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033 - In den Krallen der Tigerfrauen

033 - In den Krallen der Tigerfrauen

Titel: 033 - In den Krallen der Tigerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Kampf mit finsteren Mächten noch über die nötigen Waffen.
    Ich hoffte, daß kein MI-5-Mann das Pech hatte, der Lösung des Rätsels zu nahe zu kommen, denn das würde ihn mit großer Wahrscheinlichkeit das Leben kosten.
    Die kalte Kompresse an meiner Kehle wirkte Wunder. Ich kam wieder auf die Sprünge, steckte das Feuerzeug ein und schob auch Rob Andrews' Ring in meine Jackettasche, hoffend, daß sich um den Ring herum nicht noch einmal so eine Horror-Klaue bildete.
    Wie viele Hände konnte die Gegenseite entstehen lassen?
    Immer wieder neue? Oder war nach der Vernichtung dieser einen Höllenpfote Schluß mit dem gefährlichen Spuk?
    Du kannst dich nur überraschen lassen, sagte ich mir im Geist und erhob mich. Ich reichte Vicky das feuchte Handtuch.
    »Danke, es hat geholfen.«
    »Das war der Zweck der Übung«, sagte meine Freundin und lächelte.
    »Der Fall fing ja gut an, was?« brummte ich.
    Sie lehnte sich gegen mich. Ihre flache Hand strich über meine Brust. »Versprich mir, daß du vorsichtig sein wirst, Tony.«
    »Ich verspreche es«, sagte ich und küßte Vickys Wange. »Hast du den Schock überwunden?«
    »Einigermaßen.«
    »Vielleicht solltest du nicht allein im Haus bleiben.«
    »Denkst du, es könnte noch mal etwas passieren?«
    »Wer weiß es? Geh zu Oda und Lance. Sie werden sich bestimmt über deinen Besuch freuen.«
    Oda, die weiße Hexe, und der Parapsychologe Lance Selby wohnten gleich im Nachbarhaus. Das war sehr praktisch. Wir leben nahe genug zusammen, um jederzeit Kontakt aufnehmen zu können, gingen einander jedoch nicht auf die Nerven.
    »Okay«, sagte Vicky. »Ich gehe später auf einen kleinen Kaffeeklatsch zu den beiden.«
    Ich überlegte, wo Tucker Peckingpah mittlerweile zu erreichen war. Noch in seinem Rolls-Royce? Oder schon in seinem Haus?
    Die Zeit seit seiner Abfahrt hätte eigentlich reichen müssen, um ihn inzwischen daheim eintreffen zu lassen.
    Wenn Charlton Hathaway den Industriellen nicht aufgehalten hatte, würde ich Peckinpah in seinem Haus ans Telefon kriegen.
    Ich begab mich zum Apparat und wählte die Geheimnummer des Industriellen.
    Ich hatte sie nirgendwo aufgeschrieben. Sie war seit langem in meinem Kopf gespeichert. Immerhin handelte es sich um eine der wichtigsten Telefonnummern für mich.
    Tucker Peckingpah hob so schnell ab, als hätte er auf meinen Anruf gewartet.
    »Ist Major Hathaway bei Ihnen?« fragte ich.
    »Nein, ich setzte ihn vor seinem Büro ab. Gibt es bereits was Neues, Tony?«
    »Allerdings. Die erste unliebsame Überraschung stellte sich vor wenigen Minuten ein.«
    »Was Sie nicht sagen. Was ist passiert?«
    Ich erzählte es ihm mit rauher Kehle.
    »Damit erweist sich Ihr Einsatz als gerechtfertigt«, sagte Tucker Peckinpah heiser. Er hörte solche Berichte nicht gern, und es ging ihm vor allem an die Nieren, wenn er erfuhr, daß auch Vicky Bonney in Mitleidenschaft gezogen worden war.
    »Verständigen Sie Hathaway von dem Vorfall«, verlangte ich.
    »Mach' ich sofort, Sie können sich darauf verlassen.«
    »Den Ring kriegt er bei Gelegenheit wieder.«
    »Das hat keine Eile«, sagte Peckingpah.
    »Hathaway soll auf seine Männer Einfluß nehmen«, forderte ich weiter. »Es ist zwar allgemein bekannt, daß nur die besten Leute vom MI 5 in den Dienst gestellt werden, aber diesmal haben wir es mit Spielregeln zu tun, mit denen Hathaways Profis nicht vertraut sind.«
    »Ich werd's ihm bestellen, Tony. Sonst noch was?«
    »Ja, wenn einer von Charlton Hathaways Männern auf eine heiße Spur stößt, soll er sie nicht selbst verfolgen, sondern mich verständigen.«
    »Ich stelle mich als Nachrichtenzentrale zur Verfügung«, sagte Tucker Peckinpah. »Hathaways Leute sollen sich mit allem, was sie herausfinden, an mich wenden. Ich teile es dann umgehend Ihnen mit; sollte ich Sie jedoch nicht erreichen, können Sie von sich aus bei Gelegenheit hier anfragen, ob Informationen für Sie vorliegen.«
    »So machen wir's«, sagte ich.
    »Hals- und Beinbruch, Tony.«
    »Bein reicht«, sagte ich und legte auf.
    ***
    Preisboxer, Metzger, Rausschmeißer… Wenn Pater Severin die Soutane nicht getragen hätte, hätte man ihn für eines davon halten können. Groß und schlaksig war er, mit breiten Schultern, kräftigem Stiernacken und einem Kinn, das einer Baggerschaufel glich.
    Seine großen, gutmütigen Augen quollen ein bißchen hervor, als wollten sie verhindern, daß ihnen etwas entging. Pater Severins Schäfchen bemühten sich, reinen Gewissens durchs Leben

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