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0333 - Drei Herzen aus Eis

0333 - Drei Herzen aus Eis

Titel: 0333 - Drei Herzen aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Teufel überhaupt?« fragte Meurisse.
    »Ja.«
    »Und wie sieht er aus?«
    Ich lachte bitter. »Beschreiben kann man ihn eigentlich nicht. Er ist auf keine Person fixiert. Er kann alles sein. Ein Mensch, ein Monster, häßlich oder schön, denn er ist wandelbar wie die Hölle. Wenn er will, werden Sie ihn nicht erkennen, aber oft genug zeigt er sich so, wie ihn die Menschen im Mittelalter schon auf Bildern oder Holzschnitten verewigt haben. Gefährliche, dreieckige Fratze, fellbedeckter Körper, Klumpfuß.«
    »So haben Sie ihn schon gesehen?«
    »Wir beide«, antwortete Suko. »Sie müssen wissen, daß er zu unseren Erzfeinden gehört.«
    »Das ist mir zu hoch. Lassen wir das Thema, da kommen wir nicht weiter. Ich habe noch nie sehr viel von der Theorie und auch der Philosophie gehalten. Ich sehe mich als Praktiker.«
    »Okay«, sagte ich. »Dann möchte ich Sie als Praktiker fragen, was Ihre Wunde macht.«
    »Ich müßte Sie behandeln lassen.«
    »Wo liegt das nächste Hospital?«
    »Da können Sie fast hinspucken.«
    Ich stand auf. »Kommen Sie. Lassen Sie dort Ihre Verletzung behandeln. Wir werden später weitersehen, was wir unternehmen können. Dieser Pierre muß doch zu finden sein.«
    »Und wenn es das letzte ist, was ich in meinem Leben tue«, erklärte Paul Meurisse entschlossen…
    ***
    Der französische Agent und die Ärzte hatten Streit bekommen, weil die Mediziner wegen der Verletzung erstens seinen Arm großartig verbinden wollten und ihn zweitens noch im Krankenhaus behalten wollten. Meurisse hatte abgelehnt und sich schließlich zwei Pflaster auf die Wunde kleben lassen.
    Fast fluchtartig hatten wir dann das Krankenhaus verlassen. Unser Ziel war Meurisses Dienststelle.
    Daß er uns dort hinführte, bewies, wie sehr er uns vertraute. Wir kurvten durch das regennasse Paris und hielten schließlich vor einem Grundstück, das durch ein schmiedeeisernes Tor gesichert war. Hinter dem Tor lag ein Garten mit hohen Bäumen, und dazwischen stand eine alte Villa. Als wir vor der Tür standen, begann Meurisse zu lachen.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Ist Ihnen nichts aufgefallen?«
    »Meinen Sie die Sicherheitsanlagen?«
    »Genau.«
    »Die sind gut versteckt.«
    »Ja, hier kommt keine Maus durch.«
    Ohne daß Meurisse schellen mußte, schob sich die schwere Eingangstür zur Seite, und wir konnten die Villa betreten. Eine Halle nahm uns auf. Sie war als Büro umfunktioniert worden. Ich zählte vier Schreibtische. Drei von ihnen waren mit Männern besetzt. Hinter dem vierten saß eine ältere Frau. Sie musterte uns über ihre dünne Goldrandbrille hinweg. Fernschreiber tickten und brachten Nachrichten aus allen Teilen der Welt.
    Meurisse wurde gegrüßt wie der Chef persönlich. Wahrscheinlich war er dies auch.
    »Wir fahren in die Info-Abteilung«, erklärte der Agent und lief auf eine Tür zu, die Ähnlichkeit mit der eines Fahrstuhls besaß. Die beiden Hälften fuhren auseinander, wir konnten in die Kabine steigen und jagten nach unten.
    Der Expreßlift hielt sehr schnell. Als wir ausstiegen, befanden wir uns in einem kahlen Betongang.
    Ich kam mir vor wie in einem Agentenfilm.
    Hier unten wurde gearbeitet. Die Angestellten trugen weiße Kittel und Kennkarten an den Revers. Die Informationsabteilung war innerhalb des größten Raumes untergebracht worden. Er besaß bereits die Ausmaße eines Saales. Dort begaben wir uns hin.
    Auch hier wurde Meurisse begrüßt, stellte uns nicht namentlich vor, sondern wandte sich an den Chef der Abteilung. Mit wenigen Worten erklärte er dem Professor das Problem.
    Der Mann runzelte die Stirn und fuhr über seinen fast haarlosen Schädel. »Es ist viel, was Sie da von mir verlangen, Meurisse.«
    »Weiß ich.«
    »Haben Sie wirklich nichts mehr an Fakten?«
    »Nein.«
    »Ist dieser Pierre schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten?«
    »Das wissen wir nicht.«
    Der Professor hob die Schultern. »Bon, ich werde versuchen, Ihnen zu helfen. Erwarten Sie aber keine Wunder.«
    »Tun wir nicht. Denken Sie aber daran, daß unser Pierre auch zu den Leuten gehört haben kann, die in den Katakomben Parties feiern.«
    »Ja, ich werde die entsprechenden Informationen eingeben.«
    Der Professor verschwand, und wir machten uns auf eine längere Wartezeit gefaßt.
    Die verbrachten wir in einem Aufenthaltsraum, wo auch Getränkeautomaten standen. Das gefundene Herz hatte ich im Krankenhaus abgegeben. Es war dort eingeschlossen und kühl gelagert worden.
    Wir holten uns Kaffee. Die

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