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0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kluger Schachzug", sagte er befriedigt. „Auf diese Weise haben wir noch drei Tage gewonnen. In dieser Zeit kann Heiko Anrath noch lernen. Natürlich wird OLD MAN vor dem zweiten Februar auftauchen, aber ich bin sicher, daß die Schwingungswächter nicht so schnell angreifen. Sie werden sich zunächst orientieren."
    Morys Stimme änderte sich nicht.
    „Ich habe mit Allan gesprochen", sagte sie.
    Der Klang ihrer Stimme ließ Bull aufhorchen, Er ahnte, daß etwas vorgefallen war, wovon er noch nichts wußte.
    „Was ist geschehen?" erkundigte er sich.
    „Heiko Anrath", sagte sie. „Die Belastung war zuviel für ihn. Er ist zusammengebrochen."
    Das Bild der Frau schien vor Bulls Augen zu verschwimmen. Die Erkenntnis, daß er sich vor wenigen Augenblicken in eine Sackgasse manövriert hatte, traf ihn schwer.
    „Vielleicht ist er bis zum zweiten Februar wieder in Ordnung", hoffte er.
    „Das glaubt Mercant auch", sagte sie ohne Überzeugung.
     
    *
     
    Am 31. Januar 2436, 13.46 Uhr Erdzeit, tauchte der von sechs Zweitkonditionierten beherrschte Robot-Gigant OLD MAN eine Million Kilometer vor der Plutobahn aus dem Linearraum auf.
    Schon ein paar Stunden später waren die Kommandanten sämtlicher terranischen Schiffe vom Erscheinen des Gegners unterrichtet. Die Transformkanonen der fliegenden Plattformen wurden feuerbereit gemacht. Auf den besiedelten Planeten und Monden des Sonnensystems warteten Zehntausende von Moskito-Jägern auf ihren Einsatz.
    Vier Minuten nachdem OLD MAN die Halbraumzone verlassen hatte, sprach Reginald Bull mit Julian Tifflor, der sich an Bord der DRUSUS III aufhielt. Die DRUSUS III gehörte zu jenen Schiffen der Heimatflotte, die im Randgebiet des Sonnensystems operierten. Tifflor und Bull unterhielten sich über Hyperfunk.
    „OLD MAN hat abgestoppt", berichtete Tifflor dem Staatsmarschall. „Wie wir vermutet haben, wollen sich die Schwingungswächter zunächst orientieren. Ich glaube nicht, daß ein unmittelbarer Angriff bevorsteht. OLD MAN wird noch einige Zeit abwarten."
    Bull atmete auf. Er war für jeden Zeitgewinn dankbar. Er fragte sich, wie lange es dauern würde, bis die Nachricht von der Ankunft OLD MANs überall verbreitet war. Ein solches Ereignis ließ sich nicht geheimhalten. Reginald Bull gab sich keinen Illusionen hin. Er wußte, daß Unruhen bevorstanden.
    „Wir halten uns an die Abmachungen", sagte er zu Tifflor. „Solange OLD MAN und die Zeitpolizei nicht angreifen, ignorieren wir ihre Anwesenheit. Sorgen Sie dafür, daß nicht irgendein unternehmungslustiger Draufgänger auf eigene Faust handelt und eine Raumschlacht beginnt."
    „Die Kommandanten haben klare Befehle", erwiderte Tifflor. „Das Gebiet, in dem OLD MAN sich jetzt befindet, wird von unseren Schiffen abgeriegelt, damit sich kein neugieriger Handelskapitän mit seinem Schiff nähern kann. Wir lassen niemand an den Robot-Giganten heran."
    Bull nickte zufrieden. Er wußte, daß er sich auf Tifflor verlassen konnte. Aber auch die Erfahrung und die Fähigkeiten Tifflors würden nicht ausreichen, um alle Probleme zu bewältigen. Die Schlüsselfigur hieß nach wie vor Perry Rhodan. Vom Erscheinen des Großadministrators hing weitgehend das Schicksal des Imperiums ab.
    Tifflor versprach Bull, ihn laufend von den Ereignissen im Weltraum zu unterrichten. Der Staatsmarschall würde sich ausschließlich den Verhältnissen auf der Erde widmen.
    Er brauchte nicht lange auf Schwierigkeiten zu warten. Bereits eine Stunde nach seinem Gespräch mit Tifflor versammelten sich vor dem Hauptgebäude der Solaren Administratur Tausende von Menschen. Die aufgewiegelte Menge verlangte eine Erklärung der letzten Ereignisse.
    Bull gab eine kurze Nachricht an die Chefredaktion von Terra Television. Darin wurde die Bevölkerung zur Ruhe und Besonnenheit ermahnt. Der Wortlaut wurde in Abständen von einer Stunde wiederholt.
    In den Abendnachrichten wurde von überall stattfindenden Demonstrationen und Unruhen berichtet.
    Das Parlament war zu einer Sondersitzung zusammengetreten.
    Bull verließ sein Büro nicht. Er lehnte es ab, mit Vertretern verschiedener Interessengruppen zusammenzutreffen, da er sich vorstellen konnte, daß man ihn nur mit schon oft gehörten Vorwürfen überschütten würde. Die besten Diplomaten der Administratur wurden in alle Welt geschickt, um für Ordnung zu sorgen. Bull zweifelte, daß sie Erfolg haben würden, aber er mußte alles versuchen, um ein allgemeines Chaos zu verhindern. Von den Kolonien trafen

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