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0331 - Urwelt-Horror

0331 - Urwelt-Horror

Titel: 0331 - Urwelt-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Feinden aufgenommene Spur zur Gefahr für Lord-Elrod-Hel werden konnte.
    Der Dämon war vorsichtig…
    ***
    Der Echsenmann fing Monicas Sturz auf.
    Er setzte sie nicht gerade sanft auf dem Boden ab, versetzte ihr einen Stoß, daß sie stürzte, und drehte sie auf den Bauch. Er zischte etwas, und als sie sich wieder zu erheben versuchte, da drückte er sie fest gegen den Boden.
    Sie blieb liegen, den Dolch immer noch umklammert. Sie fühlte sich in diesem Moment ohnehin nicht in der Lage, zu kämpfen. Gegen den Echsenmann hatte sie keine Chance.
    Er begann plötzlich mit irgend etwas ihren Rücken einzureiben, ihre Arme und Beine. Es prickelte und brannte, aber dann fielen die Netzfäden des Spinnennetzes von ihr ab. Die matschige Substanz hatte dem Klebstoff die Wirkung genommen.
    Der Echsenmann erhob sich und trat einige Schritte zurück. Monica rollte herum und sah, daß die eigenartige Substanz das Produkt zerquetschter, fleischiger Blütenblätter war. Die dazugehörige Blume sah sie nur ein paar Meter entfernt. Das Ding hatte vom Aufbau her eine vertrackte Ähnlichkeit mit irdischen fleischfressenden Pflanzen.
    Monica sah nach oben. Da war die schäferhundgroße schwarze Spinne damit beschäftigt, das Netz wieder auszuflicken und fleißig neue Fäden abzuscheiden.
    Der Echsenmann öffnete das krokodilähnliche Maul. Er zischelte etwas, dann schien er sich menschlicher Worte zu erinnern.
    »Nicht gut für Futter. Spinne großer Zorn. Kein… Käfer du. Zu weich.«
    Zwischen den Worten schnappte er nach Luft, sprach teilweise »rückwärts«. Er hatte mit der Wortbildung wohl ebensolche Schwierigkeiten, wie Monica sie mit seiner Zischsprache gehabt hätte.
    Sie starrten sich an.
    »Du sprichst meine Sprache?« fragte sie nach.
    Der Echsenmann schüttelte heftig den Kopf. »Ja«, sagte er. »Spreche wenig. Wie… Name?«
    »Monica. Und du?«
    »Chraa«, sagte er. »Du Monecha. Name gut sprechen. Kommen.« Er drehte sich ohne ein weiteres Wort um und stapfte in das Dickicht hinein.
    Als es ihm zu dicht wurde, zog er das Schwert und hieb sich damit eine Schneise wie mit einer Machete. Er sah sich nicht einmal um, ob Monica ihm folgte.
    Sie blieb einfach stehen, sah ihm nach, sah dann wieder nach oben.
    Die Spinne, die ihr Opfer abgelehnt hatte, war mit der Renovierung des Netzes fast fertig. Allmählich begann Monica zu begreifen. Die Spinne brauchte hartschalige Opfer, Insekten mit einer Chitinhülle, die sie besser verdauen konnte. Mit Monica hatte sie nichts anzufangen gewußt.
    Weit entfernt brannte in den Baumwipfeln das Flugzeug aus. Der Kadaver des Drachen war nicht zu sehen.
    Monica fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte. Welche Rolle spielten die Echsenleute? Welche der Mann in der Toga? Und – was war aus ihm geworden? Obgleich der Echsenmann sie gerettet hatte, obwohl der Toga-Träger ihr auch nicht gerade freundlich gesonnen zu sein schien, fühlte sie sich doch mehr zu ihm hingezogen als zu ihrem Retter.
    Wahrscheinlich, weil er menschlicher war.
    Aber sie hatte mit Sicherheit keine Chance, zum Flugzeugwrack vorzustoßen.
    Hier, unter dem Spinnennetz, war eine kleine Lichtung, auf der hier und da Schalenreste getöteter Insekten herumlagen. Zwei der möglicherweise fleischfressenden Pflanzen säumten den Rand der winzigen Lichtung, dahinter war undurchdringliches Dickicht. Nackt, wie sie war, nur mit dem Dolch bewaffnet, würde sie da nicht hindurchkommen.
    Wenn sie aus diesem Stück Dschungel verschwinden wollte, mußte sie wohl oder übel den Weg beschreiten, den der Echsenmann Chraa für sie schlug.
    Verdrossen folgte sie ihm, dabei aufmerksam nach den Seiten, auf den Boden und zum Blätterdach hinauf schauend. Sie mußte mit allerlei häßlichem und giftigen Tier rechnen, das nicht der gleichen löblichen Ansicht wie die Spinne war.
    Nach ein paar Minuten hatte sie Chraa eingeholt.
    »Ah, Monecha«, zischelte er, als habe er ihre Annäherung gespürt.
    Dabei hatte er sich nicht ein einziges Mal umgesehen.
    »Wo willst du hin?« fragte sie ihn.
    »Zu Quelle«, verkündete er.
    Für ihre Begriffe besaß er, obgleich er so gebrochen sprach, einen ausgiebigen Wortschatz. Der Begriff »Quelle« war immerhin nicht sonderlich gebräuchlich. Überhaupt war es verwunderlich, daß hier ihre Sprache, Deutsch, geredet wurde.
    Sie glaubte sich in einem Alptraum zu befinden. Aber jeder Alptraum findet irgendwann einmal ein Ende.
    Das hier – war erst der Anfang…
    Nach etwa zwei Stunden, wie Monica

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