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0332 - Inferno

0332 - Inferno

Titel: 0332 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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intensiv um die Erforschung der Möglichkeiten seines Machtkristalls bemüht.
    Aber mußte er das nicht? Mußte er den Kristall nicht perfekt beherrschen und alle seine Möglichkeiten kennen, wenn er als ERHABENER bestehen wollte? Dann man raunte, daß in den Tiefen des Universums Angehörige der DYNASTIE versuchten, einen neuen Machtkristall zu schaffen. Sollte dies gelingen und ein neuer ERHABENER auf dem Plan erscheinen, würde es erneut zu einem Machtkampf kommen. Und es war nicht sicher, ob Ted dann wieder auf die Unterstützung Zamorras und Aurelians zurückgreifen konnte. Denn die mußten erst einmal da sein, wo der Kampf stattfand…
    Plötzlich richtete der Schamane sich auf. Er legte den Dhyarra genau in die Mitte des Musters, das er in den Boden gebrannt hatte, und wandte sich Nicole zu. Herrisch streckte er die Hand nach dem Amulett aus, so daß Nicole im ersten Moment fürchtete, er wolle es als Bezahlung für seinen Dienst fordern.
    Sie trat einen Schritt zurück.
    »Es schläft, Frau mit dem falschen Haar«, sagte der Schamane. »Ich will es wecken. Das ist es doch, was du noch wünschst!«
    »Kannst du das überhaupt?« fragte Nicole mißtrauisch. Sie traute diesem Zauberer zwar schon eine Menge zu, aber das Amulett entstammte Merlins Macht… nicht der Straße der Götter!
    »Ungläubige«, knurrte der Schamane. »Gib schon her! Oder glaubst du, ich habe noch eine Ewigkeit lang Zeit? Mein Leben nähert sich rapide seinem Ende, vielleicht bleiben mir nicht einmal mehr die hundert Sommer, sondern nur neunundneunzig. Strapaziere also nicht meine Geduld, Göttliche.«
    Er griff wieder nach dem Amulett. Nicole überließ es ihm, obwohl ihr dabei nicht ganz geheuer war. Es ging ihr plötzlich einfach zu glatt und reibungslos… Da mußte doch noch ein Haken kommen!
    Der Schamane starrte das Amulett an, studierte die Symbole des Zodiak und die umlaufenden Hieroglyphen, als wolle er sie auswendig lernen. Dann strich er einmal mit zwei Fingern im Kreis über die handtellergroße silbrige Scheibe.
    Sie leuchtete auf, und ein eigenartiges Singen ertönte. Aber es währte nicht lange. Der Schamane gab Nicole das Amulett zurück.
    »Es ist schwer«, sagte er. »Es weigert sich, aber ich habe es gezwungen. Dreimal wirst du es benutzen können, danach erlischt mein Zwang. Dann mußt du wieder zusehen, wie du es von selbst erweckst. Denke daran - dreimal wird es dir helfen.«
    »Was ist das für ein Zauber, den du da gewirkt hast?« wollte Nicole wissen. Aber der Schamane winkte ab.
    »Es wird Zeit. Gehe durch das Muster. Und komme zurück, um uns die Zukunft zu weisen.«
    »Das kann ich dir nicht versprechen«, sagte Nicole. »Ich will versuchen, hierher zurückzukommen. Aber wenn es uns nicht gelingt, werden wir dich in immerwährender Erinnerung behalten.«
    »So bin ich unsterblich«, sagte der Schamane und verneigte sich. »Wenn ihr an mich denkt, so denkt an Medon.«
    Medon! durchzuckte es Nicole, während sie gemeinsam mit Uschi in das Muster trat. Diesen Namen kannte sie.
    In einer späteren Zeit gab es einen Medon in dieser Straße der Götter, der im OLYMPOS wohnte und von den Menschen als Gott der Heilkunst verehrt wurde. Ob es da Zusammenhänge gab?
    Nichts ist unmöglich, sagte eine Stimme in ihr. Im nächsten Moment stürzten Uschi und sie in einen rasenden Wirbel entfesselter Kräfte. Das Dhyarra-Muster schleuderte sie durch das Nichts an einen anderen Ort.
    ***
    Der Mann mit der Silbermaske vor seinem Gesicht legte die dunkle Kapuzenkutte ab, in die er sich normalerweise hüllte und die seinen Körper gänzlich verhüllte. Auch die Silbermaske fiel. Der Unheimliche trug jetzt einen dunklen Fellrock, lederne Stiefel und einen breiten Gurt mit einem Schwert darin. Langsam streckte er sich. Er murmelte einen Zauberspruch, und auf seinem eigentlich kahlen Schädel bildete sich ein langer, wehender Haarschopf.
    Er lächelte kalt.
    Selbst wenn sein Aussehen jemandem geschildert worden war, würde ihn so niemand erkennen. Er war ein barbarischer Krieger mit Schild und Schwert. Niemand würde dfesen Krieger mit dem Großen der Sekte der Jenseitsmörder in Verbindung bringen.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der ehemalige Große, die jetzige linke Hand des Teufels, war bereit, persönlich einzugreifen und sich das zu holen, was er begehrte. Er konnte es kaum noch erwarten.
    Er hoffte nur, daß das Mädchen weit genug kam. Denn in den Tempel selbst einzudringen, durfte auch er nicht wagen. Denn mit seinem

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