Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
033 - In den Krallen der Tigerfrauen

033 - In den Krallen der Tigerfrauen

Titel: 033 - In den Krallen der Tigerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Ring war auf dem Bahnsteig liegengeblieben.
    Mittlerweile mußte ihn jemand gefunden haben. Rob Andrews konnte sich nicht vorstellen, daß der Ring unentdeckt blieb.
    Was würde der Finder damit machen? Behielt er ihn? Brachte er seinen Fund zur Polizei?
    Wenn letzteres passierte, würden sich die Rädchen der Behörden zu drehen beginnen. Vielleicht suchte man bereits nach ihm. Doch wie sollten die Suchenden herausfinden, wohin ihn Agassmea gebracht hatte?
    Durch das alte Gewölbe ging ein leichtes Beben. Andrews war aufgefallen, daß es in regelmäßigen Abständen erfolgte. Es war die U-Bahn, die das düstere Gemäuer erbeben ließ.
    Wie weit bin ich von einer Station entfernt? fragte sich Rob Andrews. Hat es einen Zweck, um Hilfe zu schreien? Kann mich jemand hören?
    Vorhin, als seine Hand in Flammen aufging, hatte er geschrien, doch niemand hatte darauf reagiert. Er wollte es noch einmal versuchen. Vielleicht bot sich so eine Gelegenheit nie wieder.
    Agassmea, Nata und Borni waren nicht hier, und es war totenstill. Vielleicht würde sich sein Schrei durch die Gänge weit fortpflanzen und das Ohr eines aufmerksamen Menschen erreichen.
    Ich habe nur diese eine Chance, dachte Rob Andrews, pumpte Luft in seine Lungen und brüllte dann, so laut er konnte.
    »Hilfe! Hiiilfeee! Hiiilfeee!«
    Hallend zitterte seine Stimme durch die Stollen, stieß gegen Wände und Decken, prallte gegen eingestürzte Mauern und kam als gespenstisches Echo zurück.
    »Zwecklos«, schluchzte Rob Andrews und sackte in sich zusammen, soweit dies die magischen Fesseln zuließen. »Das hört ohnehin niemand…«
    Tränen rannen ihm über die Wangen und löschten den letzten Hoffnungsfunken in ihm. Er begriff, daß er verloren war. Es gab für ihn kein Entrinnen, keine Hilfe, keine Rettung…
    Wo befanden sich die goldenen Amazonen. Schleppten sie noch jemanden hierher in dieses verwunschene Reich? Ein aggressives Fauchen riß den unglücklichen Mann aus seinen Gedanken.
    Er sah die drei Mädchen wieder. Sie hielten Dutzende von Räucherstäbchen in ihren Händen. Die Zeremonie…! schoß es Rob Andrews durch den Kopf.
    Agassmea steckte die Stäbchen vor ihm in den Boden. Nata und Borni folgten ihrem Beispiel. Der Rauch, der von den Stäbchen aufstieg, wurde zu einem blau schillernden Vorhang, auf dem grauenerregende Fratzen erschienen.
    Die drei goldenen Amazonen verschwanden dahinter. Aber sie gingen nicht fort. Andrew hörte sie knurren. Vielleicht verwandelten sie sich in diesem Augenblick in Raubtiere.
    Der Qualm bildete einen Halbkreis, der langsam kleiner wurde.
    Die schrecklichen Fratzen rückten dadurch immer näher.
    Sie bleckten gräßliche Zähne, starrten ihn mit riesigen Bestienaugen an. Er glaubte sie lachen und kreischen zu hören.
    Sie verhöhnten ihn, während der Höllenqualm schon fast seinen Körper berührte.
    Und dann kam es zum ersten Kontakt. Er schrie entsetzlich auf, bäumte sich verzweifelt auf und tauchte dadurch noch tiefer in die Schwaden ein.
    Sie schienen seine Haut zu zersetzen. Sein Körper wurde einer Veränderung unterzogen. Er spürte, wie der Rauch sich in ihn hineinfraß.
    Er stöhnte, glaubte, zu sterben. Alles an ihm und in ihm schien in Auflösung begriffen zu sein.
    Eine unbeschreibliche Kraft ergriff von ihm Besitz und wandelte ihn auf eine Weise um, die er gedanklich nicht nachvollziehen konnte. Er spürte nur, daß jener Rob Andrews, den Agassmea hierher gebracht hatte, ein anderer wurde.
    Seine Angst ebbte ab. Sein Herz schien in einem anderen Rhythmus zu schlagen. Ihn erfüllte etwas, das es vor wenigen Augenblicken noch nicht gegeben hatte.
    Der Sinn seines Lebens war ein anderer geworden. Er dachte anders und fühlte kaum noch. Andrews' Umwandlung zum Roboter des Grauens war beinahe abgeschlossen.
    Agassmea, Nata und Borni sprachen schwarze Beschwörungsformeln. Der Rauch, von dem Rob Andrews eingehüllt worden war, löste sich auf. Andrews sah die goldenen Amazonen wieder.
    Agassmea lächelte ihn triumphierend an. »Nun können wir uns auf dich verlassen«, sagte sie zufrieden. »Du wirst nichts gegen uns unternehmen, wenn wir dich freilassen. Von nun an gehörst du zu uns.«
    »Ja«, preßte Rob Andrews heiser hervor. »Ich bin… euer Diener…«
    Agassmea verwandelte sich unvermittelt, doch Rob Andrews fürchtete sich nicht vor der Tigerfrau. Auch Nata und Borni wurden zu knurrenden Raubtieren.
    Ihr Geist kontaktierte Andrews' Gehirn.
    »Empfange den Keim des Grauens!« vernahm er, und er

Weitere Kostenlose Bücher