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0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

Titel: 0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in den Sumpf verbannt, wo es bis zu seinem Ende dieses Dasein fristen mußte.
    Ich spürte, daß sich auf meinem Gesicht eine Gänsehaut gebildet hatte.
    Die Haut auf meinem Rücken war mit kaltem Schweiß bedeckt, und in der Kehle saß ein dicker Kloß.
    Vor meinen Füßen lag eine Wolke aus Staub. Schimmerte sie nicht auch golden?
    Vielleicht spielte mir die Einbildung einen Streich. Als ich Claudines Berührung an der Hüfte spürte, erwachte ich wie aus einem tiefen Traum und drehte mich um.
    »Du sollst dir keine Sorgen machen, John«, sagte sie. »Das Wesen hat dir schon viel erzählt. Mehr als du zu hoffen gewagt hast.«
    »Ja, möglich.« Ich lächelte und schaute über den schwarzen, verbrannt wirkenden Sumpf.
    Nirgendwo eine Spur von Leben. Das Wesen, das zu mir gesprochen hatte, schien das einzige gewesen zu sein, obwohl ich fast sicher war, daß unter der Oberfläche noch andere lauerten.
    »Ich habe es auch verstanden«, flüsterte Claudine. »Mein Gott, wie seltsam.«
    »Vieles, was hier geschieht, ist für uns unerklärbar«, gab ich zu.
    »Aber wir haben jetzt ein Ziel.«
    »Du meinst die Stadt?«
    »So ist es. Wir müssen sie finden.«
    »Aber eine Stadt aus Gold?« fragte das Mädchen voller Zweifel.
    »Ich weiß, es klingt unwahrscheinlich, dennoch ist es möglicherweise eine Tatsache. In dieser Dimension oder Welt ist man vor Überraschungen nie sicher. Wir können froh sein, daß wir es bisher geschafft haben, den Höllensumpf zu durchqueren.«
    »Da hast du recht.«
    Ich legte ihr meine Hand auf die Schulter: »Laß uns gehen, ich möchte die Geburt des Schwarzen Tods trotzdem erleben.«
    »Und du fürchtest dich nicht?«
    »Weshalb? Kann es noch schlimmer kommen? Dort, wo er entsteht, existiert ein Zentrum der Schwarzen Magie. Vielleicht können wir uns diese Magie zunutze machen und sie umkehren?«
    Erstaunt schaute mich das Mädchen an. »Woher nimmst du nur deinen Optimismus, John?«
    »Ich habe schon Schlimmeres erlebt.«
    Nach dieser Antwort schwieg sie. Claudine tat das, was vernünftig war. Sie nahm alles so hin, wie es kam. Ich hoffte, ihr durch meine Worte so etwas wie Hoffnung gegeben zu haben.
    Und so gingen wir weiter.
    Die verbrannte Erde war fester geworden. Wahrscheinlich hatte die Hitze des Feuers die Flüssigkeit aus dem Boden gesaugt. Auf dieser Fläche und zwischen den rechts und links stehenden Dschungelwänden des Sumpfes hielt sich der starke Geruch.
    Wir kamen uns vor wie in der Einsamkeit verschollen, denn niemand zeigte sich mehr. Nicht einmal eine Riesenraupe, wie wir sie aus dem Schacht kannten.
    Die Zeit war bedeutungslos für uns geworden. Daß wir unser Ziel irgendwann einmal erreichen würden, war uns längst klargeworden.
    Und tatsächlich geschah dies.
    »Da ist es!« hauchte Claudine.
    Beide blickten wir nach vorn.
    Nach wie vor sahen wir dort den grauen Himmel über einer verbrannten Erde. Aber an dem von uns aus gesehenen Horizont entdeckten wir etwas anderes.
    Einen goldenen Schein!
    »Ja«, erwiderte ich und schaute Claudine Auber dabei fest an.
    »Das ist unser Ziel…«
    ***
    »Wir haben dich endlich, Chinese. Jetzt gehörst du zu uns, zu Atlantis.«
    Es waren klare und gleichzeitig eindrucksvolle Worte, die Maria Canotti gesprochen hatte, und Suko mußte sie hinnehmen, wobei es ihm nichts mehr ausmachte, denn die Magie der anderen war auch auf ihn übergegangen und hielt ihn fest.
    Er saß da, schaute die Familie an und entdeckte auf allen drei Gesichtern das Lächeln.
    Die beiden Männer trugen ihre Brillen nicht mehr. Statt dessen sahen sie aus, als hätten sie sich goldene Masken über die Schädel gestülpt.
    Ihre Blicke waren starr auf den gerichtet, der neu zu ihnen gestoßen war. Er würde nicht mehr entkommen, die Magie eines uralten Kontinents hielt ihn fest umklammert.
    Suko konnte nichts antworten. Er wußte, was mit ihm geschehen war, und er versuchte, klar und nüchtern zu denken.
    Das fiel ihm sehr schwer. Nicht allein sein Körper hatte sich verändert, auch sein Inneres schien umgedreht worden zu sein. Er wehrte sich nicht mehr gegen das, was er sah und zu dem er geworden war. Es war ihm gleichgültig.
    Das erschreckte ihn so stark.
    »Und was wollt ihr von mir?« erkundigte er sich mit leiser, beinahe schon flüsternden Stimme.
    »Wir werden dich mitnehmen«, erklärte Romano Canotti.
    »Wohin?«
    »Zum Flugzeug.«
    »Und dann?«
    »Wirst du das kennenlernen«, sagte Luigi, »was für uns Goldene das Höchste ist. Wie für den normalen

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