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033 - In den Krallen der Tigerfrauen

033 - In den Krallen der Tigerfrauen

Titel: 033 - In den Krallen der Tigerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Silberkugeln geweiht?« erkundigte ich mich.
    »Selbstverständlich«, sagte der Priester und wies mit dem Kinn auf die Schachtel, die auf dem Tisch stand. Ich nahm sie an mich.
    »Kann ich sonst noch etwas für dich tun, mein Sohn?« fragte Pater Severin.
    »Ja, schließen Sie mich in Ihr Gebet mit ein.«
    »Gibt es dafür einen besonderen Grund?«
    »Eigentlich nicht. Es kann keinesfalls schaden.«
    »Du siehst aus, als würdest du mitten in einem neuen Fall stecken.«
    »Ihnen kann man nichts verheimlichen.«
    »Worum geht es?« fragte Pater Severin interessiert. »Laß hören.«
    Ich grinste. »Wer wird denn so neugierig sein?«
    Der Priester entdeckte jetzt erst meinen geröteten Hals. Für ihn stand sofort fest, daß es sich um Würgemale handelte, was ich da unter meiner Schalkrawatte zu verbergen versuchte. Er wollte wissen, woher ich sie hatte, und ich mußte es ihm erzählen, denn er hätte nicht eher Ruhe gegeben.
    Gespannt hörte er zu. Ein tatendurstiges Funkeln erschien in seinen Augen. Er schien soeben den Entschluß gefaßt zu haben, mich bei meiner Arbeit zu unterstützen.
    Ob mir das recht war oder nicht, darum kümmerte sich Pater Severin nicht. Ich kannte ihn lange genug, um zu wissen, daß man ihn von einem gefaßten Entschluß nur sehr schwer, wenn überhaupt, abbringen konnte.
    »Du brauchst Hilfe, mein Sohn«, sagte er auch prompt.
    »Glücklicherweise habe ich gerade nichts zu tun, deshalb werde ich dir beistehen.«
    »Sie sollten sich das noch einmal überlegen, Pater«, riet ich ihm.
    Er winkte ab. »Das ist nicht nötig. Wir werden die Sache gemeinsam meistern.«
    »Ihre Überzeugungskraft ist einmalig, Pater«, sagte ich grinsend.
    Er wollte hören, wie ich den Fall in Angriff zu nehmen gedachte.
    »Auf dem Programm stehen ein Besuch bei Gary Hooker und Al O'Hara, vielleicht auch eine Fahrt mit der U-Bahn — und außerdem möchte ich mich in Rob Andrews' Haus und in seinem Apartment umsehen«, sagte ich.
    Pater Severin nickte wichig. »Genau das hätte ich vorgeschlagen, wenn du mich gefragt hättest, was zu tun ist, mein Sohn.«
    Er war wirklich einmalig.
    ***
    Rob Andrews hatte seine Hand zum zweitenmal verloren.
    Diesmal aber für immer. Er hatte keine Erklärung dafür, wie sie wieder entstanden war und wußte auch nicht, wodurch sie zerstört worden war.
    Agassmea hatte sich mit ihren Begleiterinnen Nata und Borni zurückgezogen. Andrews konnte die drei goldenen Amazonen nicht mehr sehen. Obwohl es keinen Sinn hatte, unternahm er einen neuerlichen Versuch, sich von den unsichtbaren magischen Fesseln zu befreien.
    Wenn es ihm gelungen wäre, von hier unbemerkt fortzukommen, hätte er Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt. Die Armee hätte alle Anstrengungen unternehmen müssen, Agassmea und die beiden anderen goldenen Amazonen zur Hölle zu schicken. Diese drei Mädchen waren eine Gefahr für die Stadt.
    Andrews wußte nicht, was Agassmea im Schilde führte, aber es war mit Sicherheit nichts Gutes. Wenn sie die Möglichkeit hatten, ihn zu ihrem Diener zu machen, gelang ihnen das auch mit anderen Menschen.
    Die goldenen Amazonen konnten hier im verborgenen eine kleine, schlagkräftige Armee aufbauen, ohne selbst groß in Erscheinung treten zu müssen. Agassmea konnte willenlose Menschen die Schmutzarbeit erledigen lassen.
    Erst wenn eine breite Basis geschaffen war, konnten die goldenen Amazonen aus der Versenkung hochkommen, und zu diesem Zeitpunkt würde es wohl kaum mehr möglich sein, die Tigerfrauen in die Schranken zu weisen.
    Jetzt müßte man etwas gegen sie unternehmen, dachte Rob Andrews aufgeregt.
    Wer aber hätte die Menschen über die Gefahr informieren sollen? Andrews kam hier nicht weg, und er würde wohl nicht mehr allzulange über einen eigenen Willen verfügen.
    Agassmea würde ihn zur Marionette degradieren. Erst wenn er völlig unter ihrer Kontrolle war, würde sie ihn freilassen, losschicken, damit er Taten setzte, die in ihrem Sinn waren.
    Rob Andrews legte den Kopf an die feuchtkalte Ziegelmauer.
    Vermißte ihn noch niemand? Er hatte Freunde. Sie riefen hin und wieder an oder kamen auf einen Sprung bei ihm vorbei.
    Würden sie irgendeinen Verdacht schöpfen, wenn sie ihn nicht erreichen konnten? Oder würden sie einfach denken, er wäre vorübergehend irgendwo versackt?
    Er schloß die Augen, und die grauenvolle Szene von gestern lief noch einmal in seinem Geist ab. Agassmea hatte ihm die Hand abgeschlagen, und die Hand hatte sich danach aufgelöst. Aber sein

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