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0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ständig Funkbotschaften ein. Man verlangte zu erfahren, was sich im Sonnensystem abspielte. Das Mißtrauen gegen die Vorherrschaft der Erde, das lange Zeit unter der Oberfläche geblieben war, brach wieder hervor. Bull sprach über Funk mit mehreren Administratoren und fand heraus, daß sich die Zahl von Rhodans Anhängern schnell verringerte. Die Gegner von Rhodans Politik gewannen an Einfluß.
    Kurz vor Mitternacht wurde in Terrania ein Mann festgenommen, der versucht hatte, Feuer an ein öffentliches Gebäude zu legen. Eine Horde Betrunkener machte den Versuch, die rumalische Botschaft zu stürmen, weil der Administrator von Rumal sich offiziell für die Pläne der Administratur eingesetzt hatte.
    Kurz nach Mitternacht wurde Bull von Mory Rhodan-Abro angerufen.
    „Ich habe soeben die letzten Nachrichten gehört", begann sie ohne Umschweife „Wenn die augenblickliche Entwicklung anhält, verlieren wir innerhalb weniger Tage die Kontrolle über die Ereignisse auf der Erde. Auf den anderen Planeten des Systems sieht es wahrscheinlich nicht besser aus."
    „Ich habe alle erforderlichen Gegenmaßnahmen veranlaßt", erklärte Bull.
    „OLD MAN braucht nur zu warten, bis auf der Erde Anarchie herrscht", sagte sie. „Im Augenblick hält Gwydlin Grichert eine Rede vor dem Parlament. Trotz der späten Stunde sind alle Administratoren anwesend. Grichert wird ständig von Beifall unterbrochen."
    „Ich hatte keine Zeit, die Sitzung zu verfolgen."
    „Grichert hat zum erstenmal jene Notverordnung erwähnt, die die Nachfolge meines Mannes im Fall eines Todes regelt", berichtete Mory.
    Bulls Augen weiteten sich.
    „Ob er etwas ahnt?", „Ich weiß es nicht", antwortete Mory. „Wir haben Grichert schon lange im Verdacht, daß er gute Beziehungen zu den Akonen, vielleicht sogar zu Condos Vasac hat."
    Die Condos Vasac war eine verbrecherische Geheimorganisation, die seit Jahren gegen das Solare Imperium arbeitete. Vor allem die USO beschäftigte sich mit diesen gefährlichen Gegnern der Menschheit.
    „Ich kann Grichert nicht verhaften lassen", sagte Bull zögernd. „Wir haben noch keine Beweise, daß er gesetzwidrig handelt. Außerdem können wir jetzt keinen Skandal brauchen."
    „Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, vor dem Parlament zu sprechen", verkündete Mory.
    „Was halten Sie von dieser Idee?"
    „Unter normalen Umständen kann eine Frau viel erreichen", gab Bull zu. „Vor allem dann, wenn sie gut aussieht. Ich bezweifle jedoch, daß Sie das Mitgefühl unserer Gegner wecken können. Sie sind als Zellaktivatorträgerin und Obmann des Eugaul-Systems bekannt. Sie haben zahllose Auseinandersetzungen mit Bravour überstanden. Wenn Sie jetzt die Rolle der schutzbedürftigen Frau spielen wollen - und nur als solche können Sie bei den Administratoren Erfolg haben -, wird man uns das nicht abnehmen. Ich befürchte, daß Ihr Eingreifen die Lage noch verschlechtern würde."
    „Der erste Februar ist bereits angebrochen", sagte Rhodans Frau. „Die gesamte Welt weiß inzwischen, daß der Großadministrator morgen vor dem Parlament eine Erklärung abgeben will.
    Können Sie sich vorstellen, was geschehen wird, wenn die Einhaltung Ihres Versprechens ausbleibt?"
    „Das würde den endgültigen Zusammenbruch bedeuten. In allen Teilen der Welt vertraut man nach wie vor dem Großadministrator. Die Menschen glauben, daß Rhodan morgen alles in Ordnung bringen wird."
    „Ich wage nicht, an Heiko Anrath zu denken", murmelte Mory.
     
    *
     
    Am Morgen des 1. Februar erwachte Heiko Anrath aus einem zwölfstündigen Tiefschlaf. Zu seinem Erstaunen war er allein im Zimmer. Die Hypno-Haube hing an einem Gestell neben dem Bett.
    Anrath hatte einen schlechten Geschmack im Mund. Trotzdem fühlte er sich ausgeruht. Er gähnte und fragte sich, wann Dr. Copson wohl hereinkäme, um sich mit ihm zu beschäftigen. Allmählich kehrte Anraths Erinnerung an den Vorfall vor seinem Einschlafen zurück. Er hatte sich seltsam benommen. Dr.
    Copson hatte ihm eine Injektion gegeben.
    Meine Nerven haben versagt, dachte Anrath.
    Dieser Gedanke bereitete ihm kein Unbehagen: ein sicheres Zeichen, daß das Mittel, das man ihm injiziert hatte, noch immer wirksam war. So ließ sich auch das eigenartige Gefühl der Losgelöstheit erklären, das von ihm Besitz ergriffen hatte.
    Jetzt hätte es ihm wenig ausgemacht, als Perry Rhodan aufzutreten. Er schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Er fühlte sich taumelig, und seine Fußsohlen waren gegen die

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