Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Berührung des kalten Fußbodens völlig unempfindlich. Anrath hatte das Gefühl, auf Gummimatten zu laufen. In seinen Ohren summte es. Er begab sich ins Bad, das neben dem Schlafraum eingerichtet war. Als die Dusche lief, hörte er jemand ins Zimmer kommen.
    „Mr. Anrath!" rief Copsons vertraute Stimme. „Wie fühlen Sie sich?"
    „Ausgezeichnet!" gab Anrath zurück. Er nahm ein Handtuch und kehrte ins Zimmer zurück. Copson beobachtete schweigend, wie der Ingenieur sich abtrocknete.
    Als Anrath angezogen war, setzte er sich aufs Bett und blickte den Arzt abwartend an.
    „Ihre innere Einstellung wird sich in ein paar Stunden wieder ändern", prophezeite Copson. „Wenn die Wirkung der Injektion abklingt, müssen Sie wieder mit den gewohnten Schwierigkeiten kämpfen."
    Anrath brachte das Handtuch ins Bad.
    „Das dachte ich mir", sagte er durch die offene Tür. „Immerhin wissen Sie jetzt, was Sie tun müssen, um mich für meinen morgigen Auftritt vor dem Parlament vorzubereiten."
    Copson lachte gezwungen.
    „Sie denken, daß mit einer Injektion alles geregelt ist? Das stimmt nicht. Wenn Sie vor dem Parlament sprechen, dürfen Sie nicht unter dem Einfluß bestimmter Präparate stehen. Es gibt genügend Wissenschaftler unter den Administratoren, die die kleinen Anzeichen zu deuten wissen.
    Außerdem bestünde die Gefahr, daß Sie einen schwerwiegenden Fehler begehen. Wir könnten Ihre Handlungen nicht vorausberechnen."
    „Aber wenn ich keine Injektion erhalte, können Sie es", gab Anrath spöttisch zurück. „In diesem Fall wissen Sie genau, daß ich versagen werde."
    Dr. Copson seufzte. Er schien weitgehend mit seinen eigenen Problemen beschäftigt zu sein.
    „Ich war von Anfang an gegen Ihren Einsatz", sagte er. „Sie bringen nicht die natürlichen Fähigkeiten Perry Rhodans mit. Nach zehnjähriger Schulung stünden wir noch immer vor den gleichen Problemen."
    Anrath kehrte ins Zimmer zurück und warf sich aufs Bett. Er wußte, daß Copson ihm keine Sympathien entgegenbrachte, aber er verstand es nicht, daß der Arzt so offen seiner Überzeugung Ausdruck verlieh. Copsons Reaktionen waren ihm schon immer seltsam erschienen, aber seine letzten Worte waren nichts anderes als eine negative Stellungnahme zu den Plänen Allan D. Mercants.
    „Es wird Sie erleichtern, von mir zu hören, daß die Hypnoschulung abgeschlossen ist", fuhr Dr.
    Copson fort. „Sie fliegen morgen zur Erde. Solarmarschall Mercant hat offenbar eingesehen, daß Sie am letzten Tag nichts mehr dazulernen können."
    Anrath blickte zur Decke. Die Bemerkungen Dr. Copsons trafen ihn nicht.
    „Sie haben jetzt zehn Stunden Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen", sagte Dr. Copson. „Dann wird Major Santanjon Sie abholen, um Sie an Bord der THEODERICH II zu bringen, die jetzt CREST IV heißt. Die letzten Stunden vor dem Abflug zur Erde werden Sie im Schiff bleiben."
    „Muß ich mich während der zehn Stunden in diesem Zimmer aufhalten?" erkundigte sich Anrath.
    Copson schüttelte den Kopf.
    „Alle Unterrichtsräume stehen Ihnen zur Benutzung frei. Sie können in der Bibliothek lesen und sich Filme ansehen. Genießen Sie die Stunden, die Ihnen noch bleiben. Niemand weiß, was Sie morgen auf der Erde erwartet."
     
    *
     
    Allan D. Mercant war nicht überrascht, als er erfuhr, daß Mory Rhodan-Abro auf dem Mond gelandet und an Bord der THEODERICH II gegangen war. Rhodans Frau wollte den Flug offenbar mitmachen und Anrath mit Ratschlägen zur Seite stehen. Auch Mercant war entschlossen, den Ingenieur zur Erde zu begleiten. Seit OLD MAN an der Grenze des Sonnensystems aufgetaucht war, arbeitete die Solare Abwehr auf Hochtouren. Die Zahl der für die Organisation tätigen Agenten und Spezialisten reichte nicht aus, um alle Gefahrenpunkte unter Kontrolle zu halten. Das Solare Imperium befand sich in Aufruhr.
    Mercant überzeugte sich, daß er noch drei Stunden bis zum Start der falschen CREST IV Zeit hatte.
    Er hatte aufgehört, sich um alle eingehenden Meldungen über Ausschreitungen und Unruhen zu kümmern. Es verging keine Minute, in der nicht eine besorgniserregende Nachricht eintraf. Mercant hatte Nathan damit beauftragt, die wichtigsten Ereignisse auszuwerten. Nur so war es möglich, die Tätigkeit der Solaren Abwehr an den Brennpunkten zu konzentrieren.
    Im Augenblick deutete alles darauf hin, daß im Sonnensystem Anarchie ausbrechen würde. Auf der Erde hatte ein großer Teil der Bevölkerung die Arbeit niedergelegt. Auf den Straßen

Weitere Kostenlose Bücher