Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

Titel: 033 - Die Herberge der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Verlaß auf die Frauen. Towarischtsch«, fuhr X-RAY-7 fort. »Man weiß
nie, welchen Eindruck man hinterläßt.«
    Larry Brent erfuhr, daß der Russe sofort geschaltet hatte, als er
hörte, daß mit dem »Mann namens Brent« etwas nicht stimmte. Offenbar ein
Schnüffler. Doch man würde ihm das Handwerk legen. Vielleicht sei ihm auch
schon ein Ende gemacht worden, sie, Dolores, wäre über den letzten Stand der
Dinge noch nicht unterrichtet...
    »Darauf fühlte ich mich nicht mehr wohl«, endete Kunaritschew.
»Ich wollte gern ein Zimmer haben. Dolores und Conchita verstanden mich,
nachdem ich jeder hundert harte Dollars in die Hand gedrückt hatte, um zu
beweisen, daß ich wirklich sehr müde war.
    Darauf öffneten sich mir sämtliche Geheimtüren. Man muß mich für
einen ganz schönen Trottel gehalten haben -«
    »Kein Wunder, bei diesem Gesicht -« frotzelte Larry, der seine
gute Laune mit jeder Sekunde, die verrann, wiedergewann.
    »Jedenfalls erhielt ich ein Zimmer. Als ich allein war, machte ich
mich auf den Weg durch die stille Herberge. Keine Menschenseele. Ich konnte in
jedes Zimmer gucken. Zufällig kam ich auch an einem Flurfenster vorbei. Das
Mondlicht tauchte eine recht ungewöhnliche Szene in helles Licht. Ich sah
alles: Ich dachte, es wäre ein Traum und wollte schon zurück in mein Bett
gehen...«
    Larrys Blick ließ den Russen verstummen.
    Seite an Seite rannten die beiden Agenten in die stille, dunkle
Schankstube.
    Schritte, eilige Schritte auf dem Korridor des ersten Stockwerkes.
    Schon waren Kunaritschew und Larry auf der Treppe.
    »Ich hab' was geahnt«, flüsterte X-RAY-3. »Wenn alle anderen die
Berge vorgezogen haben - seine Sicherheit liegt hier in der Herberge. Er
glaubte es jedenfalls.«
    Iwan Kunaritschew konnte den Worten nicht ganz folgen, aber jetzt
war nicht die Zeit und nicht der geeignete Ort, um lange Fragen zu stellen.
X-RAY-3 jedenfalls verfolgte eine ganz bestimmte Kombination, was ihm jetzt,
nach den Ereignissen, die er durchgemacht hatte, offenbar zustand.
    Larry wischte sich das Blut von den Mundwinkeln. Die Platzwunde
hatte wieder zu bluten angefangen.
    Er erreichte den Korridor der ersten Etage. Der Russe hatte das
Ganglicht angeknipst, und die trüben Birnen spendeten einen spärlichen Schein.
Die Dielen knarrten.
    Sie folgten dem Geräusch, das vor ihnen war. Der Gang knickte ab.
Eine Tür wurde leise ins Schloß gedrückt
    Welche?
    Als Larry Brent und Iwan Kunaritschew diesen Gangabschnitt
erreichten, lag alles still und ausgestorben vor ihnen.
    »Jetzt fängt die Sucherei von vorn an«, bemerkte X-RAY-7.
    »Sie kann nicht lange dauern. Er hatte nicht viel Zeit. Wir waren
ihm gleich auf den Fersen.«
    Mit diesen Worten riß Larry eine Tür nach der anderen auf. Doch er
starrte nur in leere
    Zimmer.
    Sie erreichten die beiden letzten Räume.
    Die Tür links öffnete sich, noch ehe Larry seine Hand auf die
Klinke legte. Der Schwede, Thornblom, stand im schwarzen Gesellschaftsanzug mit
seidig schimmerndem Partyhemd vor ihnen.
    »Nanu?« Thornblom war erstaunt und zog die Augenbrauen hoch. Er
wirkte keine Sekunde unfreundlich. »Sie haben sich sicher in der Tür geirrt.
Das kommt oft vor in diesen verschachtelten Gängen.« Er lachte leise und zog
die Tür hinter sich zu. »Die Herren wollen doch das Vergnügen noch nicht
abbrechen?« Er war offenbar überzeugt davon, daß Iwan und Larry aus dem
Spielsalon kamen. »Sie sind sicher neu hier. Um diese Zeit wird es doch erst
interessant, meine Herren! Hat man Ihnen das nicht gesagt? Das ist seltsam.
Offenbar funktioniert die Organisation heute nacht nicht so wie gewöhnlich.
Etwas scheint durcheinandergeraten zu sein«, fügte er sinnend hinzu.
    Er warf einen Blick auf den Russen, dann auf den Amerikaner und
zuckte die Achseln, indem er den beiden Agenten eine gute Nacht wünschte und
setzte sich langsam in Bewegung.
    Iwan Kunaritschew war schon dabei, die vorderste Tür zu öffnen,
hinter der sich der Gang, drei hohe Treppenstufen tiefer und nach rechts
abknickend, fortsetzte.
    Der Russe gab seinem Freund einen kaum merklichen Wink, der soviel
ausdrückte, wie: >Hier geht's weiter, Towarischtsch. Komm, halt dich nicht
so lange auf.<
    Doch im gleichen Augenblick sagte Larry zu dem davongehenden
Thornblom: »Ihre Frisur, Senor. Sie sitzt nicht richtig.«
    Unter den gepflegten, hellblonden Haaren war deutlich sichtbar
eine dichte, schwarzblaue Locke.
    Thornblom blieb ruckartig stehen. Seine Rechte griff
unwillkürlichen die Haare

Weitere Kostenlose Bücher