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0330 - Die lebende Legende

0330 - Die lebende Legende

Titel: 0330 - Die lebende Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich.
    Es war eine wilde, eine sehr heftige Bewegung. In ihr lag alles, was sie spürte. Angst, Trauer, Flehen, eine regelrechte Sucht nach Leben.
    Der Hunger einer Frau, die endlich…
    Ich dachte nicht mehr weiter. Unsere Lippen trafen sich. Es war ein schon schmerzhafter Druck, den ich spürte. Er raubte mir den Atem. Ich spürte ihren Körper und ließ mich nach hinten sinken.
    Während wir fielen, lösten sich ihre Lippen. »Komm!« flüsterte sie.
    »Komm endlich. Ich bitte dich…«
    Ich tat es und vergaß die Welt. Ihre Hände waren plötzlich überall.
    Wir rollten durch den Sand. Ich hörte sie Worte sprechen, es war ein Stammeln, mehr nicht. Manchmal stöhnte sie auch auf, dann keuchte sie plötzlich, und ihr Körper schien auf einmal zu explodieren.
    Es war ein Gefühl, das ich nicht beschreiben konnte. Wir waren der Mittelpunkt des Weltalls und wurden hinweggetragen in unbekannte Dimensionen.
    Ein anderes Licht hielt uns umfangen. Es war der große Schleier, und ich holte gierig Luft, als wir uns voneinander lösten und stumm liegenblieben.
    Nur allmählich beruhigte sich unser Atem, Wir schauten hoch zum Himmel, sahen die zahlreichen Sterne und spürten den Wind, der über unsere erhitzten Körper strich.
    Das Rauschen der Wellen nahmen wir doppelt so intensiv auf. Wir beide fühlten uns als ein Stück Natur.
    Abrupt wurde die Stimmung zerstört. Helen sprang auf.
    »Was hast du?« fragte ich erschreckt.
    Helen gab keine Antwort. Sie lief die paar Schritte zu ihren Kleidern.
    Ich schaute ihr nach. Helen hatte eine wunderschöne Figur. Mir kam sie vor wie eine blonde Göttin, als das Mondlicht auf sie fiel und ihren nackten Körper streichelte.
    Überhastet zog sie sich an.
    Ich war ebenfalls aufgestanden und schaute zu ihr. »Was ist denn los?« rief ich. »Weshalb tust du das?«
    »Frag nicht, Yakup. Zieh dich auch an und komm.«
    »Ich finde es…«
    »Bitte!« Ihre Stimme klang drängend. Sie schaute an mir vorbei, und ich merkte, daß es ihr ernst war. Auch ich zog mich an.
    Vielleicht hätte ich doch noch länger warten sollen. Die Gedanken kamen automatisch.
    Sie waren sehr vorwurfsvoll, aber daran war nun nichts mehr zu ändern.
    Wir gehörten zusammen.
    Noch immer stand sie starr. Mich nahm Helen überhaupt nicht zur Kenntnis, sie sah nur die Wellen. Das Meer war plötzlich so interessant geworden.
    »Was hast du denn?« wollte ich von ihr wissen.
    »Sieh selbst«, sagte sie flüsternd.
    Das tat ich auch, drehte mich um und lenkte meinen Blick in die westliche Richtung, wo der Pazifik lag.
    Die Wellen rollten seit ewigen Zeiten heran. Auch jetzt hatte sich nichts daran geändert, bis auf eine Kleinigkeit.
    Es war das seltsame Licht, das mich störte!
    Hatte man das Mondlicht als blaß und fahl bezeichnen können, so stammte das Licht, das nun über den Wellen schwebte, nicht vom Mond. Es mußte eine andere Ursache haben.
    Zuerst glaubte ich an eine Täuschung, bis ich erkannte, daß dieses Licht tatsächlich einen blauen Schein besaß.
    Es war so wunderbar und gleichzeitig geheimnisvoll. Es zog mich an und stieß mich auch ab, weil ich keine Erklärung für dieses Phänomen wußte. Sanft schwebte es über dem dunklen Wasser.
    Automatisch wurde ich an einen Film erinnert. Die unheimliche Begegnung der Dritten Art. Da war ebenfalls diese Art von Licht erschienen und hatte folgenschwere Ereignisse angekündigt.
    Helen atmete neben mir schwer. Sie faßte nach meinem Arm. Ich spürte ihre Fingernägel. »Das ist«, flüsterte sie, »das ist genau das, vor dem ich so eine Angst hatte.«
    »Weshalb denn?«
    »Yakup! Dieses Licht birgt eine Botschaft.«
    »Und welche?«
    »Ich kenne sie nicht genau. Dennoch weiß ich, daß sie gefährlich ist. Sogar sehr gefährlich. Mir kommt es vor, als würde es reden. Von anderen Wesen und Gestalten, die irgendwo lauern und sich darauf vorbereiten zuzuschlagen.«
    Ich nickte, ohne die Worte richtig verstanden zu haben. Ich war fasziniert. Das Licht auf den Wellen machte mich an. Nicht allein seine Anwesenheit, es war etwas anderes.
    Ich sah nicht, woher es gekommen war. In irgendeiner Tiefe schien es gelauert zu haben, war dann hochgestiegen und zeigte sich nun über dem Wasser schwebend.
    »Komm endlich!« drängte das Mädchen. »Willst du dich noch stärker in Gefahr begeben?«
    »Ich sehe keine Gefahren.«
    »Noch ist es Zeit, Yakup. Bitte…«
    Ich hörte nicht auf ihr Flehen. Vielleicht hatte das Licht auch schon erreicht, was es wollte. Mich ebenfalls

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