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0332 - Kampf um den Neptunmond

Titel: 0332 - Kampf um den Neptunmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit einer Hand zerquetschen kann..."
    „Ich verstehe nicht!" protestierte Geraldi.
    Reginald Ljassew begann die Melodie des Kinderliedes von den zehn kleinen Negerlein zu summen.
    „Er kennt keine Angst", führte Cronot sein Selbstgespräch unbeirrt fort, „und kümmert sich nicht darum, was hinter ihm geschieht."
    „Sir!" schrie der Captain empört. „Ich ahne zwar, wovon Sie sprechen aber ich verstehe kein Wort!"
    „Dann mischen Sie sich nicht ein" gab Cronot zurück.
    Geraldi wischte sich den Schweiß von der Stirn und wandte sich dem Radarschirm zu.
    „Nur Wasser, nichts als Wasser! Ich möchte wissen, wo auf einem luftleeren, sonnenfernen Mond freies Wasser herkommt!"
    „Die erste vernünftige Frage", entgegnete Cronot Mokart. „Wasser ist bekanntlich eine chemische Verbindung zwischen den Elementen Wasserstoff und Sauerstoff, wobei ein Sauerstoffatom zwei Wasserstoffatome bindet. Das Ergebnis nennt man H20, wenn ich mich nicht irre."
    „Aber wieso...?" begann Geraldi erneut.
    „Eine noch bessere Frage", sagte Cronot. „Die Messungen mit dem Geigerzähler ergaben, daß sich im Zentrum Tritons ein ungewöhnlich stark radioaktiver Kern befindet. Die Wärmeausstrahlung infolge der Umwandlung des radioaktiven Stoffes steht jedoch in einem Mißverhältnis zur ausgesandten Gammastrahlung. Logischer Schluß daraus: Die alten Lemurer formten den natürlichen Kern des Neptunmondes in ein künstliches Element um, das bei der Umwandlung zwar starke Wärmeenergie entwickelt, aber andererseits so langlebig ist, daß die ausgesandte radioaktive Strahlung für organisches Leben unbedenklich ist. Quod erat demonstrandum."
    „Was zu beweisen wäre!" korrigierte der Captain. „Bloße Worte..."
    „Stop, mein lieber Captain", unterbrach ihn Cronot Mokart ironisch. „Ich habe es bewiesen, indem ich die Messungen des ersten Forschungstrupps und meine heutigen Messungen auswertete. Wenn Sie allerdings das Bedürfnis dazu verspüren, dürfen Sie dem radioaktiven Kern demnächst ruhig einen persönlichen Besuch abstatten. Nur kommen Sie danach nicht in die Nähe lebender Wesen!"
    Captain Geraldi preßte verärgert die Lippen zusammen und schwieg, bis der Bug des Unterseebootes in den oberen Sie eintauchte.
    Perish schaltete den Antrieb aus, und Cronot fahr das Periskop aus.
    Sorgfältig musterte er die Umgebung durch den Infrarotfilter.
    „Nichts!" sagte er dann. „Die feindlichen Roboter scheinen sich nicht für den Sie zu interessieren."
    „Vielleicht haben sie Angst zu verrosten", murmelte Ljassew.
    „Übernimm du das Ruder, Dad", bat Perish. „Ich steige in die Geschützkuppel. Falls doch noch jemand auftauchen sollte..."
    Sein Vater nickte ihm bestätigend zu.
    Perish Mokart verließ die Zentrale und begab sich in die drehbare Panzerkuppel im vorderen Drittel des Bootes. Als es auftauchte, fuhr er die Kuppel aus und ließ die hermetisch abschließenden Blenden zurückfahren. Die Raketenlafette schwenkte herum; die rotgestrichenen Spitzen der Sprengköpfe drohten zum Eingang der Höhle hinüber.
    Nach einer Weile blies Croton den Alarm ab.
    „Ergebnis Radartaster negativ."
    Das U-Boot glitt langsam und fast lautlos zur Anlegestelle. Die Superschildkröte, mit der sie gekommen waren, stand noch am gleichen Ort ein weiterer Beweis dafür, daß keine feindlichen Roboter dagewesen waren.
    „Wahrscheinlich hat die Wache oben die Tarnblende heruntergelassen, bevor sie in die Gefangenschaft ging."
    „Tarnblende...?" fragte Cronot. „Davon weiß ich nichts."
    Geraldi grinste.
    „Es wäre schlimm, wenn Sie alles wüßten, Sir. Die Tarnblende ist eine Einrichtung der Lemurer. Eine der Tunnelfräsen stieß darauf, als sie einen neuen Stollen vortreiben wollte. Sie stoppte sofort, und es gelang den Technikern, die Blende unversehrt hochzufahren. Ohne diesen Zufall wäre man nie hinter das Geheimnis Tritons gekommen."
    „Wozu die alten Lemurer doch gut sind", bemerkte Perish und schickte sich an, die Leiter zum Turm hinaufzusteigen.
    Sie gingen an Land, nahmen aber nur das allernötigste Gepäck mit, da sie bald zurückzukommen gedachten. Das U-Boot blieb startbereit liegen.
    Eine Viertelstunde später setzte sich das Gleiskettenfahrzeug rumpelnd in Bewegung.
    Von nun an schwiegen die Männer.
    Angesichts der tödlichen Gefahr, der sie sich näherten, wären alle Gespräche banal erschienen.
     
    *
     
    „Das ist der Verschluß", sagte Captain Geraldi.
    Perish Mokart bremste die Superschildkröte ab und fuhr die

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