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0332 - Die Pest aus den Slums

0332 - Die Pest aus den Slums

Titel: 0332 - Die Pest aus den Slums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Pest aus den Slums
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Ohr.
    Der Apparat war intakt. Ich hörte das Freizeichen und wählte hastig die Notrufnummer.
    »Streifendienst der City Police!« meldete sich die Stimme eines Beamten.
    »Brand in der Farragut Street! Alarmieren Sie die Feuerwehr!«
    »Okay!« antwortete der Mann nur.
    Ich spurtete zur Brandstelle zurück.
    Der Holzzaun stand jetzt in seiner ganzen Länge in Flammen. Ich glaubte, verwehte Hilferufe zu hören.
    Die Leute starrten reglos auf die Flammen. Als ich mich durchzwängte, sagte ein Mann »Das ist der FBI-Bursche!«
    Ich kämpfte mich in die Nähe des brennenden Holzzaunes.
    Irgend jemand sagte:
    »So verbrennen die alten Duchmans in ihrem eigenen Nest, diese verdammten…«
    Jetzt hörte ich die Hilferufe deutlich.
    »Los, helfen Sie!« schrie ich die Menschen an. »Der Zaun muß niedergerissen werden, dann können wir sie herausholen.«
    Keiner rührte sich.
    »Ich werde dafür sorgen, daß Sie alle wegen unterlassener Hilfeleistung vor den Richter kommen!« brüllte ich.
    »Sollen wir vielleicht mit nackten Händen ins Feuer greifen!« schrie ein Mann und hob seine Hände.
    Im Hintergrund entstand Bewegung.
    »Macht Platz!« rief ein Mann. »Steht nicht herum!«
    Der Mann kämpfte sich nach vorn. Er trug eine schwere Eisenstange in der Hand.
    »Zum Teufel, faßt doch an, ihr Feiglinge!«
    Ich erkannte ihn, als er vor mir auftauchte. Es war Raven aus der Barry Street. Er keuchte schwer unter dem Gewicht der Eisenstange.
    Ich griff zu.
    »Danke Ihnen, Raven!«
    Er nickte nur.
    Zusammen rammten wir die Stange gegen ein Brett des Zaunes, aber es war tief in die Erde eingelassen, und obwohl es brannte, wackelte es nur, fiel aber nicht.
    Raven drehte den Kopf und schrie die Leute an.
    »Los, holt euch Stangen von der Steel-Manufactory! Da liegen genug!«
    Jetzt, als sie einen der Ihren sahen, der ohne Furcht vorging, schlug die Stimmung der Bewohner der Farragut Street um. Die Männer rannten und kamen mit Eisenstangen zurück.
    In Minutenschnelle gelang es uns gemeinsam, ein großes Stück des brennenden Holzzaunes niederzureißen. Die Männer schlugen auf die Bretter ein, trampelten auf dem Feuer in ausbrechender Wut herum.
    Raven, ich und noch ein paar andere drangen in den Hof ein. Schuppen und Werkstatt waren ein einziges Flammenmeer, und auch der Dachstuhl des Hauses hatte zu brennen begonnen, aber der Weg zum Haus war frei, obschon die sengende Hitze uns auf der Haut brannte und der dicke Qualm uns die Tränen aus den Augen trieb.
    Wir holten die Duchmans aus ihrer Wohnung. Ich trug die Frau auf den Armen. Raven und zwei Männer halfen Lofton Duchman.
    Als wir die Straße erreichten, hörten wir das Sirenengeheul des ersten Streifenwagens. Nur zwei Minuten später erschien unter gellendem Schrillen der Warnglocken die Feuerwehr auf dem Schauplatz.
    ***
    Zu retten war von Duchmans Besitz nur noch das Steinhaus. Die Lagerschuppen und die Werkstatt brannten trotz der Löschversuche bis auf den Grund nieder. Die Einrichtungen zerschmolzen. Das Glas im Lager zersprang unter der Hitze zu unbrauchbaren Splittern.
    Lofton Duchman und seine Frau wurden von einem Unfallwagen zur Behandlung in ein Krankenhaus gefahren.
    Die Cops drängten die Neugierigen zurück. Ich sah mich nach John Raven um, aber er war verschwunden.
    Über die Funksprechverbindung eines Streifenwagens sprach ich mit dem FBI-Hauptquartier. Noch während die Feuerwehr arbeitete, erschien eine Gruppe von Beamten unter der Leitung von Roland Hurst, der unser Spezialist für Brandstiftungen, Bombenanschläge und alle Verbrechen ist, die mit Feuer oder Explosionen zu tun haben.
    Ich beschrieb ihm, mit welcher blitzartigen Geschwindigkeit sich das Feuer ausgebreitet hatte.
    »Benzin, Petroleum, Öl«, bestätigte er. »Damit läßt sich ein ganzer Häuserblock im Handumdrehen in Brand setzen. Okay, wir werden die Spuren sichern, um den Burschen, die hier mit Feuer spielen, eines Tages klarmachen zu können, daß sie sich dabei die Finger verbrannt haben.«
    Hurst teilte seine Leute ein.
    Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich drehte mich um. Phil stand da und lächelte mich an.
    »Du siehst angesengt aus, Jerry«, sagte er.
    »Du wirst hier nicht gebraucht«, antwortete ich.
    »Wirklich? Ich hörte im Hauptquartier, daß es bei dir brennt. Ich fuhr her und brachte eine alte Flasche Scotch zum Löschen mit. Bin ich immer noch überflüssig?«
    »Wo ist der Scotch?«
    »Im Wagen dort hinten.«
    Wir zogen uns in das Auto zurück. Phil füllte

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