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033 - Lautlose Bedrohung

033 - Lautlose Bedrohung

Titel: 033 - Lautlose Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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das nur uns Hydriten etwas angeht. Ich bin sicher, wir können es auch alleine lösen. Wobei wir aber dringend Hilfe brauchen, ist die Suche nach Nag'or, unserem Beobachter in Washington, der immer noch spurlos verschwunden ist. Wir müssen leider davon ausgehen, dass er sich noch irgendwo an der Oberfläche befindet. Dort könntest du uns als Botschafter und Freund eine große Hilfe sein.«
    »Ihr wollt, das ich zurück nach Washington gehe?« Matt bereute seine Worte, noch bevor er sie richtig ausgesprochen hatte. Schließlich wollte er nicht undankbar erscheinen.
    Der HÖCHSTE blieb überraschend gelassen.
    »Ich hörte bereits von deinem Wunsch, auf die andere Seite des Allatis zu reisen. Falls du etwas über Na'gor herausfindest, können wir dir in diesem Punkt sicher entgegen kommen.«
    Matt bedankte sich, obwohl ihm das Herz schwer wurde. Die Möglichkeit, endlich nach Aruula zu suchen, wäre wohl wirklich zu schön gewesen, um wahr zu sein. Natürlich war die Aussicht auf eine spätere Passage ein gewisser Trost, doch er wusste ganz genau, dass die Möglichkeit eines Wiedersehens mit jedem Tag sank, der ins Land zog. Wie sollte er seine Suche beginnen, wenn er erst in einigen Monaten in Plymouth landete? Hallo, letztes Jahr um diese Zeit ist eine Barbarin auf dem Sklavenmarkt verkauft worden. Weiß jemand, wo ich sie finden kann ?
    Die Chance, in Washington etwas über Nag'or herauszufinden, war wohl ungleich größer. Und er war den Hydriten diese Hilfe schuldig.
    So verabschiedete er sich unter größten Respektbekundungen und begab sich in das Labor der Beobachter, wo er mit Flossenklatschen empfangen wurde. Selbst Mer'ol schien ihm die Rückkehr zu gönnen. Sein Gesicht war zwar so verkniffen wie immer, doch er ließ es sich nicht nehmen, den Auftauchmechanismus des Anzugs persönlich außer Kraft zu setzen.
    Danach ging es auf einem Man'tan je zurück nach Washington. Diesmal war Matt bei Bewusstsein, als sie durch das Abwasserrohr tauchten, um zu der geheimen Beobachtungsbasis zu gelangen, die sich die Hydriten hier errichtet hatten.
    Der Moment, in dem er zum ersten Mal nach über drei Wochen Luft einatmete, war die reinste Qual, und das lag nicht nur an dem Gestank, der in der Kanalisation herrschte.Matts Lungenflügel brannten wie Feuer, als er das restliche Wasser hervorwürgte, um sich von den Kiemen wieder auf die Lungenatmung umzustellen. Nachdem er fast fünf Minuten mit Husten verbracht hatte, ging es ihm endlich besser. Die natürlichen Reflexe unternahmen alles Notwendige, um ihn in seinem altangestammten Terrain am Leben zu halten.
    »Wenn ihr mir die Kiemen jetzt auch noch ohne Betäubung heraus operiert, ist der Tag für mich endgültig gelaufen«, versuchte er zu scherzen.
    Bel'ar und Mer'ol sahen betreten zu Boden, Quart'ol grinste ihn dagegen an, als hätte er das große Los gezogen. »Überraschung«, verkündete er. »Du darfst sie behalten. Wie willst du sonst Kontakt mit uns aufnehmen, wenn du etwas über Na'gor erfährst?«
    Matt war einen Moment lang wie vom Donner gerührt. »Soll das ein Witz sein? Wenn ich mich mit Kiemen an die Oberfläche wage, lande ich als Freak der Woche auf dem Scheiterhaufen!«
    Hatte er wirklich Oberfläche gesagt, um die Straßen von Washington zu beschreiben? Plötzlich konnte sich Matt nicht mehr des Eindrucks erwehren, dass er schon viel zu lange unter Wasser gelebt hatte.
    Bel'ar trat auf ihn zu und legte in einer fast mütterlichen Geste die Flosse um seine Schulter. »Keine Angst«, beruhigte sie ihn.
    »Die Kiemen schließen sich, sobald du an Land kommst. Es ist schon jetzt fast nichts mehr zu sehen.«
    Um ihre Worte unter Beweis zu stellen, führte sie ihn zu einer glänzenden Fläche, die als Spiegel diente. Ungläubig tastete Matt über seine linke Halsseite, auf der nur vier rote Striemen zu sehen waren, als hätte er sich gekratzt. Trotzdem wirkte es auf ihn wie ein Stigma, dass er kein normaler Mensch mehr war, sondern… etwas Anderes.
    »Sieh es doch positiv«, lächelte Bel'ar, um ihm Mut zu machen. »Du hast nichts verloren, sondern eine wundervolle Fähigkeit dazu gewonnen.«
    »Ja, da hast du natürlich Recht«, stimmte Matt wenig überzeugt zu.
    Die Hydriten drangen nicht weiter auf ihn ein. Matt musste sich erst an den Gedanken gewöhnen, nun sowohl Lungen- als auch Kiemenatmer zu sein. Mer'ol ging zu einer Korallenbox und holte den Kampfanzug hervor, den sie hier nach Matts Entführung deponiert hatten. Endlich konnte er den

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