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0332 - Die Pest aus den Slums

0332 - Die Pest aus den Slums

Titel: 0332 - Die Pest aus den Slums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Pest aus den Slums
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etwas geht hier vor. — Gestalten,… ich glaube, ich…«
    Mitten im Wort wurde die Stimme abgeschnitten. Die Leitung war tot.
    Ich riß Jacke und Halfter vom Stuhl, sauste die Treppe hinunter, zischte aus dem Haus und rannte im Sprintertempo die Oak-Point-Street hinauf.
    Ich hatte kein Auto. Es wäre riskant gewesen, in diesem Bezirk mit dem Jaguar zu fahren. Die Farragut Street war knapp zehn Minuten entfernt. Bei meinem Tempo schaffte ich die Strecke in wenig mehr als drei Minuten.
    Nichts rührte sich, als ich in die Farragut Street einbog. Die Straße lag menschenleer im Licht der wenigen Bogenlampen. In irgendeiner der Fabriken wurde noch gearbeitet. Ich hörte das Kreischen einer Metallsäge.
    Ich erreichte den Bretterzaun von Lofton Duchmans Fabrik. Das Holztor war geschlossen. Ich hämmerte mit der Faust dagegen. Nichts rührte sich.
    Ein kleiner Anlauf und ein Sprung genügten. Meine Hände klammerten sich um den oberen Rand des Bretterzaunes. Ich zog mich hoch und ließ mich auf der anderen Seite herunterfallen.
    Es war dunkel auf dem Fabrikhof. Nur in der oberen Etage des Hauses, in dem die Büros lagen und in dem ich heute morgen Duchman gesprochen hatte, brannte Licht hinter zwei Fenstern.
    Ich lief auf das Haus zu. Ein merkwürdiger Geruch stieg mir in die Nase, der Geruch von Benzin und Petroleum, aber ich dachte nicht darüber nach. Vielleicht wird solches Zeug bei der Spiegelfabrikätion gebraucht.
    Die Tür,' die ich am Morgen benutzt hatte, war fest verschlossen.
    Ich trat zwei Schritte zurück und rief zu dem erleuchteten Fenster hinauf.
    »Mr. Duchman! Hallo, Mr. Duchman!« Ein Schatten bewegte sich hinter dem Fenster. Dann wurde ein Flügel geöffnet. Duchman rief schüchtern:
    »Wer ist da?«
    »Der G-man, den Sie gerufen haben!«
    »Ich öffne Ihnen sofort!«
    Wenig später schloß er die Tür auf. Als ich neben dem kleinen Mann stand, spürte ich, daß er zitterte.
    »Was ist los?«
    »Kommen Sie herauf! Meine Frau ist oben. Sie fürchtet sich allein.«
    Ich fand- eine ältere, schmale, grauhaarige Frau, die mich aus großen, ängstlichen Augen ansah.
    »Was geschah mit Ihrem Telefon?«
    »Ich weiß nicht. Die Verbindung war plötzlich unterbrochen.«
    »Was haben Sie beobachtet?«
    Duchman fuhr sich mit der Hand zwischen Hals und Kragen, zerrte an der Krawatte, als bekäme er keine Luft.
    »Schatten auf meinem Hof!« stieß er hervor. »Ich sah Gestalten, hörte Stimmen!«
    Die Nerven des Mannes schienen in einem so miserablen Zustand zu sein, daß ich mich fragte, ob Duchman nicht einer Sinnestäuschung erlegen sei. Ich wandte mich an seine Frau.
    »Haben Sie auch irgendwen auf Ihrem Grundstück gesehen oder gehört, Mrs. Duchman?«
    Sie nickte.
    »Ja, da war etwas«, sagte sie leise.
    Ich trat an das Fenster und öffnete es.
    Unter mir lag der Hof der Fabrik in tiefer Dunkelheit und Stille.
    Dann zerriß eine Stimme die Stille, eine grobe Stimme:
    »Heh, Duchman! Wer hier nicht freiwillig verschwindet, den räuchern wir aus!«
    Der Rufer mußte unmittelbar jenseits des Bretterzaunes stehen, so daß ich ihn nicht sehen konnte.
    Der Geruch von Benzin wehte jetzt deutlich in das Zimmer.
    »Licht aus!« zischte ich.
    Duchmans Frau handelte rascher als der Mann. Die Deckenlampe erlosch.
    Wir standen im Dunkeln. Ich tastete nach dem Griff der 38er in der Halfter.
    Ein Lichtfunke flog über den Holzzaun, nicht größer als eine glimmende Zigarette.
    Der Lichtfunken fiel auf den Boden des Hofes, und dann ging alles blitzschnell.
    Dort, wo der Lichtfunken niederfiel, schoß eine gelbe Flamme hoch, die quer über den Hof fegte und am ersten Lagerschuppen in eine Feuerwand auseinanderbarst.
    Eine krachende Explosion fegte das Glas aus sämtlichen Fenstern, und sie fegte auch mich von meinem Platz. Ich fand mich auf dem Teppich des Zimmers wieder.
    Ich schüttelte den Kopf, um den dumpfen Druck im Schädel loszuwerden, und sprang auf die Füße.
    Das Feuer erhellte den letzten Winkel des Zimmers mit rotgelbem, grellem Licht.
    Duchmans Frau war von der Explosion zu Boden geschleudert worden. Ich sprang zu ihr.
    »Sind Sie verletzt?«
    »Nein, ich glaube nicht! Wo ist mein Mann?«
    Ich half ihr auf.
    Duchman rief: »Ich bin hier!«
    Der Luftdruck hatte ihn gegen einen Schrank geworfen, aber auch er war unverletzt.
    »Helfen Sie Ihrer Frau, Duchman!«
    Ich hetzte zum Fenster zurück.
    Alles, was sich auf dem Hofe befand, stand in Flammen. Das Feuer hatte schlagartig die hölzernen Lagerschuppen, die

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