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0332 - Besuch beim Geisterhenker

0332 - Besuch beim Geisterhenker

Titel: 0332 - Besuch beim Geisterhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragte er höhnisch und hielt mir das gefüllte Glas entgegen.
    Er trug es in der linken. In der rechten hielt er eine Pistole, deren Mündung auf mich wies…
    ***
    Die Gefahr braute sich zusammen!
    Dieser Gedanke erregte Lady Sarah Goldwyn. Sie wußte, daß der Fall, der eigentlich noch keiner war, vor einer entscheidenden Wende stand.
    John Sinclair war gegangen, er hatte nichts getrunken, und Lady Sarah sah ihn im Gastraum verschwinden.
    Wenig später setzte sich auch der Wirt in Bewegung, um dem Geisterjäger zu folgen. Johns Glas nahm er mit.
    Das gefiel der Horror-Oma überhaupt nicht. Da stimmte etwas nicht, denn welchen Grund sollte der Mann haben, sich von seinen Gästen zu entfernen?
    Auch Lady Sarah wollte gehen. Sie stemmte sich schon hoch, als Markham sie ansprach. »Wo wollen Sie hin, Sarah?«
    »Ich muß leider auch…«
    »Warten Sie noch einen Moment, bitte!«
    »Sie können mir nicht…«
    »Doch, ich will es so. Sie haben sich für diese Reise entschlossen: Weshalb wollen Sie ein Spielverderber sein?«
    »Und welches Spiel lauft hier ab?«
    Markham beugte sich vor und grinste kalt. »Das große Spiel einer alten Rache«, flüsterte er. »Ich habe es in Gang gesetzt und werde mich auch nicht aufhalten lassen. Ich weiß, daß Sie und John Sinclair keine normalen Gäste sind. Sie wollen etwas herausfinden. Das finde ich prima, und Sie sollen auch etwas finden. Aber alles zu seiner Zeit, und wenn ich es will.« T.C. Markham stand auf. »Haben Sie überhaupt etwas von dem Drink genommen, Sarah?«
    »Natürlich.«
    T.C. schüttelte den Kopf. »Das glaube ich Ihnen nicht. Sie haben nicht getrunken. Sie wollten auch davon nichts trinken. Ich brauche mir nur die Gläser der anderen anzuschauen. Sie sind wesentlich leerer. Nein, Sarah, Sie haben nur genippt.«
    »Und wenn?«
    »Ist das gegen die Regel.«
    Sarah Goldwyn wurde langsam wütend. Sie mochte es nicht, wenn man ihr etwas befahl. Zudem dachte sie an den Wirt, der Johns Glas mitgenommen hatte. Die anderen, die bereits getrunken hatten, saßen auf den Stühlen und rührten sich nicht.
    Nur Sarah Goldwyn war noch aktiv. »Ich lasse mir von keinem sagen, wann und was ich zu trinken habe. Auch von Ihnen nicht, Markham. Merken Sie sich das.«
    »Ich befehle es Ihnen.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    Markham beugte seinen Kopf vor. In seine Augen trat ein gemeines Funkeln. Die Pupillen glichen denen eines Raubtieres, das im nächsten Augenblick ein Opfer reißt. »Wenn Sie nicht trinken wollen, werde ich Sie zwingen. Haben Sie verstanden? Zwingen!«
    »Sie haben laut genug geredet, Mister. Aber es wird Ihnen kaum gelingen, das schwöre ich Ihnen.«
    »Mal sehen.« Markham bewegte sich. Er tat es so hastig, daß er gegen den Stuhl stieß und diesen umkippte.
    Auch Lady Sarah wechselte ihre Stellung. Sie wußte sehr genau, daß sie dem anderen an Kräften deutlich unterlegen war. Wenn sie T.C.
    Markham nicht überraschen konnte, war alles vergebens. Deshalb beeilte sie sich, von der Streckbank wegzukommen.
    Im Gehen nahm sie ihr Glas mit. Bevor Markham sich versah, hatte sie das rote Zeug quer über den Tisch geschüttet. Der Mann wollte noch seinen Kopf zur Seite nehmen, das schaffte er nicht mehr. Die rote Flüssigkeit traf sein Gesicht voll.
    Vor Wut brüllte er auf. Beide Hände riß er in die Höhe und versuchte, sich das Zeug aus dem Gesicht zu wischen. Der rote Schmier klebte zwischen seinen Fingern. Er fluchte und schimpfte, als er das Zeug von seinen Händen weg nach unten schlug.
    Die Horror-Oma lief weg. Sie mußte quer durch den Garten und wollte nur das Gasthaus erreichen, um John Sinclair durch einen Schrei zu warnen. Der Geisterjäger würde sie schon verstehen, obwohl sie nicht begriff, was hier gespielt wurde.
    Sie trug zwar keine Schuhe mit hohen Absätzen, dennoch waren ihre Absätze höher als die eines Herrenschuhs. Da sie nicht den Plattenweg nahm, mußte sie über die Wiese laufen. Ein unebenes Gelände mit kleinen Buckeln und tückischen Stolperfallen.
    Markham war schneller.
    Er schnitt der Horror-Oma den Weg ab. Sarah Goldwyn hörte sein gemeines Lachen, und da wußte sie, daß sie endgültig verloren hatte, denn im nächsten Augenblick baute sich Markham vor dem Eingang auf.
    Er bot ein Bild des Grauens.
    Breitbeinig hatte er sich hingestellt. In seinem Gesicht klebte noch der rote Schmier. An den Wangen und am Kinn war er so verlaufen, daß er wie Streifen aus Erdbeergelee aussah. »Ich packe dich, Alte!« flüsterte er, »ich

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