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033 - Lautlose Bedrohung

033 - Lautlose Bedrohung

Titel: 033 - Lautlose Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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bildeten sich sofort zurück und er konnte sich frei bewegen.
    »Was hast du vor?«, fragte Mer'ol.
    »Nimm eine von deinen Signalpatronen«, ordnete Matt an.
    »Wenn ich dir ein Zeichen gebe, nebelst du alles hinter euch ein.«
    »Du willst kämpfen?«, keuchte der Hydrit.
    »Du bist verrückt!«
    »Nein«, widersprach Matt, »nur realistisch. Der Kampfstoff darf nicht in die Hände der Frevler fallen, das wäre eine Katastrophe. Also muss einer von uns für den sicheren Abtransport sorgen. Ich drängle mich nicht unbedingt darum, aber du bist verletzt und ich kann den Man'tan nicht lenken. Außerdem ist es nur gerecht, wenn ich zurück bleibe. Ohne uns Menschen würdet ihr nicht in die- sem Schlamassel stecken.«
    Mer'ol starrte nachdenklich auf die Signalpatrone, die er unter seinem Bauchpanzer hervorgezogen hatte. »Du bist nicht für die Fehler anderer Menschen verantwortlich«, erklärte er versöhnlich, »aber ansonsten hast du leider Recht. Wir müssen dem Kal'mar um jeden Preis entkommen.« Er stockte einen Moment, sah zu Matt auf und streckte ihm spontan die Flosse entgegen. Eine menschliche Geste. Das war wohl das größte Zugeständnis, das er seinem einstigen Widersacher machen konnte. »Ich wünsche dir viel Glück, Maddrax.«
    Ohne zu zögern griff Matt zu. »Danke!«
    Als sie sich die Hand reichten, war es, als ob es ein Abschied für immer wäre. Matt tröstete sich. Wenigstens war es ihm zuvor gelungen, einen Zweifler an der Menschheit zu bekehren. Die ersten Harpunen zogen ihre Bahn, drei von ihnen schrammten nur knapp am Rochen vorbei. Der Kal'mar war fast heran, die nächsten Schüsse würden besser sitzen. Matt gab Mer'ol einen kurzen Wink und presste das Schallgewehr an die Brust.
    Zischend schoss das blaue Sekret aus der Signalmuschel hervor und breitete eine dichte Tintenwolke über sie aus.
    Matt stieß sich vom Rücken des Man'tan ab und schwamm dem Kalmar entgegen. Der Nebel deckte ihn für einige Sekunden, dann schoss er mit wuchtigen Flossenschlägen daraus hervor. Direkt in die Bahn des Kraken hinein: Groß und wuchtig raste der torpedoförmige Rumpf auf ihn zu, doch als er so plötzlich aus dem Nichts auftauchte,scheutedas Tier. Die beiden dreieckigen Flossen, die seine Körperspitze säumten, drückten sich instinktiv nach unten, worauf es im flachen Winkel in die Höhe schoss.
    Matt nutzte die Verwirrung für eine erste Salve aus dem Schallgewehr. Das verhärtete Wasser hämmerte in drei aufeinanderfolgenden Stößen in die Unterseite des Kal'mar. Der flexible Körper des Giganten wölbte sich unter den Treffern kurz nach innen, zeigte aber sonst keine Wirkung. Matt fluchte und schoss weiter.
    Alles was er damit erreichte, war, den Zorn des Tieres zu erregen.
    Mit einem dumpfen Kreischen, das an das Trompeten eines wütenden Elefanten erinnerte, riss der Krake den Unterleib herum und schlug mit seinen Fangarmen nach dem lästigen Störenfried.
    Matt versuchte zur Seite auszuweichen, doch plötzlich war er von einem wahren Tentakelwald umgeben. Er drehte sich, um nach hinten auszubrechen, aber dort bot sich das gleiche Bild. Einem wahren Peitschengewitter gleich jagten die oberschenkeldicken Glieder über ihm hinweg. Das Wasser bremste ihre Geschwindigkeit, so konnte er zwei Hieben ausweichen, aber dann klatschte ein Saugnapf im Suppentellerformat gegen seinen Rücken und saugte sich mit einem grässlichen Schmatzen an ihm fest. Matt riss die Arme in die Luft, um auf die Tentakel einzuschlagen, doch es war zu spät! In Windeseile wand sich der Fangarm um Brustkorb, Hüfte und Beine, bis nur noch die Arme und sein Kopf aus dem Fleischgewirr hervor ragten. Geschmeidig zog sich die lebende Schlinge immer enger, um dem hilflosen Opfer die Knochen im Leib zu brechen.
    Wie schon bei der Haiattacke widerstand der Taucheranzug dem stetig zunehmenden Druck. Wütend riss der Kalmar Matt empor, bis er auf gleicher Höhe mit der Besatzung schwebte. Erst jetzt konnte der Ex-Commander zweifelsfrei feststellen, dass es sich bei dem Kraken um eine bionetische Lebensform handelte, die von zwei Hydriten gelenkt wurde. Einer füngierte als Reiter, der andere war für den Kampf mit den Tentakeln zuständig.
    Die übrige Besatzung starrte nur ungläubig auf den Kiemenmenschen, der es gewagt hatte, sich im Alleingang mit ihnen anzulegen. Keiner von ihnen traute sich mit der Harpune ufeuern, aus Furcht den Fangarm des Reittieres zu treffen.
    Matt verspürte keine Skrupel dieser Art. Blitzschnell fegte er

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