Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0331 - Urwelt-Horror

0331 - Urwelt-Horror

Titel: 0331 - Urwelt-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
weiter, was Monica Peters und Zamorra erlebten.
    Eine Spur, die vom Buch zum Dunklen Bären führte, gab es jetzt nicht mehr.
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß registrierte, daß Elrod-Hel beschworen worden war. Und er konnte sich auch denken, worum es ging. Aber als der Dunkle Bär zurückkehrte und sich wohlig vor der magischen Kugel räkelte, glaubte Eysenbeiß zu erkennen, daß der Dunkle Bär der Sieger geblieben war.
    Hinter seiner Silbermaske, die jede Regung seines Gesichts Außenstehenden verbarg, hob Eysenbeiß erstaunt die Brauen. Wenn Elrod-Hel stark genug war, sich der Attacken der Zamorra-Crew zu erwehren und ungeschoren zu bleiben, dann war er entschieden mächtiger, als Eysenbeiß bisher geglaubt hatte. Eysenbeiß mußte auf der Hut sein, noch vorsichtiger agieren als zuvor.
    Zu dieser Vorsicht gehörte, daß er sich um das Geschehen kümmerte.
    Er versuchte, der Zeitspur zu folgen. Die Zeit war seine Spezialität.
    Schon damals, als er noch einer der wenigen Großen der Sekte der Jenseitsmörder war, hatte er die Fähigkeit besessen, mit Geisteskräften in die Zukunft zu greifen und dieser Gegenstände zu entreißen, um sie in seine Gegenwart zu holen. Dabei spielte es keine Rolle, ob diese Gegenstände sich in einer anderen Dimension befanden oder in seiner eigenen.
    Damals hatte er allerdings auch noch seinen Prydo besessen, der jetzt in Bill Flemings Hand war und die Funktion eines Trojanischen Pferdes erfüllte. Aber nur beobachtend konnte Eysenbeiß seine Kräfte dennoch anwenden.
    Er mußte allerdings in die Vergangenheit greifen, was ungleich schwerer war als ein Griff in die Zukunft – zumindest für ihn. Es zehrte an seinen Kräften, und ihm kam zugute, daß die Auseinandersetzung, die Elrod-Hel zu bestehen gehabt hatte, erst wenige Minuten zurücklag.
    Eysenbeiß erfuhr, was geschehen war.
    Er erfuhr aber auch, daß Elrod-Hel einen entscheidenden Fehler beging.
    Er unterlag einem Irrtum.
    Das konnte gefährlich werden.
    Eysenbeiß mußte zaubern, daß er die Kontrolle behielt. Er dachte über die Einzelheiten nach. Und schließlich kam er zu der für ihn erleichternden Erkenntnis, daß es vorerst keine Rolle spielte, was geschehen war.
    Im Gegenteil – je mehr Menschen aktiv wurden, desto größer wurde die Erfolgschance.
    Und wenn alles schiefging, konnte er versuchen, Bill Fleming einzusetzen.
    Aber Eysenbeiß glaubte nicht an ein Mißlingen des großen Plans, in dem Lord Elrod-Hel selbst längst zur Schachfigur geworden war, ohne es zu ahnen.
    In Wirklichkeit war Eysenbeiß der Spieler geworden.
    Aber das ging erst einmal niemanden etwas an.
    ***
    Es dauerte eine Weile, bis wieder ein erstes Zucken durch den Körper des Lords ging. Bryont Saris öffnete die Augen, atmete einige Male flach und dann tiefer durch und erhob sich dann.
    Nicole atmete erleichtert auf.
    Sie hatte zwar schon bei der ersten Untersuchung bemerkt, daß der Lord nicht tot war, aber sie war sich bis zuletzt nicht sicher, ob er nicht doch sterben würde. Denn sein Herzschlag ging unregelmäßig und setzte zuweilen für fast eine halbe Minute aus, um dann wieder hektisch zu rasen.
    »Er konnte mich nicht töten«, sagte Saris mühsam. »Das schafft keiner – es sei denn, die Kette würde unterbrochen. Und das ist nicht so einfach zu bewerkstelligen.«
    »Du warst also überhaupt nicht wirklich in Gefahr?«
    Der Lord schüttelte den Kopf. »Nein. Ich wollte dir nur eine Beschäftigung anbieten. Der Dämon hätte mich auch nicht töten können, wenn du nicht mit dem Ju-Ju-Stab in der Nähe gewesen wärst.«
    Er lachte leise auf. »Meine Stunde ist noch nicht gekommen.«
    Nicole preßte die Lippen zusammen. Vor einiger Zeit hatte Lord Saris sie und Zamorra in das Geheimnis der Erbfolge oder der Kette eingeweiht.
    Wenn ein Saris der Erbfolge starb, wurde er in der gleichen Sekunde als Saris wiedergeboren und würde in seinem nächsten Leben auf Tag und Stunde genau ein Jahr länger leben als sein Vorgänger. Der hatte also nichts anderes zu tun, als neun Monate vor seinem Tod einen Sohn zu zeugen, als der er wiedergeboren werden würde. Bryont Saris kannte die Stunde seines Todes genau – aber bis dahin würde noch einige Zeit vergehen. Vorher war er nicht zu töten.
    In der Erbfolge hatte es noch niemand geschafft, die Kette zu durchbrechen.
    Jeder neue Saris wurde immer ein Jahr älter als der vorige. Nicole wußte nicht genau, wie alt Bryont jetzt war. Er hatte es ihr einmal gesagt, aber sie hatte es vergessen.

Weitere Kostenlose Bücher