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0335 - Das Säure-Attentat

0335 - Das Säure-Attentat

Titel: 0335 - Das Säure-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Säure-Attentat
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Fall gewesen. Ich besah mir die vom Doc verbundenen Handgelenke.
    Als ich mir eine Zigarette ansteckte, fragte Phil: »Jerry, bist du davon überzeugt, dass Miss Lindgreen wirklich ein Opfer des Racketts war?«
    Ich war überrascht. Dann nickte ich stumm.
    »Du scheinst dich auf das zu verlassen, was du in ihrem Zimmer sahst« sagte Phil. »Aber könnte die Szene nicht gestellt gewesen sein?«
    Ich dachte einen Augenblick nach. Dann schüttelte ich energisch den Kopf.
    »Ausgeschlossen. Weder die Rackettgangster noch Miss Lindgreen konnten überhaupt ahnen, dass wir aufkreuzen würden.«
    »Bestimmt nicht?«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    »Dann«, seufzte Phil, »dann ist wieder eine Spur im Sande verlaufen. Vielen Dank, Miss Lindgreen. Ich habe keine Fragen mehr. Darf ich Sie in einem Dienstwagen nach Hause bringen lassen?«
    Jenny Lindgreen legte den Kopf schief und dachte einen Augenblick nach.
    »Nein, danke«, erwiderte sie dann. »Ich glaube, ich werde zu einer Freundin gehen und dort übernachten. Ich bin immer noch zu aufgeregt.«
    »Wie Sie wünschen. Entschuldigen Sie, dass wir Sie bemüht haben.«
    Sie lachte leise.
    »Bemüht! Wenn Sie nicht gekommen wären - nun, ich möchte mich jedenfalls sehr bedanken. Ich glaube, ich werde in Zukunft alles, was die Polizei betrifft, mit anderen Augen sehen als bisher. Man hat, fürchte ich, eine etwas falsche Einstellung zu Ihnen.«
    »Daran haben wir uns schon gewöhnt«, knurrte Hackery. »Aber wenn Sie hin und wieder ein gutes Wort für uns einlegen, wird’s vielleicht besser.«
    Wir mussten lachen - nur Hackery blieb todernst und blickte finster drein wie immer. Jenny Lindgreen gab uns nacheinander die Hand, zuletzt Phil. Bei ihm aber blieb sie stehen und fragte: »Mr. Decker, ich habe nicht ganz verstanden, worauf Ihre Fragen zielten. Aber Sie schienen mir nicht ganz zu trauen. Darf ich fragen, warum?«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, Miss Lindgreen«, erwiderte Phil und hatte sein schönstes Lächeln aufgesetzt. »Unser Beruf bringt das so mit sich. Man wird gegen jeden misstrauisch. Das muss nicht immer eine besondere Bedeutung haben. Entschuldigen Sie.«
    Das klang plausibel, aber ich spürte, dass es nur eine Ausrede war. Sein Misstrauen musste einen Grund haben. Nachdem sich Miss Lindgreen endgültig verabschiedet hatte, fragte ich ihn danach.
    ***
    Er gab mir einen knappen Bericht von dem, was sich bei ihm ereignet hatte und wie er auf den Namen Jenny Lindgreen gestoßen war, deren Anschrift er schließlich aus einem Adressbuch der Downtown herausgepickt hatte. Während er noch erzählte, stopfte sich Hackery gemütlich eine kurze Stummelpfeife mit einem großen Kopf. Schon nach ein paar Zügen war er in seinen Rauchschwaden eingenebelt.
    Phil erzählte von seinem Besuch bei der Zeitung, von seinen Gesprächen, die er dort geführt hatte, und zuletzt auch von dem mysteriösen Verschwinden der beiden Kinder und der beiden Kollegen, die sie hatten von der Schule abholen sollen. Als er am Ende war, klopfte Hackery geräuschvoll seine Pfeife aus und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen.
    »Glauben Sie, dass die Rackettburschen hinter dem Säureattentat auf Wing stecken?«, brummte er, tief in Gedanken versunken.
    »Was meinst du, Jerry?«, fragte Phil.
    »Jedenfalls haben sie Säure und setzen sie auch ein, wie der Fall Lindgreen beweist. Trotzdem müssen sie nicht unbedingt die Leute gewesen sein, die Robert Lee Wing heute Nacht misshandelt haben. Säure wird, von Gangstern oft verwendet.«
    Hackery schob seine Pfeife in die hintere Hosentasche und stemmte die Fäuste in die Hüften.
    »Man muss das Alibi der einzelnen Bandenmitglieder für heute Nacht nachprüfen!«
    »Darauf habe ich die Vernehmungsspezialisten hingewiesen«, sagte Phil.
    Das Telefon klingelte. Phil meldete sich. Er lauschte eine Weile. Als er den Hörer zurücklegte, sagte er: »Sieht so aus, als hätten wir den falschen.Fisch, was den Fall Wing angeht. Die ganze Rackettbande saß heute Nacht bis halb sieben Uhr früh in einem Nachtklub am Broadway. Ein ordentliches Lokal, wie Tom vom Vernehmungsteam sagt. Er hat dort schon angerufen. Mindestens vier Kellner, mehrere Bardamen und der Besitzer selbst können beschwören, dass unsere Burschen dort waren. Und zwar von zehn Uhr abends bis halb sieben. Ohne Unterbrechung. Sie müssen irgendwas gefeiert haben.«
    »Also deshalb machten sie so einen verkaterten Eindruck«, brummte Hackery. »Das würde ja bedeuten, dass wir wieder von vorn

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