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0331 - Ninja, Zombies und Shimada

0331 - Ninja, Zombies und Shimada

Titel: 0331 - Ninja, Zombies und Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gewalt schafften wir so etwas nicht.
    Dazu waren wir einfach zu schwach.
    Er ließ ihn zusammengeklappt, zeigte nicht die Sonne des Fächers, aber er bewies uns, daß er echt war.
    Das gab auch ich zu.
    »Nun?« fragte mich Oziko, »habe ich dir zuviel versprochen, John Sinclair?« Er war wieder in den vertrauten Tonfall gefallen.
    »Ich weiß es nicht. Es kann auch ein Geist sein.«
    »Soll ich dir das Gegenteil beweisen?«
    Ich lächelte kalt. »Das müßte er tun.«
    »Shimada!« Der Befehl klang auf, und die lebende Legende reagierte.
    So schnell, wie er seinen Arm bewegte, so schnell konnte ich kaum schauen. Ich sah das Blitzen über meinem Schädel, das sich zu einem Kreis schloß, und hörte das Fauchen.
    Mit dem Schwert hatte Shimada zugeschlagen. Dabei waren so große Luftwirbel entstanden, daß die Fackeln anfingen zu flackern und sich die Flammen waagerecht legten, als hätten sie Angst, von der Klinge erwischt zu werden.
    Ich hatte unwillkürlich den Kopf eingezogen. Erst als ich Ozikos Lachen hörte, schaute ich wieder auf. Allmählich beruhigte ich mich.
    Meine Haare hatten sich aufgerichtet, jetzt nahmen sie wieder die normale Lage ein.
    Neben mir atmete Yakup scharf ein und aus.
    »So war es, so wird es sein und bleiben«, erklärte der Japaner, der sich nicht gerührt hatte und mit seiner Waffe auf mich zielte. »Shimada ist gekommen, er hat seine wahre Größe erreicht, du wirst es erleben, nein, doch nicht, denn vorher werdet ihr getötet. Ihr könnt es euch aussuchen. Soll Shimada euch vernichten, oder sollen es meine Ninja tun? Sie brennen darauf, es zu tun.«
    »Keiner«, erwiderte ich.
    Er lachte. »Das habe ich mir gedacht, aber wir werden von unseren Plänen nicht abgehen. Unser Weg ist vorgezeichnet.«
    »Mit Mord«, sagte ich.
    »Natürlich.«
    Plötzlich meldete sich Yakup. »Und weshalb mußte Helen sterben? Sie hat euch nichts getan?«
    »Du Narr«, erwiderte Oziko und begann zu lachen. »Natürlich hat sie uns nichts getan, aber jeder Mensch besitzt zwei Augen, um zu sehen. Helen sah auch. Nur entdeckte sie etwas, das nicht für ihre Augen gemacht war. Sie beobachtete uns.«
    »Wen genau?«
    »Mich und meine Freunde. Sie bekam eine Versammlung mit. Zwar hat sie wohl kaum etwas von dem gehört, was gesprochen wurde, doch wir mußten sichergehen.«
    »Und deshalb habt ihr sie grausam getötet?« ächzte Yakup Yalcinkaya.
    »So ist es.«
    An dieser Antwort hatte mein türkischer Freund schwer zu knacken.
    Er öffnete und schloß seine Hände. Um seine Lippen zuckte es, und er warf mir einen flehenden Blick zu, in dem aber auch der Haß schwelte, den er dem anderen entgegenbrachte. Yakup hätte sich, das war ihm anzusehen, am liebsten auf diesen Mann gestürzt. Nur mühsam hielt er sich zurück, und seine Blicke wandten sich dem Totenbaum zu, als erwarte er von dort Hilfe.
    Erwartete er das wirklich?
    Auch ich schaute auf den Baum. Dort tat sich nichts. Die Leichen lagen weiterhin in ihrer gespenstisch anmutenden Starrheit, obwohl sie durch die Lichtreflexe manchmal so aussahen, als wären sie zu einem unheilvollen Leben erwacht. Sie waren in der Halle der Weisheit begraben worden, damit ihr Geist eins werden konnte mit dem Kosmos, um aus anderen Dimensionen hervor Lebenden Unterstützung zu gewähren.
    So jedenfalls hatte ich die Botschaft verstanden, und ich war gespannt, ob sie eingehalten wurde.
    Yakup glaubte daran.
    Er war plötzlich zum Mittelpunkt geworden. Sein Blick und der des Japaners Oziko trafen sich. Yakup schaute voller Wut und Haß. In seinem Innern loderte ein Inferno der Gefühle.
    In den Augen brannte es.
    Er verzehrte sich. Nichts war mehr von seiner coolen Überlegenheit geblieben, die man ihm sicher im Kloster beigebracht hatte.
    »Was wollen Sie noch?« fragte Yakup. »Sie haben das Leben eines Menschen genommen? Weshalb wollen Sie unseres auch zerstören?«
    »Jeder, der sich mir in den Weg stellt, wird vernichtet«, erklärte der Yakuza-Führer kalt. »Es gibt kein Zurück. Der Tod ist eine beschlossene Sache. Von Geburt an. Nur der Zeitpunkt ist immer anders. Er wechselt. Den einen trifft es früher, den anderen später.« Nach den Worten umspielte ein knappes Lächeln die Lippen des Japaners. »Und wenn der Geisterjäger vernichtet wird, jubeln die Heerscharen des Bösen.«
    Yakup atmete tief durch. »Es ist also dein fester Wille, uns umzubringen?«
    »Ja.«
    Für einen Moment wirkten die Augen des jungen Türken wie gläserne Kugeln. Dann nickte er. Bedächtig

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