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033 - Lautlose Bedrohung

033 - Lautlose Bedrohung

Titel: 033 - Lautlose Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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einfach nicht zurückkehren.
    Nicht solange Hykton in höchster Gefahr schwebte!
    Sah denn keiner seiner alten Freunde, was wirklich vor sich ging? Sollte es Mar'os wirklich gelingen, seine dunklen Fänge um das Volk der Hydriten zu schließen?
    Nein, das durfte nicht sein! Verzweifelt irrte seine Seele durch das Hydrosseum, in der Hoffnung, eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme zu finden.
    Doch die Bevölkerung war viel zu aufgebracht, um seine Signale zu empfangen, die er immer wieder aussandte. Der nächste Weg galt dem Laboratorium, in dem die Klone heranwuchsen, doch keiner von ihnen besaß die Reife, eine kurzfristige Übernahme zu verkraften.
    Ja, Quan'rill war bereit, seine eigene Existenz aufzugeben, um das Unglück zu verhindern - doch er fand einfach keinen Körper, den er übernehmen konnte.
    Bis er auf den Bewusstlosen stieß, der bereits eine Hydritenseele beherbergt hatte.
    Maddrax!
    Der Geist des Menschen war stark, doch solange ihn die Ohnmacht schwächte, mochte das Vorhaben gelingen. Quan'rill sah zu dem Verräter hinüber, der mit Quart'ols Hilfe das Geheimnis der Metallzylinder lüftete. Eine Leistung, die dem in die Primitivität zurückgeglittenen Frevler alleine niemals gelungen wäre. Doch was er an Intelligenz eingebüßt hatte, machte Bol'gar durch Verschlagenheit wieder wett.
    Kaum dass ihm Quart'ol den Rücken zuwandte, nahm der Frevler einen der kleinen Behälter an sich und verbarg ihn unter dem Bauchpanzer. Quan'rill hätte am liebsten geschrien, um die Freunde zu warnen, doch seiner körperlosen Präsenz war dieses Privileg verwährt.
    Ohne dass es die anderen Hydriten merkten, schlich sich Bol'gar aus dem Labor. Seine Absicht war klar: Er wollte Hykton dem Verderben preisgeben.
    Nun gab es für Quan'rill kein Zurück mehr. Er musste handeln, und zwar schnell. Hastig zog er sich über der Stirn des Menschen zusammen, bis er eine kompakte Einheit bildete, dann drang er wie ein Blitz in das fremde Gehirn ein. Der Weg fühlte sich vertraut an, denn ein anderer Hydrit hatte ihn schon einmal beschritten, trotzdem spürte Quan'rill den Widerstand des' Mannes, den sie Maddrax nannten. Sobald er wieder zu Kräften kam, würde er seinen ungebetenen Gast verdrängen, doch das scherte den Hydriten nicht. Er ersehnte sein Ende schon weit länger herbei, als der Seelenträger an menschlichen Jahren maß. Geschickt griff Quan'rill nach dem schmalen Rest seines Geistes, der noch im eigenen Körper wurzelte. Es bedurfte eines harten Ruckes, aber dann verließ er die geschwächte Hülle, die im gleichen Herzschlag starb, als er sie unter sich in der Dunkelheit zurückließ…
    ***
    Hykton, Labor der Beobachter
    »Die Konstitution der Menschen ist wirklich erstaunlich«, stellte Bel'ar anerkennend fest.
    »Die Strapazen, die Maddrax durchmachen musste, hätten die meisten Hydriten getötet, doch sein Körper hat sich in wenigen Phasen des Schlafes fast vollständig erholt.«
    Der HÖCHSTE nickte. »Zweifellos war es ein Wink Ei'dons, dass Maddrax gerade im Augenblick der höchsten Not bei uns weilte. Doch nun sollten Sie die Verteilung des Antiserums unterstützen, Beobachterin. Wir müssen damit rechnen, dass uns die Frevler das Gift der Menschen wieder abjagen wollen.«
    Bel'ar wollte der Anordnung gerade Folge leisten, als Maddrax unkontrolliert zu zucken begann. Die Doktorfische, die an seinem Brustkorb klebten, lösten entsetzt ihre Saugnäpfe und schossen in alle Richtungen davon.
    Ruckartig federte sein Oberkörper in die Höhe, die Augen stierten wild umher.
    Bel'ar wich zurück, denn Maddrax wirkte, als hätte er den Verstand verloren.
    »Wo ist Bol'gar?«, drang es dunkel aus seinem Mund. Es klang wie eine fremde Stimme, einige Oktaven tiefer als seine eigene. Bel'ar fing sich wieder. »Ganz ruhig«, beschwichtigte sie ihren Patienten. »Es ist alles in Ordnung.«
    »Nein«, widersprach Maddrax heftig.
    »Ihr schwebt alle in Lebensgefahr. Bol'gar ist ein Frevler; er hat eines der Giftpakete an sich genommen. Wir müssen ihn aufhalten!«
    »Das ist doch Unsinn«, protestierte Bel'ar, die nicht vergessen hatte, dass sie dem angeschuldigten Kollegen das Leben verdankte.
    »Sie sind einfach nur verwirrt durch ihre Ohnmacht und…«
    Der HÖCHSTE bedeutete der Beobachterin mit einer energischen Geste zu schweigen. Sie verstummte wirklich; weniger aus Respekt vor dem Amt als vielmehr wegen seiner fahlen Gesichtsfarbe. Kal'rag wirkte plötzlich, als hätte er einen Seedämon gesehen.
    »Wer bist

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