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033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

Titel: 033 - Die Herberge der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Tod bestraft.« Die Stimme des
kastilianischen Edelmanns verhallte auf dem freien, stillen, mondbeschienenen
Platz. Als wären diese Worte ein Signal gewesen, teilte sich der Kreis der
stummen Begleiter, wüst aussehende Burschen mit dichten schwarzen Backenbärten,
groben Gesichtern und fiebernden Augen.
    Auf eine stumme Geste de Costilieros hin trat einer seiner
Begleiter in den Kreis und schnitt mit einem Ruck die Fußfesseln durch.
    Larry Brent, der gerade hatte stehen können, schob die Füße ein
wenig nach außen. Er konnte gehen und sich bewegen, auch wenn die Hände noch
auf seinen Rücken gebunden waren, wurde der halbgefüllte Wassertrog sichtbar,
die beiden steinernen Hügel daneben - und die beiden Galgen.
    An einem baumelte eine dunkle Gestalt.
    »Der zweite Galgen ist für Sie!« De Costiliero stieß ihm in die
Seite. »Gehen Sie hin!«
    X-RAY-3 glaubte noch immer an einen Spuk, an einen Traum Wie auf
Eiern ging er über den steinigen Platz und näherte sich den Galgen. Sein Blick
galt der Gestalt, die an dem kurzen Seil hing. Schlaff baumelten die Arme an
den Seiten herab.
    Sie wollten ihn verwirren und ratlos machen. Eine Art der Folter,
das Grauen und die Angst zu steigern, um ihn nachher gefügig zu machen. Sicher
wollten sie etwas von ihm wissen. Er war anders als die Männer, die sie
bisherausgenommen hatten, er war mit einem Auftrag hier. Und solange sie nicht
wußten, wie man ihnen auf die Schliche gekommen war, würden sie es nicht
wagen...
    Das Gefühl der Sicherheit verstärkte sich in ihm. Er wußte zudem
Iwan Kunaritschew in der Nähe. Der Russe mußte eine ähnliche Spur verfolgt
haben wie er. Er war in die Höhle des Löwen geraten. Es war nun fraglich, wie
weit seine Einblicke schon reichten. Wußte X-RAY-7 alias Kunaritschew, daß er,
Larry, ebenfalls hier weilte?
    Seine Lippen verzogen sich zu einem kaum merklichen Grinsen.
Merkwürdig, wie wenig ernst er die Vorgänge nahm, besonders die Gestalt de
Costilieros. Er beschäftigte sich in Gedanken die ganze Zeit über mit einem
bestimmten Problem, kam aber nicht drauf...
    Er stand vor dem Galgen mit dem Gehängten. Hatte er bis zu dieser
Sekunde noch daran geglaubt, daß es nur eine Puppe sein könne, daß dies alles
nichts weiter war als ein makabres Spiel, so begriff er spätestens in diesem
Augenblick die tödliche Gefahr.
    Das war kein Spiel, kein Theater!
    Larry Brent fühlte, wie seine Kopfhaut sich zusammenzog und ihn
plötzlich fröstelte.
    Der Mann am Galgen starrte ihn mit hervorgequollenen Augen in dem
blau angelaufenen Gesicht ah.
    Es war William Bartmore, der Engländer!
    »Packt ihn, knüpft ihn auf!« Die Stimme de Costillieros. Sie
hallte durch die Nacht, laut und klar. Larry erschauerte, als er daran dachte,
daß doch Menschen in der Herberge waren, daß sie sehen mußten ... Aber nein,
nichts rührte sich dort. Die Leute, die dort ihre Zimmer hatten, waren jetzt in
der Felsenhalle, sie würden nichts sehen und nichts hören. Niemand hatte bisher
etwas gesehen und gehört, denn bis zur Stunde war nichts durchgedrungen, und es
schien, als sollte der, der in diesen Minuten die Dinge durchschaute, ebenfalls
mundtot gemacht werden.
    Larry Brent setzte alles auf eine Karte. Er hätte nichts mehr zu
verlieren. Bevor sie ihn packen konnten, handelte er.
    Sein linkes Bein kam jäh nach oben, traf mit voller Wucht den
einen Mann, der ihn greifen wollte. Mit einem gurgelnden Aufschrei kippte der
Spanier nach hinten.
    Larry wirbelte herum. Ehe die anderen sich aus ihrer Überraschung
erholt hatten, stürmte er durch die Lücke in dem Halbkreis davon. Mit den
Schultern streifte er noch die Gestalt des erhängten Engländers und sprang über
den Wassertrog.
    Er lief um sein Leben. Wenn es ihm gelang, für einige Zeit in der
Dunkelheit, unterzutauchen und irgendwo zwischen den Felsen ein Versteck zu
finden, dann hatte er schon viel gewonnen.
    De Costiliero fluchte, brüllte und rief Befehle. Seine Männer
waren hinter dem PSA- Agenten her, der mit auf den Rücken gebundenen Händen den
Abstand zwischen seinen Verfolgern und sich zu vergrößern suchte.
    Larry lief im Zick-Zack, das kostete Kraft, enorme Anstregnung, zumal
auf diesem hügeligen, steinigen Boden. Doch er mußte es seinen Verfolgern
schwermachen. Er war überrascht, daß niemand schoß, doch dann begriff er.
Keiner hatte eine Schußwaffe dabei. Die Burschen waren an ihre zurückliegenden
Erfolge so gewöhnt, daß sie offenbar gar nicht gerechnet hatten, es könne mal
zu

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