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033 - In den Krallen der Tigerfrauen

033 - In den Krallen der Tigerfrauen

Titel: 033 - In den Krallen der Tigerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich über mich. Ich sah sie nur noch verschwommen. Sie durchsuchte meine Taschen.
    Ich wußte, was sie finden wollte. Rechts! schrie ich im Geist. In der rechten Hosentasche, Vicky! Mach schnell! Beeile dich! Ich halte nicht mehr lange durch!
    Ihre Hand glitt in die Tasche. Sie riß das Silberfeuerzeug heraus, das sie darin gefunden hatte. Es sah völlig harmlos aus.
    Eigentlich wie jedes andere Feuerzeug.
    Doch dieses war von Lance Selby zusammen mit einem seiner rumänischen Kollegen entwickelt worden. Seitlich waren kabbalistische Zeichen und Symbole der Weißen Magie eingraviert, die von Bannsprüchen mit großer Wirkung umschlossen wurden.
    Drückte man auf einen bestimmten Knopf, dann wurde aus dem Feuerzeug ein magischer Flammenwerfer, dessen Feuerlohe eine Länge von einem Meter erreichte.
    Schwarze Wesen mußten sich davor in acht nehmen, und natürlich auch diese mörderische Höllenhand, die alles daransetzte, um mich zu töten. Vicky Bonney drückte auf den entsprechenden Knopf.
    Der Flammenstrahl schoß aus der Düse und fauchte gegen die goldene Klaue. Ich spürte die Hitze des Feuers, doch Vicky Bonney hielt den Flammenwerfer so, daß die Lohe mich nicht traf.
    Ein Meisterstück, wenn man bedenkt, wie heftig das Mädchen in diesen grauenvollen Minuten zitterte. Kaum traf die Flamme die Geisterhand, da schnellten die harten Finger auseinander.
    Die Horror-Klaue wurde zurückgerissen. Kleine Feuerzungen tanzten auf der goldenen Haut, die sich zu verfärben begann.
    Die Flammen brannten Löcher in die Hand, fraßen sich bis zum Knochen vor, und innerhalb von Sekundenbruchteilen verwandelte sie sich in schwarze Asche, die zu Boden rieselte und verging.
    Polternd fiel der Ring auf den Teppich, rollte unter den Couchtisch, auf dem er vorhin gelegen hatte, und blieb dort liegen.
    ***
    Schmerz und Entsetzen weiteten Rob Andrews' Augen. Er schrie wie auf der Folter, und er wurde tatsächlich gepeinigt, denn die goldene Hand, die ihm gewachsen war, brannte lichterloh wie eine Fackel.
    Der Mann zuckte in den unsichtbaren Fesseln. Er wollte die brennende Hand nach unten reißen, doch das gelang ihm nicht.
    Die Finger verbrannten, wurden mehr und mehr steif, erstarrten schließlich.
    Die Hand, nun schwarz geworden, fiel auseinander. Ein dünner Aschenregen fiel auf Andrews' Schultern, und als der Schmerz nachließ und Andrews wieder nach oben blickte, besaß er zum zweitenmal keine rechte Hand mehr.
    Diesmal würde sie ihm jedoch kein Zauber mehr zurückbringen können. Die Hand war von weißmagischen Kräften zerstört worden. Agassmea registrierte das mit großem Mißmut.
    Die goldene Horror-Klaue hätte Verwirrung stiften sollen, mußte dabei aber an die falsche Person geraten sein. An einen Menschen, der in der Lage war, sich gegen schwarze Attacken zu schützen.
    So hätte das nicht laufen sollen. Agassmea ärgerte sich darüber, daß es jemandem gelungen war, die goldene Klaue zu vernichten. Sie würde das nicht vergessen und Erkundigungen über die Person einholen, die den schwarzen Angriff abgewehrt hatte.
    Vielleicht würde sie schon bald erneut zuschlagen. Dann aber härter und unvermittelter — und natürlich auch wirkungsvoller.
    Mißerfolge waren der goldenen Amazone verhaßt.
    Sie konnte nicht verlieren, das machte sie wütend.
    ***
    Meine Güte, hatte es mir die Horror-Hand gegeben. Ich brauchte fünfzehn Minuten, um mich davon zu erholen. Wir hatten uns beide das Leben gerettet. Zuerst ich meiner Freundin, und dann Vicky Bonney mir.
    Ich war ihr dankbar, daß sie sich postwendend revanchierte. Mit schmerzendem Hals saß ich auf der Sitzbank und wartete, bis mein innerer Motor wieder in Schwung kam.
    Vicky ging es etwas besser. Sie bemühte sich in rührender Weise um mich, brachte ein kaltes, nasses Handtuch und legte es mir auf die Kehle. Das Silberfeuerzeug, mit dem sie mir aus der Klemme geholfen hatte, lag auf dem Couchtisch.
    Der Siegelring des Unterhausabgeordneten lag immer noch darunter. Ich bückte mich, um ihn aufzuheben. Das Blut schoß mir in den Kopf und machte mich schwindelig.
    Ich ächzte leise und fragte mich, wer die Hand hatte in meinem Haus entstehen lassen. Eines hatte sich mit dieser Attacke ganz klar herauskristallisiert: daß Major Charlton Hathaways Entschluß, mich in diesen Fall einzuschalten, richtig gewesen war.
    Seine Männer, so gut sie auch sein mochten, würden in dieser Sache kaum etwas ausrichten können, denn sie verfügten weder über die nötige Erfahrung im

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