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0335 - Das Säure-Attentat

0335 - Das Säure-Attentat

Titel: 0335 - Das Säure-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Säure-Attentat
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anfangen können!«
    Er klatschte sich die kräftigen Hände auf die ebenso kräftigen Oberschenkel, während er sich auf seinen Stuhl zurückfallen ließ. Es gab einen leichten Knacks - und Hackery schoss wieder in die Höhe.
    »Zum Kuckuck, meine Pfeife!«, rief er, fasste in die Gesäßtasche und warf einen Pfeifenkopf, einen abgebrochenen Stiel und einen fast schwarzen Filter auf meinen Schreibtisch. »Seit Jahren nehme ich mir vor, das Ding zu Hause zu lassen, weil ich sie sowieso nur selten rauche, aber immer wieder stecke ich sie in die falsche Tasche 56 und zerbreche sie natürlich prompt beim Hinsetzen!«
    Als Trost bot ich ihm eine Zigarette an. Wir rauchten alle drei und sprachen die ganze Geschichte in allen denkbaren Versionen durch. Bis Phil, der aufgestanden war, plötzlich vor meinem Schreibtisch stehen blieb und auf die Teile der zerbrochenen Pfeife blickte. In seinem Gesicht arbeitete es.
    »Kriegst du Halluzinationen?«, fragte ich.
    »Kommt!«, rief er lebhaft. »Ich hab’s! Los, nun kommt schon! Wenn ich mich hinten auf den Notsitz zwänge, haben wir auch zu dritt im Jaguar Platz! Nun macht doch schon!«
    »Wohin willst du denn?«, fragte ich verständnislos.
    »Das wirst du ja sehen, Jerry! Los, ich glaube, ich hab’s!«
    ***
    Mehr war aus ihm nicht herauszuholen. Achselzuckend trotteten wir hinter ihm her. Nach den ersten paar Straßenecken wusste ich, dass er zum Bellevue Hospital wollte. Ich konnte mir nicht erklären, warum. Nach den letzten Auskünften, die über Robert Lee Wing Vorlagen, war es so gut wie ausgeschlossen, dass wir zu ihm gelassen würden. Und was sonst sollten wir schon nachts um halb zehn in einem Krankenhaus? Aber Phil hüllte sich in Schweigen und auch er konnte es kaum erwarten, dass wir unser Ziel erreichten.
    Er wolle die Stationsschwester sprechen, sagte Phil an der Auskunft und legte seinen Ausweis vor. Ich runzelte die Stirn und ahnte noch immer nicht, worum es ihm jetzt ging. Aber dann platzte die Bombe.
    Es war eine andere Schwester, aber es war dasselbe Zimmer. Phil zeigte auf die mittlere Schreibtischlade.
    »Darin muss die Zigarettenspitze liegen, die man in dem auf getrennten Anzug des Patienten gefunden hat, der heute früh mit schweren Säurewunden eingeliefert wurde. Darf ich mir diese Zigarettenspitze noch einmal ansehen?«
    »Bitte.«
    Die Schwester schloss die Lade auf, suchte mit den Händen darin herum und förderte endlich die gesuchte Zigarettenspitze zutage.
    Phil nahm sie in die Hand.
    »Säurefester Kunststoff«, murmelte er, nachdem er sie von allen Seiten betrachtet hatte. »Aber der Anzug war gerade oben in der Brustpartie arg von der Säure in Mitleidenschaft gezogen worden. Deshalb ließen die Gangster auch die Zigarettenspitze in der Brusttasche stecken, als sie alle anderen Taschen ausleerten und sogar das Futter auftrennten.«
    »In einer Zigarettenspitze kann man ja auch nichts verstecken«, knurrte Hackery überzeugt.
    »Nein?«, fragte Phil. »Denken Sie mal an Ihre Pfeife, Sergeant!«
    Phil drehte die Spitze auseinander. Aber statt eines Filters zog er eine winzige Kapsel hervor. Sie war durchsichtig.
    »Das kriegen Sie in jedem Laden, wenn Sie sechs Feuersteine kaufen«, erklärte Hackery. »Aber warum einer so ein Röhrchen anstelle eines Filters einsetzt, ist mir schleierhaft.«
    »Mir nicht«, sagte Phil und hielt die Kapsel auf der ausgestreckten Hand ins Licht. »Da drin ist nämlich ein Film. Ein Film, den die Gangster bei Wing und in seiner Wohnung gesucht haben. Allerdings ein Mikrofilm!«
    ***
    »Hör mal, Phil«, murmelte ich auf der Rückfahrt, »wir sind doch alle davon überzeugt, dass die Gangster - wer auch immer sie nun gewesen sein mögen - diesen Mikrofilm gesucht haben. Und da die Kinder verschwunden sind, werden sie doch wahrscheinlich einen Austausch vorschlagen: hier der Film -da die Kinder. Oder was meinst du?«
    »So wird es wohl kommen.«
    »Aber wann?«
    »Keine Ahnung, Jerry.«
    »Ich möchte sagen, dass sie es noch heute Nacht versuchen werden«, meinte Hackery in seiner brummigen Art. »Gestern Nacht hatten sie es so eilig, dass sie in aller Frühe in der Wohnung des Reporters aufkreuzten. Jetzt werden sie die nächste Nacht abwarten und wiederkommen, um ihr Tauschangebot zu unterbreiten.«
    »Das glaube ich auch«, gab ich zu.
    »Je länger sie warten, desto mehr müssen sie befürchten, dass der Film in die falschen Hände kommt - für sie in die falschen Hände. Und deshalb sollten wir eine Falle

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