Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
033 - Der Frosch mit der Maske

033 - Der Frosch mit der Maske

Titel: 033 - Der Frosch mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Zeichen, Johnson zu verabschieden, und als dieser sie verließ, sagte er: »Wir müssen heute noch zwei von unseren Leuten in Maitlands Haus bringen. Aber was für Entschuldigungen können wir, um Gottes willen erfinden, wenn wir sie hinkommandieren?«
    »Ich weiß nicht«, gestand Elk und kratzte verzweifelt sein Kinn. »Bevor wir ihn verhaften, müssen wir ja erst eine Vollmacht haben. Wir können leicht eine Hausdurchsuchung durchsetzen, aber darüber hinaus können wir kaum gehen, falls er nicht selber um Schutz bittet.«
    »Dann müssen Sie ihn verhaften!« antwortete Dick heftig.
    »Ja, aber unter welcher Anklage?«
    »Beschuldigen Sie ihn, mit Balder in Verbindung zu stehen. Bringen Sie ihn, wenn nötig, auf das Polizeikommissariat, aber es muß sofort geschehen.«
    Elk geriet außer sich. »Es ist keine Kleinigkeit, einen Millionär zu arretieren, müssen Sie wissen. In Amerika ist das vermutlich sehr einfach. Wie man mir gesagt hat, kann man dort den Präsidenten selbst festnehmen, wenn man ihn mit einem Fläschchen in der Tasche überrascht. Aber bei uns sieht es doch ein bißchen anders aus.«
    Dick mußte feststellen, daß Elk im Recht gewesen war, als er versuchte, die nötigen Vollmachten zu erhalten.
    Erst nachmittags um vier wurden ihm diese durch einen Beamten des widerstrebenden Gerichts ausgefolgt, und von Polizeibeamten begleitet, kehrten sie in Maitlands Palais zurück.
    Der Lakai, der sie einließ, sagte ihnen, daß Herr Maitland sich zur Ruhe begeben habe und daß er es nicht wagen würde, ihn zu stören.
    »Wo liegt sein Zimmer?« fragte Dick. »Ich bin Hilfsdirektor der Staatsanwaltschaft und muß ihn sprechen!«
    »Im zweiten Stock.« Der Diener wies sie an den Lift, der sie ins zweite Stockwerk beförderte. Gegenüber dem Liftgitter, das Dick öffnete, lag eine große Doppeltür, die schwer poliert und kunstvoll vergoldet war.
    »Sieht wie der Eingang in ein Theater aus!« murmelte Elk.
    Dick klopfte. Keine Antwort.
    Aber dann warf sich der junge Mann zu Elks Überraschung mit seiner ganzen Kraft gegen die Tür. Man hörte das Holz splittern und die Tür brach ein.
    Dick blieb wie angewurzelt am Eingang stehen. Ezra Maitland lag auf seinem Bett, seine Beine fielen schlaff zur Seite herab. Ihm zu Füßen kauerte die niedergesunkene Gestalt der alten Frau, die er Mathilda genannt hatte.
    Sie waren beide tot, und scharf riechender Qualm hing noch in blauer Wolke unter der Decke.

29.
    Dick stürzte an das Bett, und ein Blick auf die stillen Gestalten sagte ihm alles.
    »Erschossen!« murmelte er und sah zu der Rauchwolke an der Decke auf. »Es kann auch schon vor einer Viertelstunde geschehen sein. Dieses Zeug hängt oft stundenlang in der Luft.«
    »Halten Sie jeden Bediensteten im Hause fest!« befahl Elk halblaut seinen Leuten.
    Sie traten durch einen Gang in ein kleines Schlafzimmer, das augenscheinlich von Maitlands Schwester bewohnt worden war.
    »Der Schuß wurde hier vom Eingang aus abgefeuert«, sagte Dick. »Vermutlich hat man mit einem Schalldämpfer gearbeitet.« Er suchte auf dem Boden nach und fand zwei ausgeworfene Hülsen einer schwerkalibrigen, automatischen Pistole. »Das habe ich befürchtet. Wenn ich nur unsere Leute im Haus gehabt hätte!«
    »Ja, haben Sie denn erwartet, daß man ihn umbringen wird?« fragte Elk erstaunt.
    Dick nickte. Er untersuchte das Fenster im Zimmer der Frau. Es war offen, und unter ihm lief eine schwindelnd schmale Brüstung hin. Von ihr aus konnte man in ein anderes Zimmer desselben Stockwerks gelangen, und der Mörder hatte auch gar keinen Versuch gemacht, die Tatsache zu verbergen, daß er sich dieses Weges bedient hatte.
    Es waren auf dem Fußboden feuchte Spuren zu sehen, und sie führten in das Gastzimmer, dessen Tür sich auf den Treppenflur öffnete, einer Anzahl von schmalen Stufen gegenüber, die zu den Dienerzimmern im Oberstock führten.
    Elk kniete nieder und prüfte sorgfältig die Spuren auf dem Boden. Der dritte Stock bestand ausschließlich aus Dienerzimmern, und sie konnten die Spuren geradeaus bis zu Nummer Eins verfolgen. Elk drückte die Klinke nieder, aber die Tür war verschlossen.
    Dick trat einen Schritt zurück, hob den Fuß und trat sie ein. Das Zimmer war leer. Ein Bodenfenster öffnete sich auf das geneigte Dach, und ohne einen Augenblick zu zögern, schwangen Elk und Dick sich hinaus, um dem schmalen Gang zu folgen.
    Als sie eine Strecke auf allen vieren gekrochen waren, wurde der Weg durch ein eisernes Geländer

Weitere Kostenlose Bücher