Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
033 - Der Frosch mit der Maske

033 - Der Frosch mit der Maske

Titel: 033 - Der Frosch mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
geschützt, und sie vermochten sich aufzurichten. Augenscheinlich war dies einer der Fluchtwege des Palais bei Feuergefahr.
    Sie liefen atemlos über die Dächer hin, bis sie zu einer kurzen eisernen Treppe kamen, die auf das flache Dach eines vierten Hauses und zu einem Feuerausgang führte. Jetzt stand die eiserne Tür offen, und sie rannten die Treppe hinunter, bis sie in einen Hof gelangten, der an drei Seiten von hohen Feuermauern und an der vierten von der Hinterseite eines Hauses umgeben war.
    Das Haus schien nicht bewohnt, denn an allen Fenstern waren die Jalousien herabgelassen. In der dritten Mauer stand ein Tor weit offen. Und als die beiden Verfolger es durchlaufen hatten, befanden sie sich in einem Stallgebäude.
    Ein Mann war gerade damit beschäftigt, ein Auto zu waschen. Und sie eilten auf ihn zu.
    »Ja, Herr!« sagte der Mann und wischte sich mit dem Handrücken die schweißtriefende Stirn, »ich habe vor fünf Minuten einen Mann herauskommen sehen, der es sehr eilig gehabt hat. Einen Diener oder einen Lakaien, ich habe ihn aber nicht erkannt.«
    »Hat er einen Hut getragen?«
    Der Mann dachte nach. »Ich glaube ja, Herr«, sagte er. »Er ist dort hinausgelaufen.«
    Er wies ihnen die Richtung, und Gordon und Elk eilten weiter und bogen in die Berkeley Straße ab.
    Als sie verschwunden waren, wendete sich der Wagenwäscher nach der versperrten Tür seiner Garage und pfiff leise.
    Langsam öffnete sich die Tür, und Joshua Broad kam hervor.
    »Danke Ihnen schön!« sagte er, und eine neue knisternde Banknote glitt in die Hand des Mannes.
    Broad war längst verschwunden, als Gordon und Elk von ihrer vergeblichen Suche zurückgekehrt waren.
    Nach Dicks Meinung konnte kein Zweifel herrschen, wer der Mörder gewesen war, denn es fehlte einer der Lakaien. Sechs Diener waren brave Leute von untadeligem Charakter. Der siebente aber war zur selben Zeit wie Herr Maitland ins Haus gekommen, und obgleich er die Livree des Lakaien trug, so schien es doch, als habe er vorher nicht die geringste Erfahrung in den zu verrichtenden Pflichten gesammelt. Er war ein unbeliebter Mann, der sich abseits der anderen Dienerschaft hielt und keine Sekunde länger im Dienerzimmer blieb, als es nötig war.
    »Offenbar ein Frosch!« sagte Elk und war außer sich vor Freude, zu hören, daß eine Fotografie des Mannes existierte, die ihren Ursprung in einem weitschweifigen und harmlosen Witz, dessen Objekt die Köchin war, hatte. Der Spaß hatte darin bestanden, daß man im Arbeitskorb der Köchin eine Fotografie des häßlichen Mannes auffinden sollte, zu welchem Zwecke der jüngste Lakai eine Momentaufnahme gemacht hatte.
    »Kennen Sie ihn?« fragte Dick, indem er das Bild betrachtete. Elk nickte. »Er ist schon durch meine Hände gegangen, und ich glaube nicht, daß es mir schwerfallen wird, mich seiner zu erinnern, obgleich mir für den Moment sein Name entfallen ist.«
    Die Nachforschungen im Statistikbüro offenbarten bald die Identität des Flüchtlings, und es erschien eine Vergrößerung des Bildes, der Name des Dieners, die Namen, die er früher getragen hatte, und die allgemeinen Charakteristika in allen Abendblättern.
    Einer der Diener gab an, den Schuß gehört zu haben. Aber er war der Meinung gewesen, es sei nur eine Tür zugeschlagen worden, ein verzeihlicher Irrtum, denn Herr Maitland besaß die Gewohnheit, alle Türen schmetternd zuzuschlagen.
    »Maitland war ein ganz richtiggehender Frosch«, berichtete Elk, nachdem er den Leichnam in die Totenhalle hatte überführen lassen. »Auf dem linken Handgelenk ist er wunderschön dekoriert; der Frosch sitzt ordnungsgemäß ein bißchen schief. Nebenbei gesagt, ist das einer der Punkte, den Sie mir nie geklärt haben, Hauptmann Gordon. Warum es schick ist, auf dem linken Handgelenk tätowiert zu sein, das kann ich noch verstehen, aber warum der Frosch nicht gerade tätowiert wird, das wird mir nie klarwerden.«
    Der vermißte Lakai hatte am Nachmittag ein Telegramm erhalten. Man entsann sich dessen erst, nachdem Elk in die Polizeidirektion zurückgekehrt war.
    Ein Telefonanruf beim Bezirkspostamt brachte eine Kopie der Drahtnachricht. Sie lautete sehr einfach: »Schlußmachen und verschwinden!« Das waren die drei Worte ihres Inhalts.
    Die Botschaft trug keine Unterschrift. Sie war um zwei Uhr beim Hauptpostamt aufgegeben worden, und der Mörder hatte keine Zeit verloren, seine Instruktionen auszuführen.
    Maitlands Büro war in Händen der Polizei, und eine systematische

Weitere Kostenlose Bücher