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033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

Titel: 033 - Die Herberge der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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kein Zufall, daß der Maskierte diesen Weg wählte! Er schien sich sehr
gut auszukennen, Senor Gonzales!« Larry betonte jetzt jedes Wort. »Was geht
hier vor? Sie wissen es, Gonzales, spucken Sie es aus! Ich bin nicht zufällig
hier. Der Mann, den ich verfolge - hat vielleicht nicht nur einen - sondern
mehrere Morde auf dem Gewissen! Sie decken einen Mörder!«
    »Ich weiß nichts, Senor!«
    Larry Brent riß den Alten zu sich herum. Gonzales war bleich wie
ein Leintuch.
    »Das heißt...« verbesserte er sich, und seine Stimme hatte kaum
Klang, »... Sie würden mir nicht glauben, wenn ich ...«
    »Ich glaube alles, wenn es der Wahrheit entspricht.«
    »Es gibt noch jemand, der über alles unterrichtet ist, der stets
gegenwärtig ist hinter diesen grauen Wänden.« Gonzales wollte noch etwas hinzufügen,
doch seine Stimme versagte ihm den Dienst. Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    Es war totenstill in dem kleinen Zimmer, in dem eine
Petroleumleuchte brannte. Hierher führte nicht einmal eine Liphtleitung.
    Larry vermutete völlig richtig, daß Alfredo Gonzales jede
verräterische Spur, die zu seinem Sohn führte, vermieden hatte.
    »Nun, Gonzales?« half X-RAY-3 dem Spanier auf die Sprünge.
    »Ich spreche nicht gern darüber, Senor«, preßte Gonzales hervor.
»Es ist so ungeheuerlich. Wir selbst sind nur Sklaven dieses Mannes.« Er
schreckte zusammen, als aus der Tiefe des röhrenähnlichen Schachtes ferne,
dumpfe Schritte erklangen und sofort wieder verebbten. Ein leises Rascheln
pflanzte sich durch die dünnen, hölzernen Wände fort. Im Gebälk über dem
geheimen Zimmer Ricardos knackte es.
    Gonzales wich zurück. »Ich habe schon zuviel gesagt. Er wird uns
töten, uns alle, und ich habe doch die ganze Zeit geschwiegen - um meinen Sohn
zu retten. Ricardo!«
    Larry Brent fühlte die Spannung, die sich im Zimmer ausbreitete.
Es lag etwas in der Luft.
    »Es ist Carlos de Costiliero, Senor«, wie ein Hauch kam es über
Ganzales' Lippen. »Er ist der Herr der Herberge. Ich habe nichts mit den Dingen
zu tun, die hier geschehen sind. Ich bin unschuldig, aber ich konnte sie auch
nicht verhindern. Er ist zu mächtig. Ich werde nicht einmal verhindern können,
was mit Ihnen geschehen wird, Senor Brent!«
    Larry hatte die Miene des Spaniers bei jedem Wort beobachtet und
sie keinen Moment aus den Augen gelassen. Der Alte war überzeugt von dem, was
er sagte. Er glaubte daran, weil er etwas wußte, was sonst niemand in diesem
rätselhaften alten Haus auch nur zu ahnen schien.
    »Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, Senor Brent: Verlassen Sie
die Herberge, solange es noch Zeit für Sie ist! Auch ich werde alles hier
zurücklassen. Für meine Familie gibt es nur noch eines: die Flucht. Ich habe
zuviel gesagt, vielleicht war die Zeit endlich einmal reif dazu. Ich konnte
nicht länger schweigen. Ich habe Angst, ich gestehe es ehrlich, und doch fühle
ich mich von einer Zentnerlast befreit. Gehen Sie, solange es noch Zeit ist! Er
kann jeden Augenblick wieder auftauchen. Doch seine Macht ist nur auf dieses
Haus beschränkt. Außerhalb der alten Herberge kann de Costiliero, der
kastilianische Edelmann, sich nicht bewegen.«
    Larry winkte ab. »Davon bin ich noch gar nicht so überzeugt, Senor
Gonzales. Ihre Ausführungen waren sehr aufschlußreich. Ich glaube jedoch, daß
de Costiliero eine größere Bewegungsfreiheit genießt, als Sie sich träumen
lassen. Vielleicht war er sogar im Bergwerksstollen gewesen, wer weiß.«
    Mit diesen Worten wandte Larry Brent sich ab, ging um das Bett
herum und stieg in den dunklen Tunnel, der hinter der Schranktür begann.
    »Was haben Sie vor, Senor?« Gonzales' Stimme zitterte.
    »Den Dingen auf den Grund gehen, Senor Gonzales. Vielleicht
gelingt es mir, dem unheimlichen Geist, der Sie traktiert und einige
schwerreiche Gäste ermordete, ordentlich auf den Zahn zu fühlen. Wie mir
scheint, verfügt der Bursche sogar über eine gewisse Feigheit, sonst wäre er
nicht vor mit davongelaufen. Nun, wenn man bedenkt, daß er schon etwas über 600
Jahre alt ist, dann ist sein Verhalten zu verstehen! Er fürchtet, bei einem
Kampf könnte er etwas abbekommen. Nach 600 Jahren wird schließlich nicht viel
mehr als ein Häuflein Staub von ihm übrig bleiben, nicht wahr, Senor Gonzales?«
»Bei der Heiligen Mutter Gottes!« stöhnte der alte Wirt, und er beschwor alle
Heiligen, die ihm im Augenblick einfielen. »Spotten Sie nicht, Senor, spotten
Sie nicht!«
    Larry Brent sah das dunkle Gesicht des Alten im

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