0331 - Ninja, Zombies und Shimada
zudem noch einen Namen trug.
Shimada!
Ja, es war die lebende Legende, die ich zu sehen bekam.
Und die Erinnerungen stiegen zwangsläufig in mir hoch.
Wie hatte ich gegen ihn gekämpft! Und nicht nur ich allein, sondern auch mein Todfeind Xorron. Innerhalb der Kristallwelt hatten sich die beiden nichts geschenkt. Xorron, der fast Unbesiegbare, und Shimada, die lebende Legende. Unter dem Schutz der Göttin Pandora stehend, war er in die Kristallwelt gekommen, um Xorron die Macht zu nehmen.
Es hatte kein Pardon zwischen den beiden gegeben. Mir war es dann gelungen, Xorron zu töten. Wie es Shimada ergangen war, wußte ich nicht. Pandora hatte ihn aus dem Spiel geholt und auch die Kristallwelt verändert. Diese Legendenwelt war versunken, wir gerieten wieder in den Strudel der Zeiten und fanden zurück. [1]
Hinter uns hatte ein gewaltiges Abenteuer gelegen, das man auch mit dem Begriff mörderisch umschreiben konnte.
Vergessen hatte ich es nicht, aber ich war doch froh gewesen, Shimada anschließend nicht mehr zu begegnen, denn andere Fälle hatten meine Freunde und mich voll in Anspruch genommen.
Leider war nicht alles, was verschwand, auch wirklich tot oder blieb verschwunden.
Shimada belehrte mich eines Besseren. Pandora, die Unglücksbringerin, hatte im letzten Augenblick ihre schützende Hand um ihn gelegt. Den goldenen Samurai gab es nicht mehr, Xorron war ebenfalls vernichtet, nur Shimada überlebte. Das bewies er mir.
Irgendwie mußte es ihm auch gelungen sein, das gefährliche Samurai-Schwert zu retten, denn er trug es weiterhin bei sich. Und er sah aus wie immer. So kannte ich ihn, so hatte ich ihn fürchten gelernt.
Eine Gestalt, die einen blauen Kampfmantel oder eine blaue Kampfkleidung trug. Wie die Leichentücher um einen Toten, so waren sie um seinen Körper gewickelt. Ich sah von seiner Gestalt eigentlich wenig, nämlich nur einen Ausschnitt seines Gesichts, in dem besonders die Augen auffielen. Sie waren von einem kalten, gnadenlosen Blau. Es erinnerte mich ein wenig an die Augen des Dämons Belphegor, nur waren diese noch anders. Kristalliner, unmenschlicher, dämonenhafter.
Diese Augen schienen das Wissen ferner, längst vergessener Zeiten in sich gesammelt zu haben, sie hatten die Mythen und Legenden zu einem Konglomerat des Schreckens vereinigt, und wer von ihnen angeschaut wurde, sah in den Pupillen seinen Tod.
Ich war von ihnen angeschaut worden. Ich kannte den Blick, ich hatte mich gegen ihn gestemmt.
Auch jetzt tat ich es, obwohl ich spürte, wie mir der Schweiß wie schmelzendes Fett in Bahnen den Rücken entlanglief. Es war auch bei mir die Furcht, die mich reagieren ließ. Es kostete mich Beherrschung, auf der Stelle stehenzubleiben.
Umringt war ich von Feinden. Auch von Oziko, dem Mann, der alles in die Wege geleitet hatte und der als einer der Yakuza-Chefs galt.
Yakuza ist die japanische Mafia. Oziko stand also mit seinen Männern um uns herum und ließ uns keine Sekunde aus den Augen. Er selbst trug einen Revolver. Seine Leute waren gekleidet wie Ninja und auch dementsprechend bewaffnet.
Mit mir in diese vertrackte Lage geraten war Yakup Yalcinkaya. Ein junger Türke, den der Weg nach San Francisco verschlagen hatte, und der dort in einem Kloster von Mönchen ausgebildet worden war.
Gestärkt an Leib und an Seele hatte er das Kloster verlassen, um zu studieren.
Während dieser Zeit hatte er das Mädchen Helen Price kennengelernt, sich in sie verliebt und mußte mit ansehen, wie sie von Ninja-Killern grausam umgebracht worden war.
Seit diesem Tag lebte Yakup allein für seine Rache. Er wollte die Vernichtung der Mörder.
Dabei ging er systematisch vor. Er drehte nicht durch, er dachte nach und erfuhr, daß es Menschen gab, die ebenfalls die grausamen Ninja bekämpften.
Nicht alle Ninja waren schlimm, aber die, die sich um Shimada rankten und die ihn verehrten, konnte man ruhig als mordende Teufel bezeichnen. Der junge Türke hatte Glück. Sein Forschen zeigte Erfolg, der Weg führte ihn nach London. Und dort war er auf Suko und mich getroffen. Er hatte mir das Leben gerettet, Sukos ebenfalls, so daß es einen für ihn perfekten Einstieg gegeben hatte.
Wir waren von seiner Geschichte fasziniert gewesen und hatten nicht gezögert, ihn zu begleiten. An die amerikanische Westküste waren wir geflogen und konnten in San Francisco die Spur der Ninja-Killer aufnehmen. Was Suko inzwischen erreicht hatte, war uns unbekannt, da wir uns von ihm getrennt hatten. Unser Weg aber
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