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0335 - Zentaurenfluch

0335 - Zentaurenfluch

Titel: 0335 - Zentaurenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schlafzimmer.
    »Pfui Teufel«, regte Tony sich auf. »Hoffentlich kriegen wir den Gestank jemals wieder heraus…«
    Wenn das deine einzigen Sorgen sind… dachte Uschi, den Filzstift noch immer in der Hand. Sie war nicht sicher, ob das Ungeheuer nicht irgendwie auf den Versuch, das Weltentor abzusichern, reagiert hatte und das Anbringen der Bannzeichen hatte verhindern wollen. Sie entsann sich an Monicas Gefühl des Beobachtetwerdens. Lauerte da drüben auf der unbegreiflichen anderen Seite jemand oder etwas, der dieses Tor unter seiner Kontrolle hatte und jeden Eingriff verhinderte?
    Uschi wußte es nicht. Und sie wollte es auch nicht allein herausfinden. Aber angesichts des Echsenschädels bezweifelte sie plötzlich, daß Monica drüben eine reelle Überlebenschance hatte.
    Warum nur war sie durch das Tor getreten?
    Langsam ging Uschi wieder auf die Fototapete zu. Sie rechnete jeden Moment mit dem abermaligen Auftauchen des Schädels. Was dann?
    Aber sie mußte es hinter sich bringen. Entschlossen legte sie die letzten Meter zurück, bereit, jederzeit zurückzuspringen.
    »He, willst du es darauf anlegen, daß du gefressen wirst?« rief Tony ihr von der Tür aus zu.
    Sie achtete nicht darauf. Blitzschnell malte sie eines der Abwehrzeichen rechts neben die Fototapete.
    »Hör auf!« schrie Tony aufgeregt. »Du ruinierst die frische Tapete!«
    »Die läßt sich wieder erneuern«, erklärte Uschi kühl. Sie betrachtete die Zeichnung. War sie korrekt, oder mußte noch etwas daran verbessert werden? Wenn ihr Gedächtnis sie nicht im Stich ließ, mußte das Symbol richtig sein. Sofort malte sie das nächste darunter.
    »Glaubst du, ich habe soviel Geld, daß ich die Wohnung zweimal tapezieren kann?« fragte Tony verärgert und marschierte auf Uschi zu. Die achtete nicht auf ihn und setzte soeben das dritte Zeichen. Diesmal befand es sich links oben. Uschi wartete förmlich darauf, daß irgend etwas geschah, daß die Echse wieder erschien oder sonst etwas passierte. Aber das Weltentor in der Wand blieb ruhig, spie keinen mörderischen Wächter aus.
    »Hör auf, verflixt noch mal!« protestierte Tony, als das vierte Zeichen angebracht wurde. Das fünfte kam auf den Fußboden. Uschi trat ein paar Schritte zurück, prallte dabei gegen Tony und spürte die Wärme seines Körpers, als er sie jetzt festhielt.
    Die Zeichen befanden sich an den Eckpunkten eines imaginären Fünfecks wie die Spitzen eines Drudenfußes. Das mußte genügen. Uschi wagte nicht, Linien über die Fototapete zu ziehen. Zum einen, weil das Bild wahrscheinlich einmalig und zudem für Tony teuer war, zum anderen aber, weil sie befürchtete, damit doch noch Reaktionen hervorzurufen. Vielleicht würden die Linie in die Wand eindringen und dabei mehr zerstören, als sie halten sollten.
    »Ich glaube, du bist verrückt«, sagte Tony leise.
    »Es sind Sperrzeichen«, sagte sie. »Ich hoffe, sie schotten das Tor jetzt ab, daß nichts mehr hindurchkommt. Wenn Zamorra kommt, werden wir sie wieder entfernen. Es reicht, wenn dann die bemalten Tapetenstreifen abgerissen und erneuert werden. Es reicht auch, wenn nur ein Zeichen verwischt und die anderen überklebt werden.«
    »Wahnsinn. Und du bist sicher, daß das keine Spinnerei ist?«
    »Wir werden sehen«, sagte Uschi. Sie löste sich aus seiner Umarmung. »Ich kann nur hoffen, daß das Ding zu ist. Vielleicht heben wir jetzt ein paar Stunden Ruhe ohne Überraschungen wie die durch dieses rote Riesenkrokodil.«
    »Uschi… bist du sicher, daß du keinen Fehler gemacht hast? Falls das wirklich funktioniert«, setzte er nachdenklich hinzu.
    »Wieso?«
    »Wenn nichts mehr von drüben nach hier herein kann, dann kann auch Moni nicht zurückkommen! Oder gilt diese… Sperre für sie nicht?«
    Uschis Augen weiteten sich.
    »Du hast recht, Tony…«, flüsterte sie erschrocken. »Dann ist sie drüben gefangen. Aber… nein. Ich glaube nicht, daß sie es von sich aus schafft, zurückzukehren. Ich glaube eher, daß sie drüben gefangen ist.«
    Oder tot, fügte sie in Gedanken hinzu. Sie konnte nicht sicher sein. Die andere Dimension war zu weit fort. Es gab keine Verbindung, die Sicherheit gab. Uschi hätte schon selbst hinüberwechseln müssen.
    Aber ihr Selbsterhaltungstrieb hielt sie davon ab. Sie würde drüben so hilflos sein wie ihre Schwester. Sie mußte Zamorras Ankunft abwarten. Der Parapsychologe besaß bessere Möglichkeiten als die Telepathin.
    Uschi hoffte, daß Monica noch lebte, daß sie unverletzt

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