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0334 - Grauen in den Katakomben

0334 - Grauen in den Katakomben

Titel: 0334 - Grauen in den Katakomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von euch möchte denn einen kräftigen Schluck Wein?« Lachend hielt er die Flasche hoch.
    Henri zog sie ihm aus der Hand. »Zunächst einmal Giselle und ich.« Er warf Giselle die Flasche zu. »Das ist der, den du schon so oft getrunken hast.«
    »Von meinen Großeltern aus Italien«, erklärte Bernard Sirini.
    Das Mädchen entkorkte die Flasche, setzte die Öffnung an den Mund und nahm einen Schluck. Danach konnte ihr Freund trinken.
    Als er die Flasche absetzte, war sie halbleer.
    »Essen haben wir auch mitgebracht«, erklärte Madelaine Charon.
    »Weißbrot, Wurst, Obst…«
    Giselle zog die Nase kraus. »Bei diesem Gestank? Seid ihr denn noch zu retten?«
    »Wieso?« fragte Hugo. »Ich rieche nichts. Ihr etwa?«
    Die anderen, bis auf Giselle, schüttelten die Köpfe.
    »Wir haben uns eben schon zu sehr daran gewöhnt. Wartet, bis wir wieder oben sind, dann könnt ihr mal an euren Kleidern riechen.«
    »Aber zuvor feiern wir«, lachte Henri und ließ sich auf den Boden fallen, wo um das Feuer herum zahlreiche Kissen lagen, die als Sitzgelegenheiten dienten.
    Auch die anderen nahmen Platz. Bevor sie wieder die Flasche kreisen ließen, hatte Hugo noch etwas zu sagen. »Ihr wißt ja, daß es verboten ist, hier zu feiern. Weiß einer von euch, wann das Wachtpersonal ungefähr erscheinen wird?«
    »Falls es überhaupt kommt«, meinte Sirini.
    Hugo nickte heftig. »Schau dich nur mal um. Wir sitzen hier an einer zentralen Stelle und gewissermaßen wie auf dem Präsentierteller. Keine Sorge, die kommen schon.«
    »Meinst du?«
    »Klar.«
    »Was machen wir dann?« wollte Madelaine wissen.
    »Ganz einfach«, erwiderte Sirini. »Wir werfen sie in den Kanal.«
    Bis auf Hugo lachten alle.
    Henri Druc stand auf und holte einige Holzscheite, die in der Nähe lagen. Das Material war gut durchgetrocknet. Als er drei Scheite in die Flammen legte, sprühten Funken auf, und die feurigen Finger leckten sofort höher. Das Licht wurde intensiver. Schatten und rötliche Schimmer huschten über die Körper der um das Feuer sitzenden Jugendlichen. Die Gesichter bekamen andere Ausdrücke.
    Bei manchen sah der rötlichdunkle Widerschein sogar dämonisch aus.
    »Vor dir könnte man Angst bekommen«, sagte auch Giselle und meinte damit Bernard, der ihr gegenübersaß.
    »Ich bin aber harmlos.«
    »Das sagst du.«
    »Ehrenwort.«
    Sie lachten. Bernard galt als der große Aufreißer, und er hatte bei den Mädchen Chancen. Wie viele er schon in seine Bude abgeschleppt hatte, konnte er kaum zählen.
    Die nächsten Flaschen wurden entkorkt. Essen wollte auch niemand etwas.
    »Möglicherweise bekommen wir auch noch Besuch von einer anderen Gruppe«, meinte Madelaine. »Ich glaube, so etwas gehört zu haben, daß außer uns noch jemand feiern will.«
    »Wer denn?« fragte Henri.
    »Ein Semester unter uns.«
    »Ach, die.«
    »Hast du etwas dagegen?« wollte Giselle wissen.
    »Ja, die Knaben und Mädchen taugen nicht viel. Die haben keinen Biß, weißt du?«
    »Was soll das denn heißen?«
    Sirini beugte sich vor. »Die machen nicht viel Action. Mich wundert es sowieso, daß sie in der Unterwelt eine Party feiern wollen. Glauben kann ich es noch immer nicht.«
    Die jungen Leute hatten nun ein Thema. Es war auch zu leicht, über andere zu reden und selbst dabei aus dem Spiel zu bleiben.
    Immer wieder kreisten die Flaschen, und niemand hatte Augen für die Umgebung, an die sie sich mittlerweile schon gewöhnt hatten.
    ***
    Die Ratten waren da!
    In der Tat hatte sich ihre Anzahl verdoppelt, denn plötzlich waren es zwei, die aus vier mordgierigen Augen die um das Feuer versammelten Studenten beobachteten.
    Sie hatten eine gute Deckung gefunden, denn sie hockten in den engen Stollen, die tiefer in das unterirdische System führten.
    Noch lauerten sie…
    Aber es tat sich etwas. Andere, völlig normale Ratten hatten bemerkt, wer da eingetroffen war. Mit dem ihnen angeborenen Instinkt hatten sie erkannt, daß die beiden Riesenratten ihre Führer waren und von den normalen deshalb akzeptiert wurden. Wo sie sich aufhielten, konnte ihnen nichts passieren.
    Lange genug hatten sie gewartet, und von den Menschen waren sie nicht entdeckt worden.
    Aber sie wollten Beute…
    In ihren Körpern steckte etwas, das sie als Erbe einer finsteren Macht bezeichnen konnten. Herzen, die einmal in der Brust eines Menschen geschlagen hatten und in der magisch aufgeladenen Vitrine umgepolt worden waren.
    Diese Herzen pumpten den Odem des Bösen durch ihre Körper.
    Sie sorgten

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