der Gewalt des Frosches war.
    »Ich will dir noch eine letzte Chance geben«, sagte er. »Nach dieser Nacht ist die Frist zu Ende.«
    Sie beherrschte mit Anstrengung das Zittern ihrer Stimme und fragte: »Was wollen Sie von mir?«
    »Du wirst dich verpflichten, mich zu heiraten und das Land am Morgen mit mir zu verlassen. Ich habe solches Zutrauen zu dir, daß ich mich mit deinem Wort zufrieden gebe.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf, bis ihr zum Bewußtsein kam, daß er sie in der Finsternis des Wagens ja nicht zu sehen vermochte. Erst dann sprach sie.
    »Das werde ich nie tun«, antwortete sie ruhig. Und es wurde während der ganzen Fahrt kein anderes Wort mehr gesprochen. Einmal flüsterte der Mann mit der Maske, sie sah trotz der zugezogenen Vorhänge den Reflex seiner Glimmerbrille, als das Auto durch eine Dorfstraße fuhr, einen Befehl, und der Mann, der neben ihr saß, spähte durch das rückwärtige Fenster.
    »Nichts!« sagte er.
    Es wurde ihr keine Gewalt angetan. Sie wurde nicht gehindert oder gebunden, aber sie wußte wohl, daß es vollkommen aussichtslos war, an Flucht auch nur zu denken.
    Nun fuhren sie in verlangsamtem Tempo dahin, und das Auto blieb stehen. Die Insassen sprangen heraus, und sie verließ als letzte den Wagen. Ein Mann faßte ihren Arm und zog sie durch die Lücke einer Hecke auf ein gepflügtes Feld, wie ihr schien.
    Der andere kam nach und brachte einen Regenmantel, in den er ihr hineinhalf. Der Regen strömte herab und trommelte auf die ölgetränkten Mäntel. Der Frosch ging voraus, ohne sieh ein einziges Mal umzusehen. Sie glitt oft aus und wäre gefallen, hätte sie der Arm des Begleiters nicht so fest gehalten.
    »Wohin führen Sie mich?« fragte sie endlich. Es kam keine Antwort. Sie überlegte, ob sie sich nicht losmachen konnte, um in der herrschenden Finsternis zu entfliehen. Gerade als ihr dieser

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